parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 66 -<br />
Erschlaffung der Beckenboden-Muskulatur. Dagegen geht eine Drang-Inkontinenz<br />
mit einem unaufschiebbaren Harndrang einher, was jedoch die Toilette<br />
noch rechtzeitig erreichen lässt.<br />
Letzteres findet sich speziell bei Parkinson-Patienten. Sie müssen – insbesondere<br />
nachts – mehrmals die Toilette aufsuchen, ohne dass es sich lohnt.<br />
Belastend und frustrierend zugleich wird es dann, wenn man nachts ohnehin<br />
<strong>krankheit</strong>sbedingt nur mühsam aufstehen und tags erschwert die Kleidung öffnen<br />
kann.<br />
Relativ selten ist dafür eine so genannte Überlauf-Blase mit Restharnbildung,<br />
in der Regel als Nebenwirkung durch bestimmte Arzneimittel.<br />
Die Therapie bezieht sich meist auf nicht-medikamentöse Behandlungsverfahren:<br />
weniger nach dem Abendessen trinken, ggf. Windeln oder Vorlagen benutzen,<br />
Urinal mit Auffangbeutel, Blasenkatheter (aber kein Dauerkatheter),<br />
dazu Blasentraining u.a. Einzelheiten, unterstützt durch bestimmte Arzneimittel,<br />
siehe Hausarzt.<br />
� Sexuelle Funktionsstörungen<br />
Sexuelle Funktionsstörungen beeinträchtigen etwa die Hälfte aller männlichen<br />
Parkinson-Patienten, insbesondere die unter 50-Jährigen. Geklagt wird weniger<br />
über einen Libido-Verlust mit sexuellen Gleichgültigkeit, eher über eine<br />
erektile Dysfunktion, also die mangelhafte Funktionstüchtigkeit des Penis.<br />
Über sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen ist bisher weniger bekannt.<br />
Die Ursachen (z. B. Zucker<strong>krankheit</strong>, Durchblutungsstörung, Prostata- bzw.<br />
gynäkologische Operationen u.a.) werden auch bei Parkinson-Patienten in der<br />
Regel zuvor abgeklärt sein. Auch wird man den Betroffenen eingestehen müssen,<br />
das bestimmte Parkinson- und ggf. Zusatzmedikamente ihre eigenen<br />
Nebenwirkungen entfalten, was sexuell nachteilige Begleiterscheinungen anbelangt.<br />
Was das Parkinson-Leiden selber betrifft, so scheinen Erkrankungsalter und<br />
Intensität des Leidens mit Ausnahme eines späten und damit besonders ausgeprägten<br />
Krankheitsstadiums keinen wesentlichen Einfluss auf die Potenz zu<br />
haben, wohl aber die Dauer der Parkinson-Krankheit.<br />
Ein besonderes Problem ergibt sich dann, wenn bestimmte Arzneimittel zur<br />
Verstärkung der Libido führen, ohne dass die Erektionsstörung gebessert werden<br />
konnte. Das größte Übel aber ist die Unfähigkeit aller Beteiligten (einschließlich<br />
Hausarzt, leider oft auch Neurologe), über die Folgen dieser Beeinträchtigungen<br />
miteinander zu reden. Deshalb gilt es erst einmal die offene<br />
Aussprache zu lernen. Und Befürchtungen, Enttäuschungen, Unterstellungen,<br />
Int.1-Parkinson.doc