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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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Spezielle Parkinson-Ängste finden sich vor allem in Phasen schlechter<br />

Beweglichkeit (Off-Phasen – siehe oben) und können sich dabei bis zu<br />

Panikattacken steigern.<br />

Therapeutisch fördert man hauptsächlich Maßnahmen zur Krankheitsbewältigung,<br />

insbesondere verhaltenstherapeutisch orientiert sowie stützende Psychotherapieverfahren.<br />

Bei den an die Off-Phasen (plötzliche Beweglichkeits-<br />

Einschränkungen) gebundenen Angstzuständen (im Grunde eine Mischung<br />

aus Angst und nachvollziehbarer Furcht) steht die optimierte medikamentöse<br />

Parkinson-Behandlung im Vordergrund.<br />

Führt dies nicht zum Erfolg oder treten auch außerhalb von Beweglichkeits-Einschränkungen<br />

Angststörungen auf, empfiehlt sich die Gabe von angstlösenden Psychopharmaka<br />

(Fachbegriff: Anxiolytika), was im Einzelfall Tranquilizer (Beruhigungsmittel)<br />

vom Typ der Benzodiazepine sein können, meist aber spezielle Antidepressiva<br />

der neuen Generation (in der Regel vom Typ der so genannten SSRI-<br />

Antidepressiva).<br />

� Psychosen<br />

Eine Psychose ist eine Seelen- bzw. Geistes<strong>krankheit</strong>, so die frühere Definition,<br />

die schon damals nicht sehr trennscharf war. Das hat sich nicht gebessert,<br />

im Gegenteil: Heute versucht man den Begriff „Psychose“ möglichst zu<br />

umgehen und durch „Störung“ zu ersetzen, was sich aber nicht befriedigend<br />

realisieren lässt. Deshalb hört man immer häufiger die Bezeichnungen „psychotisch“<br />

bzw. psychotische Störung. Meist handelt es sich um eine seelische<br />

Erkrankung, die teils durch erkennbare Organ- oder Gehirn<strong>krankheit</strong>en hervorgerufen<br />

wird und dann nachvollziehbar ist oder durch einen krankhaften<br />

Gehirnstoffwechsel erklärt werden kann (endogene Psychose, vor allem die<br />

schizophrene Psychose).<br />

Auf jeden Fall steht im Vordergrund einer solchen Psychose das, was die Experten<br />

einen gestörten Realitätsbezug und mangelnde Einsichtfähigkeit nennen. Konkret:<br />

Verwirrtheitszustände, schwere Gemütsstörungen (z. B. Depression oder manische<br />

Hochstimmung), Wahnvorstellungen, Sinnestäuschungen u.a.<br />

Psychosen werden - wie erwähnt - noch immer in exogene (auch organische oder<br />

symptomatische) Psychosen eingeteilt, wobei die häufigsten Ursachen Schädel-Hirn-<br />

Unfälle, internistische (also nicht Gehirn-)Stoffwechselstörungen, Infektionen, Arzneimittel,<br />

Rauschdrogen oder andere Gifte sind. Bei älteren Menschen mit ihrer gehäuften<br />

Sturzneigung kann es auch einmal eine Gehirnblutung sein.<br />

Endogene, also von „innen“ kommende Psychosen sind schwere Gemütsstörungen<br />

(die erwähnten Depressionen und manischen Hochstimmungen) oder wahnhafte<br />

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