Download PDF - Gedenkort für die im Nationalsozialismus ...

weile auch schon hundert Jahre alt, hat ihre Möglichkeiten, aber auchUnmöglichkeit. Sie bringt immer wieder Werke hervor, deren Form zumInhalt rein gar nichts sage. Aber das muss ja nicht die einzige Möglichkeitfür Denkmäler sein, wie Beispiele zeigen, die informierende bildliche Elementeenthalten und dadurch sehr anregend sind.“Auf die Frage von Katharina Sieverding, wie die Auswahl des Standortsstattgefunden habe, antwortet Albert Eckert für die Initiatoren. Man habezunächst über authentische, z. B. lokalgeschichtlich bedeutsame Orte wieden Nollendorfplatz oder im Tiergarten über den ehemaligen Standort desMagnus-Hirschfeld-Instituts für Sexualwissenschaft, nachgedacht undschließlich entschieden, den Gedenkort in den räumlichen Kontext derandern Mahnmalsprojekte zu stellen. „Durch das Denkmal für die ermordetenJuden Europas ist ein Ort gegeben, an dem sich das Gedenken an dieOpfer des Nationalsozialismus konzentriert. Zugleich nehmen wir die Nähedes Tiergartens an und nutzen den Standort mit seinen vielfältigen Bezügen.“Die Wahl des Standortes beruhe auf zwei Setzungen, ergänzt einanderes Mitglied der Initiative: „Wir wollen ein nationales Denkmal, alsomuss es das entsprechende Publikum erreichen. Außerdem soll derGedenkort politisch sein, d.h. eine bestimmte Nachricht über freie Selbstverwirklichungund über die Grenzen des Staates erlebbar machen. Dazuschien uns dieser Standort am besten geeignet. Außerdem gibt es nebendem Kontext der anderen Denkmäler Bezüge zur Geschichte schwulerMänner in Berlin. Nicht weit davon befindet sich das Venusbecken. Ausdem 18. Jahrhundert sind Polizeiakten erhalten, die erstmals verzeichnen,dass dort cruisende Männer verhaftet wurden.“125