was common practice with Jewish inmates, and Conrad was seen as suchbecause her mother was Jewish.) With no other options, she finally consented.Her former lover, Bertha Stenzel, obtained the papers she needed,including a passport and a ticket to East Africa, and Elsa Conrad emigratedto Tanzania in November 1938. She settled in Nairobi in 1943 and onlyreturned to the Federal Republic of Germany in 1961. By this t<strong>im</strong>e she waspoverty stricken and seriously ill, and <strong>die</strong>d just two years later.There are also references to the Ravensbrück camp north of Berlin, thelocation of the central women’s concentration camp after 1939. The documentsof the camp administration contain a few, brief references to womenwho were presumably lesbians. Two of them, Elli Smula and MargareteRosenberg, were <strong>im</strong>prisoned there on November 30, 1940. The reasongiven for their <strong>im</strong>prisonment was ‘political’ with the additional information:‘lesbian’. Was it pure coincidence that both women – who were given a redtriangle to wear – were <strong>im</strong>prisoned on the same day? Was it possible thatthey knew each other? As is so often the case, records are sketchy, and wecan no longer reconstruct what their life was like prior to <strong>im</strong>prisonment orwhether they survived the camp.There is also evidence that women were arrested during raids on clubsfrequented by homosexuals. Though such clubs were officially banned, theycontinued to exist in various large cities in Germany after 1933. In mostcases though, they were eventually discovered by the police. This provedthe undoing of a saleswoman in Hamburg, who was arrested in 1940 and<strong>im</strong>prisoned in Ravensbrück, after ignoring the warning of a friend who hadheard from a police officer that raids on homosexual clubs were planned.She had at least had the ‘luck’ of not being Jewish, and was released fromthe camp after being <strong>im</strong>prisoned for nine months. This enabled her to survivethe Nazi reg<strong>im</strong>e.Although the Hamburg woman had not violated any existing law, thepolice were able to take her into custody on the basis of a preventativecr<strong>im</strong>e-fighting measure called Vorbeugende Verbrechensbekämpfung. A relevantorder issued in 1937 gave the police the right to <strong>im</strong>prison so-called‘asocials’ – persons who had not committed any specific cr<strong>im</strong>e, but whomerely deviated from the norm. These individuals were forced to wear blacktriangles in concentration camps.When women were sent to concentration camp, they did not receive pinktriangles to wear like homosexual men, but were assigned to other groups.The lack of a special inmate category for lesbian women also makes it difficultto trace their records.SummaryThe cases that have so far come to light to date are too few and toosketchy to make any generally valid statements about the fate of lesbianwomen in concentration camps. Nor is it possible to determine their numbers,even in approx<strong>im</strong>ate terms. We only know that there was no systematicpersecution of lesbians comparable to that of homosexual men.Both groups experienced the destruction of their subcultures and sufferedfrom a repressive cl<strong>im</strong>ate that forced them to lead double lives, even if66
werden. Der Wiederaufstieg Deutschlands ist nicht zuletzt durch eine sittlicheErneuerung des deutschen Volkes bedingt.“ 8Elsa Conrad wurde <strong>im</strong> Herbst 1935 verhaftet, nachdem sie von ihrerUntermieterin und einer Bekannten angezeigt worden war, da sie sichmehrmals staatsfeindlich geäußert habe – in ihrer eigenen Wohnung wohlgemerkt.Als Grundlage für ihre Verurteilung <strong>die</strong>nte das sog. „He<strong>im</strong>tückegesetz“vom Dezember 1934, das sich gegen <strong>die</strong> vermeintliche „Verleumdung“von Partei und Staat richtete. Ausdrücklich wurde aber auch daraufhingewiesen, dass Elsa Conrad „lesbisch veranlagt“ sei und „Verhältnissezu lesbisch veranlagten Frauen“ gehabt habe. Mit einer gewissen BerthaStenzel etwa sei sie 14 Jahre lang liiert gewesen.Man warf Elsa Conrad vor, behauptet zu haben, dass Hitler mit RudolfHess, seinem Stellvertreter, ein Verhältnis habe! Ende 1935 wurde <strong>die</strong>Clubführerin wegen „Beleidigung der Reichsregierung“ zu 15 MonatenGefängnis verurteilt. Bevor sie ihre Haftstrafe ganz verbüßt hatte, wurde sievon der Gestapo Anfang 1937 in Moringen inhaftiert, wo sich das ersteFrauen-KZ in Preußen befand.Bei einer Haftüberprüfung wurde Elsa Conrad mitgeteilt, dass sie nur entlassenwerde, wenn sie sich zu einer Auswanderung nach Palästina oderÜbersee bereit erkläre. (So wurde bei den jüdischen Häftlingen verfahren,zu denen auch Conrad gezählt wurde, da sie eine jüdische Mutter hatte.)Notgedrungen willigte sie schließlich ein. Ihre frühere Geliebte, BerthaStenzel, besorgte für Elsa Conrad <strong>die</strong> erforderlichen Papiere, einen Passund eine Schiffspassage nach Ostafrika. Im November 1938 floh sie nachTansania und lebte seit 1943 in Nairobi. Verarmt und schwer erkrankt kehrteElsa Conrad 1961 in <strong>die</strong> BRD zurück, wo sie zwei Jahre später verstarb.Hinweise gibt es auch auf das nördlich von Berlin gelegene LagerRavensbrück, wo sich seit 1939 das zentrale Frauen-KZ befand. In denDokumenten der Lagerverwaltung finden sich wenige – und <strong>im</strong> Übrigen nursehr knappe – Hinweise auf vermutlich lesbische Frauen. Am 30. November1940 wurden zwei Frauen, Elli Smula und Margarete Rosenberg, inhaftiert.In beiden Fällen war als Haftgrund „politisch“ mit dem Zusatz „lesbisch“angegeben. War es Zufall, dass beide Häftlinge, <strong>die</strong> einen roten Winkelbekamen, am selben Tag inhaftiert wurden? Kannten sie sich vielleicht?Doch wie ihr Leben vor der Verhaftung verlief und ob sie das Lager überstanden,ist wie so oft aufgrund fehlender Quellen nicht mehr zu klären.Es gibt außerdem Belege dafür, dass Frauen bei einer Razzia in Lokalenmit homosexuellem Publikum verhaftet wurden. Obwohl derartige Gaststättenoffiziell verboten waren, gab es auch nach 1933 in verschiedenenGroßstädten einschlägige Kneipen. Meist erfuhr jedoch auch <strong>die</strong> Polizeidavon. Dies wurde einer Verkäuferin in Hamburg zum Verhängnis. 1940wurde sie verhaftet und in Ravensbrück inhaftiert. Sie hatte <strong>die</strong> Warnungeiner Freundin missachtet, <strong>die</strong> von einem Polizeibeamten gehört hatte,dass Razzien in einschlägigen Lokalen durchgeführt würden. Als Nichtjüdinhatte sie jedoch Glück <strong>im</strong> Unglück, denn nach neun Monaten wurde sie ausdem Lager entlassen, und sie überlebte <strong>die</strong> NS-Zeit.Obwohl <strong>die</strong> Hamburgerin gegen kein bestehendes Gesetz verstoßenhatte, konnte <strong>die</strong> Polizei sie <strong>im</strong> Zuge der sog. Vorbeugenden Verbrechensbekämpfungfestnehmen. Ein entsprechender Erlass von 1937 gab der67
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