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Sinti und Roma. Hinzu kamen Hinweise auf weitere nahe gelegene Erinnerungszeichenund Denkmäler an historischen Ereignis-Orten.Das Homosexuellen-Denkmal soll gegenüber dem Holocaust-Denkmalentstehen, auf der anderen Seite der Ebertstraße. Die ausgewählte Lichtungam Rande des Tiergartens befindet sich südlich des Goethe-Denkmals,das Fritz Schaper 1880 schuf. Es stellt Goethe in höfischer Kleidungmit Papierrolle dar, umgeben von drei allegorischen Sockel-Figuren, <strong>die</strong> <strong>die</strong>lyrische und <strong>die</strong> dramatische Dichtkunst und <strong>die</strong> Forschung verkörpern.Das Marmor-Original steht <strong>im</strong> Berliner Lapidarium.Das Internationale Dokumentations- und Begegnungszentrum „Topographiedes Terrors“Wenige Gehminuten südöstlich des zukünftigen <strong>Gedenkort</strong>s für <strong>die</strong> verfolgtenHomosexuellen, schräg gegenüber dem heutigen Berliner Abgeordnetenhaus,in dem das Kolloquium stattfand, liegt das Prinz-Albrecht-Gelände, das ehemalige Gestapo-Gelände. Hier, auf dem Grundstück zwischenWilhelm-, Stresemann-, Anhalter und Niederkirchnerstraße (damalsPrinz-Albrecht-Straße), waren <strong>die</strong> wichtigsten Planungszentralen des NS-Terrors konzentriert. Das Hauptquartier der Gestapo, <strong>die</strong> SS-Führung mitdem persönlichen Stab des Reichsführers SS Heinrich H<strong>im</strong>mler und demSS-Hauptamt, der Sicherheits<strong>die</strong>nst und ab 1939 das Reichssicherheitshauptamt,das <strong>die</strong>se Institutionen organisatorisch zusammenfasste, warenin großen Gebäuden rund um <strong>die</strong>sen Block angesiedelt. Zahlreiche weitereDienststellen von SS und Gestapo hatten sich in der Nachbarschaft einquartiert.Hier am „Ort der Täter“ war <strong>die</strong> Zentrale des gesamten Überwachungsapparatsdes „Dritten Reichs“. Von hier aus wurde <strong>die</strong> Verfolgung und Vernichtungder politischen Gegner gesteuert und all derer, <strong>die</strong> nach der völkischenRasse-Ideologie als Feinde oder als „Gemeinschaftsfremde“ definiertwurden. Hier wurde der Völkermord an den europäischen Juden und denSinti und Roma geplant, wurden Deportationen und Vernichtung koordiniert.Hier wurden <strong>die</strong> Mordkommandos der Sicherheitspolizei und des SD aufgestellt,<strong>die</strong> „Einsatzgruppen“ für <strong>die</strong> systematischen Mord-Aktionen vor allemin Osteuropa. Hier befand sich auch das Zentrum der Planungen für <strong>die</strong>„rassenpolitische Neuordnung“ Europas. Im „Hausgefängnis“ wurden vorallem Angehörige des Widerstandes gefangen gehalten, verhört und gefoltert.In der Gestapo-Zentrale in der Prinz-Albrecht-Straße 8 ließ H<strong>im</strong>mler1936 ein Sonderreferat zur Verfolgung der Homosexuellen und <strong>die</strong> „Reichszentralezur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung“ einrichten.Die „Prinz-Albrecht-Straße 8“ war in Deutschland und <strong>im</strong> besetzten Europaeine gefürchtete Adresse.Die von Bomben stark zerstörten Gebäude wurden – mit Ausnahme desheutigen Martin-Gropius-Baus – nach dem Ende des Zweiten Weltkriegsabgerissen. Nach der Schließung der Grenze zwischen Ost- und West-Berlingeriet das Gelände in Vergessenheit. Die Berliner Mauer verlief entlangder ehemaligen Prinz-Albrecht-Straße, wovon ein heute noch erhaltenesTeilstück zeugt. Das Grundstück selbst <strong>die</strong>nte jahrzehntelang als Lagerplatzfür Abrissschutt aus allen Teilen West-Berlins und <strong>im</strong> südöstlichen Bereich87

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