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als Autodrom zum „Fahren ohne Führerschein“, was augenfällig <strong>die</strong>Geschichtsverdrängung der Nachkriegszeit dokumentierte. Erst das Engagementvon Bürgerinitiativen in den 1980er Jahren rückte <strong>die</strong> historischeRolle des Ortes wieder ins öffentliche Bewusstsein.1983 / 84 fand ein erster künstlerischer Gestaltungswettbewerb mit 194Entwürfen statt. Das Ergebnis wurde nicht realisiert. Stattdessen wurde1987 das Gelände öffentlich zugänglich gemacht und durch ein provisorischesAusstellungshaus sowie dezentrale Informationstafeln historischerschlossen. Die nun freigelegten Relikte und Spuren der abgerissenenGebäude, vor allem Keller- und Fundamentreste, waren wesentlicher Teilder Ausstellung. Das Konzept eines Internationalen Dokumentations- undBegegnungszentrums wurde 1992 vom Berliner Senat befürwortet und <strong>die</strong>„Topographie des Terrors“ in eine Stiftung mit Bundesbeteiligung überführt.Die Realisierung des 1993 / 94 durchgeführten Wettbewerbs für das erforderlicheGebäude scheiterte jedoch an ungelösten bautechnischen Problemendes ausgewählten ambitionierten Entwurfes von Peter Zumthor.Die Stiftung „Topographie des Terrors“, <strong>die</strong> von jährlich etwa 350 000Menschen besucht wird und international große Zust<strong>im</strong>mung findet, istnach wie vor in angemieteten Räumen untergebracht und zeigt ihre Dauerausstellungin einem Graben entlang der überdachten Kellerreste. Einneuer Wettbewerb, ausgeschrieben <strong>im</strong> Sommer 2005, soll den Besuchernund Mitarbeitern endlich ein Gebäude bringen, das <strong>die</strong> vielfältigen Funktionendes Ausstellungs-, Dokumentations- und Begegnungszentrums vor Ortbeherbergen kann. (www.topographie.de)„Geschichtsmeile Wilhelmstraße“Am Ostzugang der „Topographie des Terrors“ beginnt das Projekt„Geschichtsmeile Wilhelmstraße“, eine von der „Topographie des Terrors“und der Historischen Kommission Berlin erarbeitete Kommentierung mitBild-Text-Tafeln zur Geschichte der Gebäude. Entlang der Wilhelmstraßekonzentrierten sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts <strong>die</strong> wichtigsten Ministerienund Behörden Preußens, ab 1871 des Deutschen Reiches: Reichskanzleiund Preußisches Staatsministerium, Auswärtiges Amt und PreußischesJustizministerium, Palais des Reichspräsidenten, PreußischesKriegsministerium und viele andere. Den Bürgern und der Presse war <strong>die</strong>„Wilhelmstraße“ Symbol und Synonym für <strong>die</strong> Regierung. Die Nationalsozialistensteigerten <strong>die</strong> Funktion der „Regierungsmeile“ und siedelten weitereMinisterien und Partei<strong>die</strong>nststellen an, teils in historischen Gebäuden, teilsin groß d<strong>im</strong>ensionierten Neubauten. Diese waren in Material und Formensprachedarauf angelegt, nationalsozialistische Prinzipien wie Herrschaftsdemonstrationund Ewigkeitspathos zur Schau zu stellen und als Kulisse fürMassenkundgebungen zu <strong>die</strong>nen. (www.topographie.de/wilhelmstr)Nördlich angrenzend an das Gestapo-Gelände entstand 1935 / 36 HermannGörings Reichsluftfahrtministerium, heute Sitz des Bundesministeriumsder Finanzen. Zur DDR-Zeit <strong>die</strong>nte es als „Haus der Ministerien“ undwurde in <strong>die</strong>ser Funktion zu einem der zentralen Orte der Massendemonstrationendes 16. und 17. Juni 1953. Daran erinnert das Denkmal desKünstlers Wolfgang Rüppel auf dem Vorplatz Wilhelm- Ecke Leipziger Stra-89

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