parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Wenn solche Fällen aber dennoch immer wieder in der Wissenschaft und<br />
später in den Medien diskutiert werden, dann scheint es sich eher um eine unglückselige<br />
Kombination zu handeln, z. B. genetisch prädisponierender Defekt<br />
im Entgiftungsmechanismus (d. h. erblich eingeschränkte Entgiftungsfähigkeiten<br />
des Organismus), was die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten<br />
Umweltgiften erhöhen könnte und in Kombination mit anderen ursächlichen<br />
Parkinson-Faktoren schließlich das Krankheitsbild ausklinkt.<br />
– Zellschädigung durch oxidativen Stress: Schon im normalen Gehirnstoffwechsel<br />
entstehen kurzfristig Zellverbindungen, die – schlicht gesprochen –<br />
der <strong>Gesundheit</strong> abträglich sein können. Ein normaler Organismus aber neutralisiert<br />
eine solche Vergiftungs-Bedrohung „von innen“ rasch. Ist das – aus<br />
welchem Grund auch immer – aber nicht oder nur noch unzureichend möglich,<br />
kann es zu so genannten oxidativen Vergiftungen kommen, was im Organismus<br />
zumindest einen „oxidativen Stress“ auslöst (Stichwort in der Fachliteratur:<br />
freie Radikale).<br />
Im gesunden Gehirn spielt dies alles keine Rolle, bei Parkinson-Kranken aber<br />
könnte die vermehrte Produktion solcher Schädigungs-Stoffe oder deren verminderte<br />
Entgiftung das Krankheitsbild auslösen (helfen). Dabei wurde im<br />
Laufe der Forschung zusätzlich bekannt, dass bei diesen Patienten jene<br />
Stoffe im Gehirn vermindert sind, die zur Entgiftung maßgeblich beitragen. Ob<br />
diese Ver- bzw. Entgiftungstheorie von Bedeutung ist, steht bisher noch aus.<br />
Bedeutsam für die Allgemeinheit ist auf jeden Fall die Erkenntnis:<br />
Bisher gibt es keine äußeren Hilfsmittel, die hier vorbeugend oder therapeutisch<br />
entscheidend eingreifen könnten. Dies gilt vor allem für die Wirkung von<br />
Vitaminen (z. B. Vitamin E und C). Es reicht also eine ausgewogene Ernährung<br />
mit der üblichen Vitaminzufuhr, mehr bringt in diesem Fall nicht mehr.<br />
– Weitere wissenschaftliche Überlegungen: Neben wissenschaftlich sehr<br />
komplizierten Hypothesen (Fachbegriffe: mitochondriale Funktionsstörungen,<br />
Überladung der Zelle mit Calcium-Ionen, Mangel an Neurotrophen, also<br />
Nervenwachstumsfaktoren u.a.), die derzeit noch ihrer Bestätigung harren,<br />
gibt es aber auch Überlegungen, die in den Medien und damit auch unter<br />
Patienten und vor allem Angehörigen diskutiert werden.<br />
Dazu gehören beispielsweise Infektionen als Parkinson-Auslöser (unbewiesen),<br />
so genannte Autoimmunprozesse, also Störungen bei denen sich der<br />
Körper im Sinne einer zerstörten Abwehr durch Auto-(Selbst-)Aggression<br />
schädigen kann (derzeit in Forschung), Störungen der Eisenaufnahme- und<br />
speicherung (ebenfalls derzeit Forschungsthema, da auch bei anderen Krankheiten<br />
wie Alzheimer-Demenz u.a. anzutreffen) und schließlich Nikotin-, Alkohol-<br />
und Kaffeegenuss.<br />
Int.1-Parkinson.doc