parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Der psychogene Tremor ist oft mit anderen Störungen aus der gleichen<br />
Gruppe kombiniert. Betroffen sind meist beide Arme, seltener Arme und Beine<br />
zugleich. Ist nur ein Arm beteiligt, ist es oft die dominante Seite (rechts beim<br />
Rechtshänder).<br />
Im Gegensatz zu organisch verursachten Tremorformen tritt das seelisch<br />
bedingte Zittern oft plötzlich auf, zeigt unterschiedliche Zitter-Ausschläge und -<br />
Häufigkeit und wird nicht stärker. Meist sind größere Muskelgruppen betroffen,<br />
kaum allein die Hände oder Finger. Neurologisch handelt es sich oft um ein<br />
Zusammenfallen von Ruhe- und Aktions-Tremor.<br />
Typischerweise sind viele Patienten vor allem dann nicht beeinträchtigt, wenn<br />
sie sich unbeobachtet glauben. Das Gleiche gilt für alltägliche Verrichtungen<br />
(Essen, Trinken, Ankleiden), während spezifische Bewegungsmuster wieder<br />
stärker betroffen sind. Bei Ablenkung und gezielter Muskelentspannung kann<br />
der Tremor verschwinden, wenn auch nur für kurze Zeit. Sind größere Muskelgruppen<br />
betroffen, endet er wegen der baldigen Ermüdung ebenfalls rasch.<br />
Im Gegensatz zu den organischen Tremor-Formen wirken viele psychogene<br />
Tremor-Patienten nicht gerade kooperativ, behandlungswillig und vor allem<br />
konsequent, was die notwendigen Maßnahmen anbelangt (z. B. so genannte<br />
psychoedukative Behandlung). Das kann die Heilungsaussichten drastisch<br />
verschlechtern. Erschwerend ist der Umstand, dass den meisten Patienten<br />
dieser seelisch ausgelöste Tremor gar nicht seelisch bewusst ist, weshalb sie<br />
noch unwilliger auf entsprechende psychotherapeutische Maßnahmen reagieren.<br />
PSYCHISCHE UND GEISTIGE STÖRUNGEN DURCH PARKINSON<br />
Während der Erstbeschreiber und spätere Namens-Geber James Parkinson in<br />
seiner Monographie 1817 noch die Meinung vertrat: psychische Störungen<br />
gehören nicht zum Krankheitsbild dieses Leidens, besteht heute kein Zweifel<br />
mehr, dass seelische Beeinträchtigungen vielen Parkinson-Kranken im Laufe<br />
ihres Leidens als die noch größere Belastung vorkommen. Manchmal gehen<br />
sie sogar den Bewegungsstörungen zeitlich voraus. Auf jeden Fall muss bei<br />
über der Hälfte der Betroffenen mit so genannten neuropsychologischen bzw.<br />
neuropsychiatrischen Symptomen gerechnet werden. Dazu zählen:<br />
- kognitive Störungen<br />
- Demenz<br />
- depressive Verstimmungen<br />
- Angststörungen (z. B. mit Panikattacken)<br />
Int.1-Parkinson.doc