parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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schieden werden eine sporadische Form (keine bekannte Risikofaktoren:<br />
überwiegende Mehrzahl der Fälle), eine hereditäre (erbliche) Form sowie eine<br />
iatrogene Form (also durch ärztlichen Einfluss, beispielsweise Kontakt mit<br />
Hirn- und Nervengewebe, Verabreichung bestimmter Hormone, die aus<br />
Leichen-Gehirnteilen gewonnen wurde) sowie ggf. durch neurochirurgische<br />
Instrumente(?).<br />
Die Creutzfeld-Jakob-Krankheit hat auch eine makabre Komponente bzw.<br />
Variante. Sie zählt zu den neurodegenerativ übertragbaren spongioformen<br />
Enzephalopathien, wie man sie auch als „Kuru“ (Lach- und Schüttel<strong>krankheit</strong>)<br />
unter jenen Eingeborenen Westguineas gefunden hat, die sich durch Kannibalismus<br />
ein solches Leiden zugezogen haben (siehe Kontakt mit Hirn- und<br />
Nervengewebe).<br />
� Pseudo-Parkinson-Syndrome<br />
Zu den Pseudo-Parkinson-Syndromen, die also nur scheinbar eine Parkinson-<br />
Krankheit sind oder nachahmen, gehören der Normaldruck-Hydrozephalus,<br />
die subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie, die AIDS-<br />
Enzephalopathie, die traumatische Enzephalopathie (Boxer-Enzephalopathie)<br />
sowie die Folgen frontaler (Stirnhirn-)Tumoren. Im Einzelnen:<br />
- Ein Normaldruck-Hydrozephalus ist relativ selten. Es handelt sich um<br />
eine Erweiterung der nervenwasser-haltigen Hirnkammern (abwertender<br />
populärmedizinischer Begriff: „Wasserkopf“), obgleich scheinbar keine<br />
Druckerhöhungen in den Gehirnkammern nachgewiesen werden können, was<br />
sich allerdings bei fortlaufender Druckmessung als Irrtum herausgestellt hat.<br />
Bei den überwiegend älteren Patienten fällt vor allem eine <strong>parkinson</strong>-ähnliches<br />
Gangstörung auf (während die Arme unauffällig mitschwingen und auch die<br />
Fingerbewegungen kaum gestört sind). Deshalb spricht man auch von einem<br />
Parkinson-Syndrom der unteren Körperhälfte (englische Fachbezeichnung:<br />
lower body <strong>parkinson</strong>isme).<br />
Allerdings laufen diese Patienten breitbeiniger und mit großem Unsicherheitsgefühl.<br />
Der Gang ist nicht nur langsam und schlurfend, sondern auch unbeholfen,<br />
als müsste man das Gehen neu erlernen. Die üblichen Parkinson-<br />
Schwierigkeiten wie Start und Blockierung während des Gehens sowie die<br />
Probleme beim Drehen und Anhalten ähneln allerdings der echten Parkinson-<br />
Krankheit. Außerdem belasten eine ungehemmte Blasenentleerung und auf<br />
geistig-psychischer Ebene Orientierungs-, Antriebs- und Gemütsstörungen.<br />
Die Therapie besteht in einem Druckausgleich durch Entlastungspunktion,<br />
d. h. Entnahme von Gehirnwasser, ggf. durch spezielle Entlastungs-Operationen<br />
(Fachbegriff: Shunt).<br />
Int.1-Parkinson.doc