parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Und wiederum in der Fachsprache: „Es scheint eine erhöhte sonographische<br />
Signal-Intensität mit einer Reduktion des dopaminergen Neuronengehaltes in dieser<br />
Hirnregion einher zu gehen. Ursache dafür könnte ein zu hoher Eisen-Gehalt<br />
und die dadurch begünstigte Bildung von zellschädigenden reaktiven Sauerstoffspezies<br />
sein“. Erläuterung: Der so genannte Neurotransmitter Dopamin gehört zu<br />
den wichtigsten Botenstoffen im Gehirnstoffwechsel; seine unzureichende Verfügbarkeit<br />
führt zu einem Teil der Parkinson-Syndrome und muss dann therapeutisch<br />
entsprechend ergänzt werden (siehe später).<br />
- Eine weitere, allerdings aufwendige und kosten-intensive Methode wären nuklearmedizinische<br />
Verfahren. Auch hier ein kurzer neuropathologischer Exkurs: Histopathologische<br />
Untersuchungen (also des krankhaften (Gehirn-)Gewebes) weisen<br />
darauf hin, dass bis zu 10% der über 60-Jährigen in einem prä-diagnostischen<br />
Parkinson-Stadium (Phase II) so genannte Lewy-Körperchen im Bereich der<br />
mehrfach erwähnten Substantia nigra auftreten, die zu einem verstärkten Verlust<br />
bestimmter Nervenzellen (pigmentierter Neurone) führen. Deshalb wäre es nützlich,<br />
mit spezifischen Verfahren eine solche Schädigung vor Ausbruch der ja erst<br />
später eindeutigen Bewegungs-Störungen erkennen zu können.<br />
Dem dienen die oben erwähnten PET- und SPECT-Verfahren, die derzeit als die<br />
genauesten Untersuchungs-Methoden am lebenden Menschen (in-vivo-Methoden)<br />
gelten, was diese Fragestellung anbelangt. Tatsächlich kann in vielen Fällen damit<br />
eine frühe Schädigung des für diese Beeinträchtigungen entscheidenden Gehirn-<br />
Systems mit diesen nuklearmedizinischen Verfahren erkannt werden. Allerdings ist<br />
bis heute nicht ganz klar, ab welchem Schwellenwert man solche Defizite als<br />
auffällig zu bezeichnen hat. Deshalb kommen diese Methoden als Vorfeld-<br />
Untersuchungen heute nicht in Betracht, wohl aber zur Bestätigung einer frühen<br />
Schädigung dieser Gehirn-Strukturen.<br />
- Ein weiterer, derzeit in wissenschaftlicher Bearbeitung stehender Forschungsansatz<br />
richtet sich - auf den ersten Blick irritierend - nicht auf das Gehirn, sondern<br />
auf das Herz. Denn bei der Parkinson-Krankheit sind nicht nur spezielle Nervenzellen<br />
in bestimmten Gehirnregionen betroffen, sondern - und zwar schon in der<br />
Frühphase der Erkrankung - der Vagus-Nerv sowie weitere so genannte sympathische<br />
Nerven (Einzelheiten siehe Fachliteratur).<br />
Hier handelt es sich offensichtlich um eine Schädigungs-Kaskade (also einen<br />
mehrstufigen Ablauf), der nicht nur das zentrale (= Gehirn und Rückenmark), sondern<br />
auch das so genannte periphere Nervensystem (z. B. Herz- und anderen<br />
Nervenleitbahnen) außerhalb des Gehirns betrifft. Spezifische Gewebeuntersuchungen<br />
könnten also ggf. in einem noch nicht erkannten Früh-Stadium auf eine<br />
Parkinson-Krankheit „im Wartestand“ hinweisen.<br />
Zusammenfassend wird auf jeden Fall eines klar: Es gibt bereits Verfahren<br />
und man arbeitet an ihrer Perfektionierung, die eine relativ frühe Diagnostik<br />
des Morbus Parkinson ermöglichen, und zwar bevor die sonst typischen<br />
Symptome gemüts- und bewegungsmäßig und damit partnerschaftlich,<br />
familiär und vor allem beruflich zu belasten beginnen. Damit sind natürlich<br />
Int.1-Parkinson.doc