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Download PDF - Gedenkort für die im Nationalsozialismus ...

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ichtig und gut, der Verbrechen der Nationalsozialisten zentral in einer Gedenkmeilezu gedenken. Und in gewisser Weise sind wir nun auch, wennauch nicht bezüglich aller Opfergruppen, bei einer Art Denkmal-Meile angekommen.Eine Ausnahme, und das bedauere ich sehr, ist das MuseumKarlshorst, in dem auch der von Deutschen ermordeten russischen Kriegsgefangenen– mit mehr als 3 Millionen Opfern <strong>im</strong>merhin <strong>die</strong> zweitgrößteOpfergruppe – gedacht wird. Karlshorst ist leider nicht <strong>im</strong> Zentrum derStadt und das Museum hat deswegen nicht so viele Besucher, wie eshaben müsste und dem Thema und seinen Darstellungen angemessenwäre.Aber für den Beirat des Kuratoriums der Stiftung „Denkmal für <strong>die</strong> ermordetenJuden Europas“ kann ich sagen, dass wir den Auftrag des Bundestages,nämlich der „anderen Opfergruppen würdig zu gedenken“ sehr ernstgenommen haben. Wir haben alle Opfer-Vertretungen angehört, Bilanzgezogen und das Gedenken an <strong>die</strong> jeweiligen Opfer mit aller Bereitschaft,zu Lösungen zu kommen, diskutiert.Eines der Ergebnisse <strong>die</strong>ser Bemühungen ist der Beschluss, dass dergequälten Homosexuellen an einem eigenen <strong>Gedenkort</strong> gedacht wird. Dasist richtig so. Denn das, was viele wollen und was wir <strong>im</strong>mer abgelehnthaben, nämlich ein gemeinsames Denkmal für alle Opfergruppen, hätte dasVerstehen verwischt, warum und wie <strong>die</strong> Mitglieder der einzelnen Gruppenzu Opfern wurden. Wir haben <strong>im</strong>mer wieder betont und zu erklären versucht,weshalb es unserer tiefen Überzeugung nach für jede Gruppe eineigenes Gedenken geben muss. Die Leidens- und Opfergeschichte derGruppen ist zu unterschiedlich, als dass man aller – ihren Geschichten undauch ihren Opferzahlen gemäß – in einem Denkmal hätte gedenken können.Eberhard Jäckel hat wiederholt erklärt, und wir haben uns dem vollangeschlossen, dass ein solches Denkmal unspezifisch gewesen wäre.Ich denke, dass der heutige Tag klar machen wird, wie, warum und wiesehr <strong>die</strong> Homosexuellen unter den Nazis gelitten haben. Worauf es ankommt,ist das Verstehen, das Begreifen der Geschichte.Die Leidensgeschichte der Homosexuellen wird in dem Denkmal erzähltwerden. Wenn es so ist, dass wir aus der Geschichte lernen wollen undkönnen, dann wird <strong>die</strong>ses Denkmal auch ein Lernort sein. Wir, der Förderkreis„Denkmal für <strong>die</strong> ermordeten Juden Europas“, werden in unsererArbeit, bei Führungen durch unser Denkmal zum Beispiel, in Zukunft auf IhrDenkmal aufmerksam machen.Ich wünsche Ihnen, dass <strong>die</strong>ses Denkmal von vielen Menschen besuchtwerden wird.Lea RoshVorsitzende des Förderkreises „Denkmal für <strong>die</strong> ermordeten Juden Europas“und Stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums „Denkmal für <strong>die</strong>ermordeten Juden Europas“23

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