parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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– <strong>Psychosoziale</strong> Betreuung<br />
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Wer die Ausführungen bis hierher verfolgt hat wird bestätigen: Die psychosoziale<br />
Betreuung gehört gerade beim Parkinson-Syndrom zum wichtigsten<br />
Behandlungs-Faktor, gleichsam eine unersetzliche Therapie-Säule. Da das<br />
Leben aber vielschichtig ist braucht es auch mehrere Spezialisten, die in diesem<br />
Falle gezielt weiterhelfen: Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, spezialisierte<br />
Schwestern und Pfleger, die schon in der Klinik die zukünftige Richtung<br />
bestimmen helfen, denn danach geht es in den Alltag, und der ist für Parkinson-Beeinträchtigte<br />
nicht der gleiche wie für Gesunde. Um was geht es?<br />
Als erstes gilt es einen strukturierten Tagesplan zu erstellen – und<br />
einzuhalten. So sollte man sich neben den Routine-Aufgaben auch für jeden<br />
neuen Tag Aufgaben vornehmen, die nicht nur zur Pflicht, sondern auch zur<br />
Freude gehören, Spaß machen, vor allem aber die Bewegungsfähigkeit<br />
erhalten und fördern:<br />
Zum Beispiel sollte man nicht zu spät aufstehen und schon vor dem Frühstück<br />
seine gymnastischen Übungen absolvieren (ein voller Bauch turnt nicht gern,<br />
allerdings muss man natürlich zuvor die Medikamentenwirkung abwarten,<br />
sonst wird es mühsam). Nach dem Mittagessen spricht nichts gegen ein<br />
Mittagsschläfchen, das aus den bekannten Kreislauf-Gründen zwischen einer<br />
Viertel- und ganzen Stunde variieren darf (darüber hinaus kommen vor allem<br />
Menschen mit niederem Blutdruck nicht mehr so recht auf die Beine; außerdem<br />
kann bei den Älteren mit ihrer manchmal reduzierten Nachtschlaf-Fähigkeit<br />
der notwendige Schlafdruck verringert werden, was dann mit unnötigem<br />
nächtlichem Wachliegen bezahlt werden muss).<br />
Während des Tages gilt es an Geselligkeiten teilzunehmen, auch wenn es<br />
natürlich mühsamer ist als in gesunden Zeiten (siehe Bewegungs- und<br />
Sprech-Einschränkungen). Banal erscheinend, aber wichtig sind<br />
Unternehmungen mit Kindern, Enkeln, sonstigen Verwandten, Freunden,<br />
Nachbarn, Arbeitskollegen, die (Re-)Aktivierung eines Stammtisches<br />
(Kartenspiele fördern die geistige Leistungsfähigkeit), die Teilnahme an<br />
entsprechenden Angeboten von Volkshochschulen, Ausstellungen, Museen<br />
u.a.<br />
Die Frage, ob ein Haustier angeschafft werden soll, ist nur individuell zu lösen.<br />
Es hängt auch von der Art des Haustiers ab. Wer nur den „Gewinn“ einer solchen<br />
und dann meist neuen „Partnerschaft“ im Auge hat, kann natürlich auch<br />
mit Problemen konfrontiert werden, die ihm die Freude verderben. Eine entsprechende<br />
Einstellung sollte zuvor schon vorhanden sein. So kann zwar ein<br />
Hund die notwendigen Bewegungs-Anforderungen unterstützen, ist aber bekanntlich<br />
nicht nur ein Haustier, sondern ein Familienmitglied, das auch eine<br />
entsprechende Behandlung erwarten darf.<br />
Int.1-Parkinson.doc