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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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- Depressive im Rahmen einer affektiven Störung sind besonders betroffen<br />

von einer nicht nur seelisch, sondern auch regelrecht körperlich empfundenen<br />

Niedergeschlagenheit („körperlich traurig“), ferner von Hoffnungslosigkeit,<br />

Angst-, Schuld-, Bestrafungs- und Versagensgefühlen, von Verzweiflung,<br />

innerer Leere, Problem-Grübeleien mit Gedankenkreisen, wenn nicht<br />

gar zusätzlich von inhaltlichen Denkstörungen (Wahn) und Wahrnehmungsstörungen<br />

(Sinnestäuschungen), was dann gesamthaft auch eher zu Suizidhandlungen<br />

führen kann.<br />

Zur Unterscheidung fragt der erfahrene Arzt vor allem nach subjektiv erlebten<br />

Beeinträchtigungen und findet<br />

- bei rein depressiv Erkrankten insbesondere ein Gefühl der Gefühllosigkeit,<br />

der inneren Leere, der Hoffnungslosigkeit sowie den Verlust der<br />

Fähigkeit, Freude zu empfinden (obgleich es an freudigen Ereignissen<br />

nicht mangelt).<br />

- Bei den depressiven Parkinson-Patienten dagegen einen wachsenden<br />

Motivations- und Antriebsverlust sowie Partnerschaftsprobleme, insbesondere<br />

die Furcht, vom gesunden Partner abhängig und damit letztlich<br />

für den Rest des Lebens hilflos ausgeliefert zu sein.<br />

Tagesschwankungen drohen bei beiden Krankheitsbildern gleich häufig, am<br />

ehesten die gedrückte Stimmung am Morgen, die sich erst nachmittags oder<br />

abends aufzuhellen beginnt (Morgentief, „Morgengrauen“).<br />

Die Depression bei Parkinson-Patienten kann vor allem an akinetische<br />

Phasen (der Bewegungsverlangsamung bzw. gar Bewegungslosigkeit)<br />

gebunden sein, aber auch unabhängig von der Bewegungseinschränkung<br />

chronisch oder phasenhaft verlaufen. Schwere Parkinson-Depressionen treten<br />

eher beim akinetisch-rigiden Typ als beim Äquivalenztyp auf, wo sich keine<br />

Symptom-Schwerpunkte finden.<br />

Zur Erinnerung: Wenn Akinese und Rigor, also Bewegungseinschränkung und<br />

wachsartiger Widerstand bei passiver Bewegung beispielsweise der Arme das<br />

Krankheitsbild beherrschen, nennt man es einen akinetisch-rigiden Typ, auch<br />

Akinese-Rigor-dominantes Parkinson-Syndrom genannt. Wenn Tremor (Zittern),<br />

Akinese und Rigor annähernd gleich ausgeprägt sind, wird dies als Äquivalenztyp<br />

bezeichnet.<br />

Parkinson-Patienten äußern häufiger Suizidgedanken als andere Menschen<br />

(siehe oben), wobei schwer depressiv Erkrankte anderer Ursachen aber offenbar<br />

schneller Hand an sich legen. Immerhin sind es bei den Parkinson-<br />

Int.1-Parkinson.doc

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