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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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Anspannungsmöglichkeiten der Bauch- und Beckenmuskulatur, aber auch<br />

unzureichende Flüssigkeitsaufnahme, falsche Ernährung (zu wenig<br />

Ballaststoffe) und beeinträchtigte körperliche Aktivität.<br />

Einzelheiten zu nicht-medikamentösen und medikamentösen Maßnahmen<br />

siehe die Maßnahmen des Hausarztes und die spezielle Literatur.<br />

� Schluckstörungen, Speichelfluss und Hustenreflex<br />

Auf den lästigen Speichelfluss wurde schon 1817 hingewiesen. Und auch<br />

heute ist dies ein unangenehmes, ärgerliches bis peinliches und oftmals therapeutisch<br />

kaum beherrschbares Übel. Viele Parkinson-Patienten tragen<br />

deshalb ein ständig durchnässtes Taschentuch bei sich. Dabei können sie<br />

aufgrund ihrer Bewegungsbehinderung den Speichel oft nur mit Mühe und vor<br />

allem nicht rechtzeitig abwischen.<br />

Ursache ist nicht die vermehrte Speichelproduktion, sondern die Dysphagie,<br />

die Schluckstörung. Bei Parkinson-Patienten sind nämlich sämtliche Muskeln<br />

betroffen, die am Kau- und Schluckakt beteiligt sind (Wangen-, Zungen- und<br />

Rachenmuskeln). Die Speichelproduktion an sich ist normal oder gar vermindert.<br />

Doch wenn selbst das Zuwenig nicht regelmäßig und vor allem<br />

rechtzeitig geschluckt werden kann, dann vergrößert sich die Speichelmenge<br />

und läuft schließlich über. Deshalb sind Schluckstörungen und damit<br />

unangenehmer Speichelfluss in Phasen schlechter Beweglichkeit besonders<br />

stark ausgeprägt, weil auch die entsprechenden Muskeln in Mund, Rachen<br />

und Schlund beeinträchtigt sind.<br />

Aber nicht nur der Speichel, auch die Nahrung und die Medikamente werden<br />

nur unvollständig mit der Zunge in den Rachen geschoben. Oft bleiben deshalb<br />

vor allem die Arzneimittel in der Mundhöhle hängen, werden dort<br />

natürlich nicht resorbiert, fehlen im Magen und schließlich im Blut, haben<br />

damit keinen Einfluss auf das Gehirn – und dem Patient geht es schlechter,<br />

obgleich er die Medikamente eingenommen, nur eben nicht richtig geschluckt<br />

und damit verwertet hat.<br />

Manchmal ist auch zusätzlich noch der Hustenreflex abgeschwächt. Dadurch<br />

können Nahrungsreste in die Luftröhre und von dort in die Lunge gelangen<br />

(Fachbegriff: Aspiration). Eine so genannte „stille Aspiration“ ist oft die<br />

Ursache für eine Lungenentzündung, wie sie manche Parkinson-Patienten<br />

noch zusätzlich belastet.<br />

� Mundtrockenheit<br />

Ein weiteres Problem ist die Mundtrockenheit: Sie geht allerdings überwiegend<br />

auf Anti-Parkinsonmittel zurück (Einzelheiten siehe Fachliteratur). Oft ver-<br />

Int.1-Parkinson.doc

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