parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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von einem so genannten essentiellen Tremor (siehe später) kann schwierig<br />
werden. Patienten mit einem Halte- oder Aktions-Tremor sind besonders im<br />
Alltag beeinträchtigt, wenn es um feinmotorische Bewegungsanforderungen<br />
geht (z. B. Knöpfen, Zeigen, Tastaturen).<br />
Anhang: Was gibt es sonst noch für Tremor-Formen?<br />
Die Frage: Was gibt es noch für Tremor-Formen? beschäftigt speziell den<br />
Neurologen, wobei der Parkinson-Tremor nach gründlicher Erhebung der<br />
Krankenvorgeschichte und klinischer Untersuchung relativ rasch abgrenzbar<br />
ist. Von Bedeutung – aber wie gesagt: eigentlich nur für Allgemeinärzte und<br />
Neurologen – sind noch essentielle Tremor-Formen (klassischer, orthostatischer,<br />
aufgabenspezifischer oder unklassifizierbarer Tremor), zerebellärer,<br />
Holmes-, dystoner, medikamentös oder toxisch ausgelöster, psychogener<br />
(z. B. Konfliktsituationen), physiologischer bzw. verstärkter physiologischer<br />
Tremor (z. B. Angstzittern).<br />
Was heißt das im Einzelnen (nach R. Thümler):<br />
Essentieller Tremor<br />
Wenn ein offensichtlich krankhafter Tremor (und nicht nur ein Angstzittern<br />
u.ä.) vorliegt, dann ist am häufigsten von den Diagnosen Parkinson-Krankheit<br />
und essentieller Tremor die Rede. Da es sich bei Letzterem um ein Leiden<br />
handelt, das sogar häufiger ist als das Parkinson-Syndrom (zwischen 0,4 und<br />
5,6% der über 40-Jährigen, je nach Untersuchung), soll hier kurz darauf<br />
eingegangen werden:<br />
Unter essentiell versteht man soviel wie „wesentlich, wesenhaft, lebensnotwendig“<br />
(Essenz heißt philosophisch „Wesen einer Sache“, sonst im Alltag<br />
Hauptsache, Kernpunkt oder konzentrierter Auszug aus Naturprodukten). In<br />
der Medizin versteht man darunter am ehesten „selbständig“, das heißt nicht<br />
organisch bedingt bzw. ohne bekannte Ursache, wenn es sich um eine Krankheit<br />
handelt bzw. lebensnotwendig, wenn ein biologischer Vorgang damit gemeint<br />
ist.<br />
Ein essentieller Tremor ist also definitionsgemäß ein Zittern ohne bekannte<br />
Ursache (früher auch als benigner, also gutartiger Tremor bezeichnet, was<br />
aber angesichts einer psychosozialen Folgen als nicht gerechtfertigt gilt).<br />
Beim klassischen essentiellen Tremor liegt in der Hälfte der Fälle eine Vererbung<br />
vor, die über eine krankhafte Überaktivität in bestimmten Gehirn-<br />
Regionen schließlich zu diesem Zittern führt.<br />
Int.1-Parkinson.doc