parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Bewegungen nur noch stockend möglich sind, was sich vor allem bei Drehbewegungen<br />
der Hand (Schraubenzieher, Glühbirne einschrauben) und beim<br />
raschen Tippen des Zeigefingers auf den Daumen auffällt (Letzteres als<br />
„Tapping-Test“ bezeichnet). Auch die Füße lassen sich durch dieses Tapping<br />
überprüfen, in dem man sitzend mit der Ferse auf den Boden klopft (Fersen-<br />
Tapping).<br />
Doch zuvor irritieren die alltäglichen Verrichtungen, die immer „komplizierter“<br />
werden: Ankleiden, Knöpfen, Zähneputzen, Rasieren, Schnürsenkel binden.<br />
Alles wird schwieriger und vor allem zeitaufwendiger. Und, eine häufig zu<br />
hörende Klage: Die feinmotorischen Störungen fallen zum Beginn der Erkrankung<br />
meist einseitig betont auf, bevor sie später beide Seiten mehr oder weniger<br />
gleich stark beeinträchtigen.<br />
Schreibstörung<br />
Auch das Schreiben wird mühsamer, kein Wunder, denn es gehört zu den<br />
aufwendigsten feinmotorischen Bewegungen. Dabei werden die ersten Buchstaben<br />
und Zahlen noch in normaler Schriftgröße möglich, verkleinern sich<br />
aber im Weiteren immer mehr. Und sie beginnen nach schräg oben, seltener<br />
auch nach unten abzuweichen (Fachbegriff: Mikrographie: wörtlich übersetzt<br />
mit „Klein(er werdender)-Schrift).<br />
Wenn das Schriftbild zusätzlich verzittert ist (siehe Tremor), wird es schließlich<br />
unleserlich. Es gibt aber auch Betroffene, die ihre Schrift bewusst verkleinern,<br />
damit verzitterte Großbuchstaben nicht so auffallen. Dann ist die Buchstabengröße<br />
von Anfang an verringert, zumeist aber verkleinert sie sich im Laufe der<br />
Zeilen.<br />
Viele Patienten machen das Beste aus ihrer Behinderung: Sie schreiben das<br />
wichtigste am Anfang, wo es noch einigermaßen leserlich ist (einschließlich<br />
Adressen auf Briefumschlägen) oder sie weichen auf Druckbuchstaben aus.<br />
Wer kann, nutzt die Schreibmaschine bzw. den PC. Das hat zwar auch seine<br />
Probleme (siehe oben: Tapping), kann aber lange Zeit und vor allem mit viel<br />
Zeit für den Einzelbrief ausreichend sein.<br />
Wichtige, nicht zuletzt für die psychosoziale Situation der Betroffenen, aber ist<br />
eines: Keine Scham aufkommen lassen, Durchhaltevermögen zeigen, alle Hilfen<br />
nutzen, die es gibt. Denn wer aufhört, den vielleicht früher üblichen Briefkontakt<br />
zu nutzen, gerät in den Teufelskreis von Resignation, Rückzug und<br />
damit Isolationsgefahr. Also: Lieber verzittert als gar nicht!<br />
Störung der Mimik<br />
Int.1-Parkinson.doc