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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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Der Rigor im Bereich der Halsmuskulatur kann so ausgeprägt sein, dass der<br />

Patient im Liegen den Kopf ohne Anstrengung angehoben halten kann und<br />

dass Kopfkissen damit kaum berührt (Fachbegriff: Kopfkissen-Phänomen).<br />

Man beobachte also einmal die Betroffenen und wenn das Kopfkissen des<br />

liegenden Patienten kaum eingedrückt erscheint, hat man einen Rigor der<br />

Halsmuskulatur diagnostiziert.<br />

Ähnliches sagt der so genannte „Kopffall-Test“ aus: Dabei hebt man den Kopf<br />

mit der Hand vom Kopfkissen ab, fordert den Patienten auf sich vollständig zu<br />

entspannen und zieht die Hand plötzlich weg. Beim Gesunden fällt der – ja in<br />

Hals- und Nackenmuskulatur entspannte – Kopf sofort auf das Kopfkissen<br />

zurück, der Parkinson-Kranke hingegen bleibt in seiner Stellung und sinkt erst<br />

langsam (und oft auch noch ruckweise) zurück.<br />

Ein weiterer Test, den man aber dem Arzt vorbehalten lassen sollte, ist der<br />

Stuhlkipp-Versuch: Kippt man einen im Stuhl sitzenden Gesunden ohne Vorwarnung<br />

den Stuhl nach hinten, reagiert dieser mit einer Gegenbewegung<br />

nach vorne – so rasch wie der „Kipp-Überfall“ es erfordert. Ein Parkinson-<br />

Patient hingegen kippt nach hinten, ohne die rettende Gegenbewegung verfügbar<br />

zu haben.<br />

Das Auffälligste beim Parkinson-Patienten aber ist seine typische Körperhaltung:<br />

Nach vorne gebeugt und Arme leicht angewinkelt (s. später). Ursache ist<br />

der Rigor der rumpfnahen Beugemuskulatur. Dazu kommt eine so genannte<br />

Bradykinese der Arme, also eine allgemeine Verlangsamung der Bewegungsabläufe.<br />

Das verhindert das natürliche Mitschwingen eines oder beider Arme<br />

beim Gehen (dieses verminderte Mitschwingen der Arme beim Gehen, vor<br />

allem noch mit Bevorzugung der stärker betroffenen Seite ist eines der frühesten<br />

Hinweise auf eine Parkinson-Krankheit).<br />

Leicht nachvollziehbar ist diese erhöhte Muskelspannung, indem man die<br />

Hände oder Arme schüttelt und damit rasch erfährt, wie schwer es diese<br />

Krankheit dem Betroffenen macht, so locker daherzukommen wie früher<br />

selber und andere um ihn herum ständig.<br />

Der Rigor ist ein weiteres Symptom, das den Betroffenen „öffentlich zeichnet“,<br />

vor allem durch Haltung, Mitbewegung der Arme und zuletzt einige Phänomene,<br />

die der ahnungslosen Umgebung als überaus absonderlich erscheinen<br />

müssen.<br />

Gang- und Haltungsstörungen<br />

Die Hinweise auf den Rigor und seine Folgen leiten zu einem der wichtigsten<br />

Störungen generell über, nämlich die Gang- und Haltungsstörungen.<br />

Int.1-Parkinson.doc

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