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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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Schon hier bzw. besonders bei der Mimik aber muss auf etwas hingewiesen<br />

werden, dass den Betroffenen fast noch mehr zu schaffen macht als die äußeren<br />

Beeinträchtigungen. Die Rede ist von der irrtümlichen Annahme vor allem<br />

fremder Gesprächspartner, es handele sich um eine geistige Leistungseinbuße.<br />

Dabei kann man der näheren und weiteren Umgebung diesen<br />

falschen Eindruck nicht einmal verargen. Schließlich hängt die Beurteilung der<br />

geistigen Fähigkeiten nicht zuletzt vom äußeren Eindruck ab, insbesondere<br />

von der (Lebhaftigkeit der) Mimik. Über die intellektuelle Ausgangslage eines<br />

bisher Unbekannten machen wir uns schon ein Bild, bevor dieser den Mund<br />

aufgemacht hat und uns damit gezielter wissen lässt, „wes Geistes Kind er<br />

ist“.<br />

Das heißt: Die Einschränkung der persönlichen Ausdrucksfähigkeit hinterlässt<br />

bei zumindest fremden Gesprächspartnern den Eindruck eines geistigen Defizits<br />

– seit jeher oder eben erst später erworben. Dagegen kann der Betroffene<br />

– obwohl er es spürt und vor allem fürchtet – erst einmal gar nichts tun. Er gerät<br />

unverschuldet in die missliche Lage, intellektuell abgestempelt zu werden,<br />

bevor er überhaupt beweisen kann, dass das nicht stimmt.<br />

Die Therapeuten empfehlen deshalb den Parkinson-Patienten und nicht<br />

zuletzt ihren Angehörigen in solchen Situationen ruhig, sachlich und<br />

konsequent einfließen zu lassen, dass hier eine „leichte Schwäche der<br />

Gesichtsmuskulatur“ vorliegt, damit sich der andere kein falsches Bild macht.<br />

Ob es darüber hinaus sinnvoll ist, gleich die Behinderung als solche<br />

anzusprechen (Parkinson-Krankheit, bei der ja bekanntlich auch das<br />

Minenspiel beeinträchtigt ist), bleibt dem Einzelfall überlassen (was im Übrigen<br />

für jede körperliche Behinderung gilt).<br />

Sprache und Sprechen<br />

Sprechstörungen sind unterteilbar in Aphonie und Dysphonie (Stimmlosigkeit,<br />

Heiserkeit, Hauchen), Dysarthrie (Störung der Artikulation, d. h. Lautbildung,<br />

deutliche Aussprache), in Stottern, Stammeln, Logoklonie (krampfhafte Silbenwiederholung)<br />

u.a.<br />

Störungen des Redens äußern sich in Veränderungen der Lautstärke, der<br />

Modulation (z. B. Tonfall), in verlangsamtem, stockendem, abgerissenem oder<br />

überhastet wirkendem Reden sowie in bestimmten krankhaften Formen wie<br />

Echolalie (echoartiges Wiederholen), Mutismus (Verstummen) u.a.<br />

Sprache und Sprechen sind also überaus komplizierte und für den zwischenmenschlichen<br />

Kontakt entscheidende Faktoren. Und auch hier ist der Parkinson-Kranke<br />

überaus hinderlich beeinträchtigt. Immerhin wird die Sprache erst<br />

im fortgeschrittenen Krankheitsstadium leiser, rauer und monotoner (Fach-<br />

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