took place there. Such parties had previously been commonplace amonggays in Berlin. These parties provoked a wave of arrests by the Gestapo,and Grune was detained in December 1934. Although over seventy peoplewere arrested as a result of the investigations and placed in preventivedetention, most of them denied the accusations. Many – like Richard Grune– were sent first to Columbia and then to Lichtenburg Concentration Camp.Five months later, on May 31, 1935, he was released from protective custody.In November, he returned to Flensburg, his hometown, where he wassentenced to fifteen months in prison.After serving his sentence, Richard Grune was <strong>im</strong>mediately placed in preventivedetention again, before being interned in Sachsenhausen ConcentrationCamp on October 2, 1937. Having a resolutely anti-Nazi attitude,Richard Grune was integrated into the inmate groups that his politicalfriends inside the camp had established. Robert Oelbermann also introducedh<strong>im</strong> to the “camp elder”, Harry Naujoks. Grune managed to continuedrawing throughout his entire stay at Sachsenhausen. At the beginning ofApril 1940, Richard Grune, Albert Christel and many other homosexualswere moved to Flossenbürg Concentration Camp. While they were there,they collaborated on poems and drawings, somet<strong>im</strong>es working in an artists’group they established after they received commissions from various SSmembers. On April 20, 1945, Flossenbürg Concentration Camp was evacuated.Richard Grune managed to flee during the death march. When hereturned home he began to capture artistically the horrors of the previousyears. He made a series of lithographs about what he had witnessed, experiencedand suffered at the Sachsenhausen and Flossenbürg camps.Peter FlinschPeter Flinsch, who was born in Leipzig in1920, was a budding artist. At the end of 1942,he was sentenced to three months <strong>im</strong>prisonmentunder the severest conditions in TorgauMilitary Prison, for having kissed a subordinatesol<strong>die</strong>r. He was also assigned to a punishmentbattalion. He survived the war and became a setdesigner.‘I had been promoted to the rank of squadronsergeant major and was supposed to get mycommission in January 1943. I was stationed atthe IG-Farben managerial offices. One of themen in my unit was a young lance corporal whoI thought would reciprocate my friendship andmy feelings. We had this big Christmas partyand we all got plastered, of course. When wewere parting and everyone was returning to theirpositions, I accompanied the lance corporal fora while and we hugged and kissed one another.I later discovered that we were being watchedPeter Flinsch als Soldat (Berlin um 1940)Berlin, Schwules Museum158
kehrte er in seine Geburtsstadt Flensburg zurück. Dort verurteilte man ihnzu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis.Nach Strafverbüßung wurde Richard Grune sofort wieder in Schutzhaftgenommen und am 2. Oktober 1937 ins KZ Sachsenhausen eingeliefert.Richard Grune war wegen seiner dezi<strong>die</strong>rt antinazistischen Einstellung in<strong>die</strong> lagerinternen Häftlingsstrukturen seiner politischen Freunde eingebunden.Durch Robert Oelbermann ergaben sich auch Kontakte zum LagerältestenHarry Naujoks. Während der gesamten Zeit <strong>im</strong> KZ hatte es Grunegeschafft zu zeichnen. Anfang April 1940 kam Richard Grune zusammenmit Albert Christel und vielen anderen Homosexuellen ins KZ Flossenbürg.Gemeinsam verfaßten sie hier Gedichte und Zeichnungen, teilweise ineinem extra eingerichteten Künstlerkommando <strong>im</strong> Auftrag verschiedenerSS-Leute. Am 20. April 1945 wurde das KZ Flossenbürg evakuiert. RichardGrune gelang auf dem Todesmarsch <strong>die</strong> Flucht. Nach seiner Rückkehrbegann er, <strong>die</strong> Schrecken der letzten Jahre künstlerisch zu bannen. Es entstandeneine ganze Reihe von Lithographien über das, was er in den KZsSachsenhausen und Flossenbürg gesehen, erlebt und erlitten hatte.Peter FlinschDer angehende Künstler Peter Flinsch, geboren 1920 in Leipzig, wurdeEnde 1942, weil er einen untergebenen Soldaten geküsst hatte, zu drei Monatenstrengster Haft <strong>im</strong> Militärgefängnis Torgau verurteilt und in eine Strafkompanieeingewiesen. Er überlebte den Krieg und wurde Bühnenbildner.„Ich war inzwischen zum Oberwachtmeister befördert worden und sollte <strong>im</strong>Januar 1943 mein Offizierspatent bekommen. Ich war auf dem IG-FarbenDirektionsgebäude stationiert. In meiner Einheit war ein junger Gefreiter,von dem ich glaubte, meine Freundschaft und meine Gefühle würden erwidert.Wir hatten eine große Weihnachtsfeier, natürlich waren alle besoffen.Be<strong>im</strong> Abschied, als alle wieder auf ihre Stellungen gingen, begleitete ichden Gefreiten ein Stück und wir haben uns umarmt und geküßt. Wie ichspäter erfuhr, wurde das von einem Unteroffizier beobachtet, der nicht sehrgut auf mich zu sprechen war. Er meldete das sofort, ich wurde einen Tagspäter verhaftet und wegen Vergehens gegen den § 175 angeklagt. Wieman weiß, hatten <strong>die</strong> Nazis den Paragrafen dahin erweitert, daß selbst derVersuch einer Übertretung strafbar war. Es brauchte gar nichts vorgefallenzu sein, und das war es auch nicht. Ich wurde vom Gerichtsoffizier unsererEinheit, es war nur ein Stellvertreter, nachts verhört, mit den üblichen Verhörgeschichten:Lampe ins Gesicht usw. Ich war 22 und natürlich auf nichts<strong>die</strong>ser Art vorbereitet und brach zusammen, wie man literarisch sagenkann, und unterschrieb ein Geständnis, daß ich homosexuelle Gefühlehätte.Innerhalb weniger Tage, noch vor dem 30. Dezember 1942, kam ich vordas Luftwaffen-Gericht in Berlin, das in der Meinekestraße war. Ich hattekeinen Rechtsvertreter, gar nichts, ich hatte ja meine Schuld schon zugegeben,wurde degra<strong>die</strong>rt und zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, um anschließendin eine Strafeinheit, eine Minenräum-Einheit versetzt zu werden.Während ich auf den Abtransport ins Gefängnis wartete, saß ich <strong>im</strong> Luftwaffen-oder Wehrmachtsgefängnis in Tegel. Meine Mutter durfte mich dortbesuchen. Das war für mich von ungeheurer Bedeutung. Meine Mutter hat159
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InhaltEröffnung, BegrüßungThomas
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kommt, können Besucher sich in ein
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in den Begriffen Opferstock und Not
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