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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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(und meint mit dem primären Parkinson-Syndrom die eigentliche Parkinson-<br />

Krankheit).<br />

Was kann nun ein symptomatisches (sekundäres) Parkinson-Syndrom auslösen?<br />

Eine ganze Reihe von Ursachen, teils Medikamente mit entsprechenden<br />

Nebenwirkungen, teils Gehirnschädigung durch Vergiftung, Blutung,<br />

Tumor oder Entzündung u.a. Die wichtigsten Ursachen sind Folgende (nach<br />

R. Thümler):<br />

� Medikamentös ausgelöstes Parkinson-Syndrom<br />

Nach den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist man sich sicher,<br />

dass die eigentliche Parkinson-Krankheit nicht durch Medikamente oder<br />

andere Substanzen ausgelöst wird, auch wenn man bis heute nicht weiß, was<br />

die wirklichen Ursachen sind (siehe das entsprechende Kapitel). Andererseits<br />

gibt es eine Reihe von Wirkstoffen, deren unerwünschte oder<br />

Nebenwirkungen „klassische“ Parkinson-Krankheitszeichen auszulösen<br />

vermögen wie Tremor (Zittern), Bradykinese (Verlangsamung der<br />

Bewegungsabläufe) und Rigor (erhöhte Muskelspannung).<br />

Am häufigsten sind Neuroleptika (vor allem die hochpotenten antipsychotisch<br />

wirksamen Arzneimittel gegen Geistes<strong>krankheit</strong>en), Antiemetika (Übelkeit und<br />

Brechreiz verhindernde Arzneimittel), hochpotente Neuroleptike in niedriger<br />

Dosierung, die nicht antipsychotisch wirken, sondern „nur“ beruhigend, gemütsmäßig<br />

und vegetativ ausgleichend wirken sollen (z. B. „Wochenspritze“<br />

mit verschiedenen Substanzen) sowie so genannte Kalzium-Antagonisten zur<br />

Behandlung von Schwindel, Gleichgewichts- und Hirndurchblutungsstörungen<br />

sowie Migräneattacken.<br />

Weitere Wirkstoffe, die ein Parkinson-Syndrom auslösen können, finden sich<br />

in einigen Antidepressiva (stimmungsaufhellenden Psychopharmaka) sowie in<br />

dem Phasen-Prophylaktikum Lithium (zur Verhinderung von immer wieder auftretenden<br />

depressiven und manisch-hochgestimmten Episoden). Im<br />

Einzelnen:<br />

– Neuroleptika sind die häufigsten Ursachen für ein symptomatisches oder<br />

sekundäres Parkinson-Syndrom, auch als neuroleptisches Parkinsonoid (also<br />

<strong>parkinson</strong>-ähnliches Beschwerdebild) u.ä. bezeichnet. Einzelheiten dazu siehe<br />

das ausführliche Kapitel über Neuroleptika.<br />

Ein neuroleptika-bedingtes Parkinson-Syndrom findet sich je nach individueller<br />

Empfindlichkeit je nach Geschlecht, Alter und vor allem Dosishöhe bei 15 bis<br />

60% aller behandelten Patienten, jedenfalls bei Therapie mit den früheren<br />

Generationen dieser Psychopharmaka (neuere, so genannte atypische Neuro-<br />

Int.1-Parkinson.doc

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