parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 57 -<br />
Spezielle Parkinson-Ängste finden sich vor allem in Phasen schlechter<br />
Beweglichkeit (Off-Phasen – siehe oben) und können sich dabei bis zu<br />
Panikattacken steigern.<br />
Therapeutisch fördert man hauptsächlich Maßnahmen zur Krankheitsbewältigung,<br />
insbesondere verhaltenstherapeutisch orientiert sowie stützende Psychotherapieverfahren.<br />
Bei den an die Off-Phasen (plötzliche Beweglichkeits-<br />
Einschränkungen) gebundenen Angstzuständen (im Grunde eine Mischung<br />
aus Angst und nachvollziehbarer Furcht) steht die optimierte medikamentöse<br />
Parkinson-Behandlung im Vordergrund.<br />
Führt dies nicht zum Erfolg oder treten auch außerhalb von Beweglichkeits-Einschränkungen<br />
Angststörungen auf, empfiehlt sich die Gabe von angstlösenden Psychopharmaka<br />
(Fachbegriff: Anxiolytika), was im Einzelfall Tranquilizer (Beruhigungsmittel)<br />
vom Typ der Benzodiazepine sein können, meist aber spezielle Antidepressiva<br />
der neuen Generation (in der Regel vom Typ der so genannten SSRI-<br />
Antidepressiva).<br />
� Psychosen<br />
Eine Psychose ist eine Seelen- bzw. Geistes<strong>krankheit</strong>, so die frühere Definition,<br />
die schon damals nicht sehr trennscharf war. Das hat sich nicht gebessert,<br />
im Gegenteil: Heute versucht man den Begriff „Psychose“ möglichst zu<br />
umgehen und durch „Störung“ zu ersetzen, was sich aber nicht befriedigend<br />
realisieren lässt. Deshalb hört man immer häufiger die Bezeichnungen „psychotisch“<br />
bzw. psychotische Störung. Meist handelt es sich um eine seelische<br />
Erkrankung, die teils durch erkennbare Organ- oder Gehirn<strong>krankheit</strong>en hervorgerufen<br />
wird und dann nachvollziehbar ist oder durch einen krankhaften<br />
Gehirnstoffwechsel erklärt werden kann (endogene Psychose, vor allem die<br />
schizophrene Psychose).<br />
Auf jeden Fall steht im Vordergrund einer solchen Psychose das, was die Experten<br />
einen gestörten Realitätsbezug und mangelnde Einsichtfähigkeit nennen. Konkret:<br />
Verwirrtheitszustände, schwere Gemütsstörungen (z. B. Depression oder manische<br />
Hochstimmung), Wahnvorstellungen, Sinnestäuschungen u.a.<br />
Psychosen werden - wie erwähnt - noch immer in exogene (auch organische oder<br />
symptomatische) Psychosen eingeteilt, wobei die häufigsten Ursachen Schädel-Hirn-<br />
Unfälle, internistische (also nicht Gehirn-)Stoffwechselstörungen, Infektionen, Arzneimittel,<br />
Rauschdrogen oder andere Gifte sind. Bei älteren Menschen mit ihrer gehäuften<br />
Sturzneigung kann es auch einmal eine Gehirnblutung sein.<br />
Endogene, also von „innen“ kommende Psychosen sind schwere Gemütsstörungen<br />
(die erwähnten Depressionen und manischen Hochstimmungen) oder wahnhafte<br />
Int.1-Parkinson.doc