parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Riechstörungen gehen auf das so genannte dopaminerge System im<br />
Zentralen Nervensystem, vor allem im Bereich der Substantia nigra des<br />
Gehirns zurück. Und das ist ja auch das entscheidende Defizit bei der<br />
Parkinson-Krankheit generell.<br />
Damit hat man aber auch einen frühen Indikator, also einen schon im Vorfeld<br />
des Leidens relativ typischen Hinweis für eine möglicherweise später ausbrechende<br />
Parkinson-Krankheit – sofern man darauf achtet. Und dies relativ<br />
lange, bevor die ersten Bewegungs-Störungen und anderen Symptome zu irritieren<br />
beginnen.<br />
„Störungen der Identifikation und Diskrimination von Geruchsstoffen“ (wie die<br />
Fachbegriffe heißen) sind ein häufiges Symptom der Parkinson-Krankheit,<br />
was allerdings – wie erwähnt – selten spontan berichtet wird und mit<br />
spezifischen Tests nachgewiesen werden muss. Zwar sind diese Störungen<br />
des Riechsinnes nicht charakteristisch für den Morbus Parkinson, sondern<br />
können auch bei anderen Erkrankungen vorkommen (z. B. bei Störungen des<br />
Riechorganes oder bei Patienten mit der Alzheimer’schen Krankheit). Bei<br />
atypischen Parkinson-Syndromen sind sie sogar eher selten und vor allem<br />
weniger ausgeprägt. Doch bei der eigentlichen Parkinson-Krankheit oftmals<br />
so, dass man in der Tat einen frühen Warn-Hinweis daraus ableiten kann;<br />
man spricht in Fachkreisen von einer diagnostischen Spezifität von über 80%<br />
(nach G. Becker: Methoden zur Frühdiagnose der Morbus Parkinson.<br />
Nervenarzt, Suppl.1 (2003) 7).<br />
� Sehstörungen<br />
Sehstörungen drohen hauptsächlich als medikamentöse Nebenwirkungen<br />
einer Parkinson-Behandlung (Unschärfe, da die Sehziele in wechselnder Entfernung<br />
vom Auge nicht mehr scharf eingestellt werden können). Auch die<br />
Netzhaut kann unter dieser Krankheit leiden und sogar die Farb-Unterscheidung<br />
(Blau-Grün-Schwäche). Selbst Sehschärfe und Kontrastsehen können<br />
betroffen sein.<br />
Im Übrigen gilt auch für Sehstörungen, vor allem so genannte Farbsinnes-<br />
Störungen (Fachbegriffe: Störungen des Kontrastsehens, der Farbdiskrimination<br />
und Farbperzeption) das Gleiche wie für Riechstörungen: Sie können ein<br />
wichtiger Hinweis auf eine möglicherweise später auftretende Parkinson’sche<br />
Krankheit sein – und zwar lange bevor auch hier ernstere Symptome, insbesondere<br />
Bewegungseinschränkungen beeinträchtigen. Hilfreich sind dabei<br />
elektrophysiologische Untersuchungen (Elektroretinographie), die schon früh<br />
auf Störungen der retinalen Funktion (Netzhaut) hinweisen können. Das Ausmaß<br />
der Sehstörungen entspricht übrigens der Schwere der allgemeinen<br />
Int.1-Parkinson.doc