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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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- Seelische Beeinträchtigungen, d. h. lebhafte bis belastende Träume, depressive<br />

und Angstzustände, ggf. Panik vor dem neuen Tag, vielleicht sogar<br />

Verwirrtheit und Sinnestäuschungen.<br />

- Das Restless-legs-Syndrom, d. h. die unbeeinflussbar unruhigen Beine, die<br />

alles zerwühlen und schon dadurch keinen Schlaf finden lassen.<br />

- Periodische Arm- und Beinbewegungen mit dem gleichen Effekt, die sich<br />

ebenfalls nicht willentlich und dauerhaft unter Kontrolle bringen lassen.<br />

- Und schließlich vielleicht sogar nächtliche Atemstörungen, d. h. Enge,<br />

Schwere auf der Brust, Atemnot, und nicht selten das pfeifende<br />

Einatmungs-Geräusch bei Verengung oder Verlegung der oberen Luftwege<br />

(Fachbegriff: Stridor).<br />

Vor allem Schlafstörungen während des Traumschlafs (Fachbegriff: REM-<br />

Schlaf) führen gerade beim Parkinson-Patienten mitunter zu nächtlichem<br />

Reden oder Schreien im Schlaf sowie ausfahrenden Bewegungen, was dann<br />

einerseits den Patienten selber, oft aber auch den Partner und damit letztlich<br />

beide weckt.<br />

Am häufigsten aber stört der nächtliche Harndrang, von dem fast 80% der Betroffenen<br />

berichten, wobei viele zwei- bis dreimal pro Nacht die Toilette aufsuchen<br />

müssen.<br />

Was die nachlassende Wirkung der Parkinson-Medikamente im Verlaufe der<br />

Nacht anbelangt, so ist es vor allem der Dopamin-Mangel (siehe dieser), der<br />

in der zweiten Nachthälfte zu schmerzhaften Muskelverspannungen, ja Verkrampfungen<br />

in den Waden und Füßen führt („Früh morgens – Fußverkrampfungen“).<br />

Außerdem erschwert die nächtliche Bewegungshemmung bzw. im Extremfall<br />

Unbeweglichkeit (inzwischen bekannter Fachbegriff: Akinese) das Umdrehen<br />

im Bett, das der Gesunde viel öfter praktiziert, als ihm bewusst wird (zwei bis<br />

drei Dutzend Mal pro Nacht und mehr), was vor allem für einen entspannten<br />

Schlaf notwendig ist. Wer das nicht kann, z. B. der Parkinson-Kranke oder der<br />

Gesunde mit einem hinderlichen Gipsbein u. ä., der erwacht am anderen<br />

Morgen wie gerädert oder gar zerschlagen, nur weil er sich nächtlich nicht<br />

ausreichend umdrehen konnte, um damit ein Durchliegen zu vermeiden.<br />

Manche Parkinson-Patienten halten sogar ihren Tremor, ihr Hände- oder Kopf-<br />

Zittern für die Ursache ihrer Schlafstörung. Zwar vermindert sich der Parkinson-Tremor<br />

im Schlaf, wird jedoch während der Aufwachphase sofort wieder<br />

deutlicher und damit bewusster. Ein ausgeprägter Ruhe-Tremor kann natürlich<br />

auch das Einschlafen behindern. Und in den flacheren Schlafstadien kann das<br />

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