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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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Erschlaffung der Beckenboden-Muskulatur. Dagegen geht eine Drang-Inkontinenz<br />

mit einem unaufschiebbaren Harndrang einher, was jedoch die Toilette<br />

noch rechtzeitig erreichen lässt.<br />

Letzteres findet sich speziell bei Parkinson-Patienten. Sie müssen – insbesondere<br />

nachts – mehrmals die Toilette aufsuchen, ohne dass es sich lohnt.<br />

Belastend und frustrierend zugleich wird es dann, wenn man nachts ohnehin<br />

<strong>krankheit</strong>sbedingt nur mühsam aufstehen und tags erschwert die Kleidung öffnen<br />

kann.<br />

Relativ selten ist dafür eine so genannte Überlauf-Blase mit Restharnbildung,<br />

in der Regel als Nebenwirkung durch bestimmte Arzneimittel.<br />

Die Therapie bezieht sich meist auf nicht-medikamentöse Behandlungsverfahren:<br />

weniger nach dem Abendessen trinken, ggf. Windeln oder Vorlagen benutzen,<br />

Urinal mit Auffangbeutel, Blasenkatheter (aber kein Dauerkatheter),<br />

dazu Blasentraining u.a. Einzelheiten, unterstützt durch bestimmte Arzneimittel,<br />

siehe Hausarzt.<br />

� Sexuelle Funktionsstörungen<br />

Sexuelle Funktionsstörungen beeinträchtigen etwa die Hälfte aller männlichen<br />

Parkinson-Patienten, insbesondere die unter 50-Jährigen. Geklagt wird weniger<br />

über einen Libido-Verlust mit sexuellen Gleichgültigkeit, eher über eine<br />

erektile Dysfunktion, also die mangelhafte Funktionstüchtigkeit des Penis.<br />

Über sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen ist bisher weniger bekannt.<br />

Die Ursachen (z. B. Zucker<strong>krankheit</strong>, Durchblutungsstörung, Prostata- bzw.<br />

gynäkologische Operationen u.a.) werden auch bei Parkinson-Patienten in der<br />

Regel zuvor abgeklärt sein. Auch wird man den Betroffenen eingestehen müssen,<br />

das bestimmte Parkinson- und ggf. Zusatzmedikamente ihre eigenen<br />

Nebenwirkungen entfalten, was sexuell nachteilige Begleiterscheinungen anbelangt.<br />

Was das Parkinson-Leiden selber betrifft, so scheinen Erkrankungsalter und<br />

Intensität des Leidens mit Ausnahme eines späten und damit besonders ausgeprägten<br />

Krankheitsstadiums keinen wesentlichen Einfluss auf die Potenz zu<br />

haben, wohl aber die Dauer der Parkinson-Krankheit.<br />

Ein besonderes Problem ergibt sich dann, wenn bestimmte Arzneimittel zur<br />

Verstärkung der Libido führen, ohne dass die Erektionsstörung gebessert werden<br />

konnte. Das größte Übel aber ist die Unfähigkeit aller Beteiligten (einschließlich<br />

Hausarzt, leider oft auch Neurologe), über die Folgen dieser Beeinträchtigungen<br />

miteinander zu reden. Deshalb gilt es erst einmal die offene<br />

Aussprache zu lernen. Und Befürchtungen, Enttäuschungen, Unterstellungen,<br />

Int.1-Parkinson.doc

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