28.11.2012 Aufrufe

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 59 -<br />

meist rasch wieder: bekannte oder unbekannte Gestalten, Fahrzeuge, Tiere<br />

wie Spinnen, Käfer, Würmer u.a.<br />

Bei den akustischen Sinnestäuschungen verunsichern bekannte oder unbekannte<br />

Stimmen oder Geräusche. Während der Trugwahrnehmungen ist dem<br />

Betroffenen zwar oft bewusst, dass das was er sieht oder hört nicht der Realität<br />

entspricht, trotzdem kann er sich nicht von dem letztlich überwältigenden<br />

(trügerischen) Geschehen distanzieren. Deshalb sind seine Reaktionen zwar<br />

für ihn selber unangenehm, aber meist leidlich ertragbar. Für die Angehörigen<br />

hingegen, wenn sie ihre unerklärlichen Beobachtungen machen oder gar in<br />

diese Phänomene einbezogen werden, oft noch irritierender bis belastender<br />

(„spinnt er jetzt auch noch?“).<br />

Tröstlicherweise arten aber solche Halluzinationen nur selten so bedrohlich<br />

aus, dass es zu ausgeprägten Unruhe-, Angst- oder gar Panikreaktionen<br />

kommt, was dann auch einmal Polizei, Feuerwehr, Sanität, zumindest aber<br />

andere Verwandte, Freunde und Bekannte mobilisieren kann.<br />

Therapeutisch geht man gegen solche Phänomene mit den früheren „klassischen“<br />

mittel- und hochpotenten Neuroleptika (antipsychotisch wirkenden Psychopharmaka -<br />

siehe Neuroleptika) vor bzw. inzwischen mehr und mehr mit den modernen atypischen<br />

Neuroleptika in angepasster Dosierung. Allerdings pflegt dies in der Regel nur<br />

vorübergehend notwendig zu sein, falls überhaupt.<br />

� Schlafstörungen<br />

Auch Schlafstörungen gehören zum Leidensbild einer Parkinson-Krankheit<br />

(worauf übrigens schon James Parkinson 1817 hingewiesen hat). Dreiviertel<br />

aller Betroffenen klagen über Ein- und Durchschlafstörungen, d. h. sie finden<br />

keinen Schlaf und wenn, dann unruhig, ständig unterbrochen und flach. Das<br />

führt naturgemäß zu vermehrter Tagesmüdigkeit. Und zu dem, was man eine<br />

Schlaf-Erwartungsangst nennt, d. h. sich bereits tagsüber mit dem Gedanken<br />

quälen, auch diese Nacht wieder keinen Schlaf finden zu können, dafür aber<br />

am nächsten Morgen müde, abgeschlagen, matt und leistungsschwach zu<br />

sein.<br />

Als Ursachen werden folgende Aspekte diskutiert:<br />

- Nächtliche Bewegungsstörungen, d. h. Bewegungslosigkeit, Steifheit, Zittern,<br />

und dies sogar verstärkt, weil die dagegen tagsüber eingenommenen<br />

Medikamente im Verlaufe der Nacht ihre Wirkung verlieren.<br />

- Vegetative Störungen, vor allem vermehrter Harndrang, aber auch<br />

Schweißausbrüche u.a.<br />

Int.1-Parkinson.doc

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!