parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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wickeln die meisten Parkinson-Patienten im Hüftgelenk nur 70% jener Kraft,<br />
die Gesunden zur Verfügung steht. Das heißt aber, dass man sich sowohl<br />
krankengymnastisch als auch im persönlichen Engagement vor allem auf ein<br />
Krafttraining der Beine, insbesondere der Muskeln im Bereich des Hüftgelenkes<br />
konzentrieren sollte.<br />
Auch ein anderes Untersuchungsergebnis bestätigt eine alte Erfahrung: Massagen<br />
(von etwa je 30-minütiger Dauer) scheinen sich nicht nur besonders<br />
günstig auf die Alltagsbewältigung und den Schlaf von Parkinson-Kranken<br />
auszuwirken, sie verringern auch im Urin die Konzentrationen der Stress-<br />
Hormone Adrenalin und Nor-Adrenalin, oder kurz: Massage entspannt – vor<br />
allem den Parkinson-Kranken mit seinen individuellen, aber eben auch nachvollziehbaren<br />
Stress-Problemen in der Bewältigung eines Alltags, was den<br />
Gesunden gar nicht als besondere Leistung auffällt (nach ZNS-Spektrum<br />
4/2003).<br />
Auch beugt der Ausdauersport einer ohnehin allseits zunehmenden und beim<br />
Parkinson ja besonders lästigen „chronischen Müdigkeit“ oder gar Mattigkeit<br />
vor und hilft sogar eine Depression zu verhindern (siehe die entsprechenden<br />
Kapitel). Noch günstiger ist es, sich durch passende Musik rhythmisch<br />
stimulieren zu lassen.<br />
- Schließlich geht es darum, selber herauszufinden, welche sportlichen Angebote<br />
besonders zusagen oder nützlich sind. So hat beispielsweise Wassergymnastik<br />
für einige Patienten durchaus Vorteile, vor allem beim Training in<br />
warmem Wasser (27 bis 31 °C), da sich dort die Muskulatur besonders gut<br />
entspannt und auch die Körperwahrnehmung verbessert wird. Auch ist die<br />
Überwindung des Wasserwiderstandes eine angenehme Form von Krafttraining,<br />
wobei man aber ausschließlich im Nichtschwimmer-Becken und in der<br />
Nähe von Haltegriffen trainieren sollte.<br />
- Zuletzt der Rat, der jedem einleuchtet, aber nicht immer umgesetzt wird,<br />
nämlich die zeitliche Abstimmung von sportlicher Aktivität und Medikamenten-<br />
Einnahme. Beides sollte so gelegt werden, dass die Trainingszeit möglichst in<br />
die Phase der stärksten Medikamenten-Wirkung fällt (so genannte „On-<br />
Phasen“). Auch wird der Haus- oder Nervenarzt entscheiden müssen, ob bei<br />
intensiver sportlicher Betätigung die Anti-Parkinson-Medikation entsprechend<br />
angepasst (z. B. bei L-Dopa) werden muss (modifiziert nach ZNS-Spektrum<br />
1/2003).<br />
– Ergotherapie<br />
Die Ergotherapie bemüht sich um die Förderung und Wiederherstellung eingeschränkter<br />
körperlicher, seelischer, geistiger und psychosozialer Funktionen.<br />
Int.1-Parkinson.doc