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ße, ein in den Boden eingelassenes Glasbild, das den Aufständischen gewidmetist. Rüppel hatte in einem zweistufigen, vom Land Berlin in Abst<strong>im</strong>mungmit dem Ministerium als Hausherren ausgelobten Wettbewerb denzweiten Preis erhalten. Der erstprämiierte Entwurf von Katharina Karrenbergfür den Standort Leipziger Platz hatte auf politischer Ebene keineZust<strong>im</strong>mung gefunden. Rüppels „Denkmal für <strong>die</strong> Ereignisse des siebzehntenJuni 1953“ wurde <strong>im</strong> Jahr 2000 der Öffentlichkeit übergeben. Es zeigtden vielfach bearbeiteten Ausschnitt eines dokumentarischen Fotos desDemonstrationszugs in einer durch Doppelung verfremdeten Bodenintarsie.Sie bezieht sich in Motivwahl und Proportionen auf das propagandistische,<strong>im</strong> Jahr des Aufstands entstandene Wandbild Max Lingners in der offenenPfeilerhalle des Hauses. Damit kann Rüppels „Denkmal für <strong>die</strong> Ereignissedes siebzehnten Juni 1953“ zugleich als kritischer Kommentar zur offiziellenSelbstdarstellung der DDR gelesen werden.Ein weiterer NS-Neubau an der Wilhelmstraße war Joseph Goebbels’1940 fertig gestelltes Reichsministerium für Volksaufklärung und Propagandaam damaligen Wilhelmplatz, der Erweiterungsbau eines einstigen Barockpalais.Die <strong>im</strong> Krieg nicht zerstörten Gebäudeteile aus der NS-Zeit werdenheute vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung genutzt.Wilhelm- Ecke Voßstraße befand sich <strong>die</strong> von Albert Speer 1939 erbautemonumentale Neue Reichskanzlei. Hitlers Residenz und Kommandozentraleentstand am Ort der früheren Reichskanzlei, deren Gebäudetrakte sieeinbezog. Die Neue Reichskanzlei sollte Auftakt sein für den großmaßstäblichenUmbau Berlins zur Welthauptstadt „Germania“. Ihre bombenzerstörtenReste wurden in der Nachkriegszeit abgetragen, der damals auf Ost-Berliner Gebiet liegende Standort 1988 mit Wohnzeilen überbaut. Derunterirdische Komplex des „Führerbunkers“ mit seinem Tunnelsystem istmit Schutt aufgefüllt und nicht mehr zugänglich. Auf ihn bezog sich <strong>die</strong>Standortwahl für das Holocaust-Denkmal.Das Denkmal für <strong>die</strong> ermordeten Juden EuropasZwischen Ebert-, Behren-, Cora-Berliner- und Hannah-Arendt-Straße (<strong>die</strong>beiden letzten nach von den Nationalsozialisten verfolgten jüdischen Frauenbenannt) liegt <strong>die</strong> zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschlandfür <strong>die</strong> ermordeten Juden Europas. 1999 hatte der Deutsche Bundestagbeschlossen, an <strong>die</strong>sem Standort den Entwurf des US-amerikanischenArchitekten Peter Eisenman zu realisieren. Mit <strong>die</strong>ser Entscheidung fandeine zehnjährige, hochemotional geführte Kontroverse ihr Ende. Begonnenhatte sie mit der Forderung einer Bürgerinitiative 1988, <strong>im</strong> „Land der Täter“ein groß d<strong>im</strong>ensioniertes, „unübersehbares“ Holocaust-Mahnmal zu errichten.Standort sollte nach ihrer Vorstellung das ehemalige Prinz-Albrecht-Gelände sein. Dort hatte man jedoch bereits begonnen, für <strong>die</strong> „Topographiedes Terrors“ auf eine Denkmals-Überformung zu verzichten und dasKonzept einer Dokumentationsstätte umzusetzen. So konzentrierte sich der1989 gegründete „Förderkreis zur Errichtung eines Denkmals für <strong>die</strong> ermordetenJuden Europas e.V.“ nach dem Fall der Mauer auf das Gelände derehemaligen Ministergärten. Die Bundesregierung erklärte <strong>die</strong> Denkmalsetzungzur nationalen Aufgabe und stellte 1993 ein knapp 20 000 Quadratmetergroßes Grundstück <strong>im</strong> Mauerstreifen zur Verfügung.91

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