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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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es seinen Arzt zu konsultieren, der dann ggf. einen Facharzt, nämlich Psychiater<br />

oder Geronto-Psychiater empfiehlt, um hier unnötige Befürchtungen gar<br />

nicht erst aufkommen zu lassen.<br />

Da aber die meisten Parkinson-Patienten ohnehin in nervenärztlicher, d. h.<br />

psychiatrisch-neurologischer Behandlung stehen, sollten entsprechende Befürchtungen<br />

früh gestanden und dann auch ausgeräumt oder objektiviert werden,<br />

wobei man bei Letzterem dann gezielt etwas tun kann.<br />

Es muss allerdings auch eingestanden werden, dass die erwähnten leichteren<br />

kognitiven Beeinträchtigungen ein erhöhtes Risiko für eine spätere Demenzentwicklung<br />

darstellen. Doch kann eine wirkliche Demenz erst dann angenommen<br />

werden, wenn die geistige Bewältigung der beruflichen und sozialen<br />

Aufgaben deutlich eingeschränkt und die persönlichen Beziehungen, insbesondere<br />

die Alltagsaufgaben spürbar beeinträchtigt sind.<br />

Doch muss dies alles über längere Zeit, d. h. mindestens ein halbes Jahr andauern.<br />

Ansonsten könnte es sich nämlich um die erwähnte „depressive<br />

Pseudo-Demenz“ handeln, die aber „lediglich“ auf einer Depression beruht,<br />

die nach einiger Zeit wieder zurückgeht und damit auch die depressionsbedingte<br />

Demenz. Einzelheiten dazu, insbesondere was die Unterscheidung<br />

zwischen Demenz und depressiver Pseudo-Demenz anbelangt, siehe<br />

wiederum die beiden Kapitel über Alzheimer-Demenz und Depressionen.<br />

Die Therapie dementieller Symptome hängt von der Art der Demenz ab. Demenzen<br />

können organische Ursachen haben (z. B. chronische Mangelversorgung des<br />

Gehirns durch Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Zucker<strong>krankheit</strong>, Schilddrüsen-<br />

Funktionsstörungen, Vitaminmangel), sie können auf einen Hirntumor, eine Hirnblutung<br />

u.a. zurückgehen. Dies alles ist aber relativ schnell erkennbar und wird dann<br />

gezielt behandelt, das heißt die Ursache und damit indirekt die Demenz-Folgen.<br />

Bei einer Parkinson-bedingten Demenz müssen Hausarzt, Nervenarzt bzw. Psychiater<br />

und Neurologe eng zusammenarbeiten. Einzelheiten dazu siehe die entsprechende<br />

Fachliteratur. Einige Hinweise aber seien schon hier gegeben:<br />

– Manche Parkinson-Medikamente können geistige Störungen verstärken oder bahnen.<br />

Diese müssen dann gegen solche ausgetauscht werden, die in dieser Hinsicht<br />

nicht noch zusätzlich beeinträchtigen.<br />

Manche Ärzte befürworten so genannte Nootropika, also Substanzen, die die<br />

Gehirnfunktionen über spezielle biologische Mechanismen verbessern (das geht von<br />

Ginkgo-Trockenextrakten bis zu spezifischen Arzneimitteln).<br />

Neuere Erkenntnisse stellen die Azetylcholinesterase-Hemmer zur Diskussion, die<br />

dann allerdings dauerhaft gegeben werden müssen, leider aber auch Nebenwirkungen<br />

haben, die gerade den Parkinson-Patienten belasten (z. B. den Tremor, das<br />

Zittern verstärken). Hält sich dies jedoch in Grenzen, kann sich ein Versuch lohnen.<br />

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