28.11.2012 Aufrufe

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 33 -<br />

verschiedener Muskelpaare, die gegensätzliche Funktionen haben (z. B. Arm,<br />

Finger u.a. beugen oder strecken).<br />

Betroffen sind vorwiegend die Hände und Füße, seltener Kopf oder Kinn. Die<br />

Einteilung erfolgt heute nach der Frequenz des Tremors, also der Bewegungshäufigkeit,<br />

aber auch nach der Amplitude, d. h. dem Ausschlag des Bewegungsumfanges,<br />

den Bedingungen, die zu einem verstärken Tremor führen<br />

und letztlich nach der Ursache bzw. dem Schädigungsort im Gehirn. Oder<br />

etwas konkreter:<br />

- Die Häufigkeit variiert zwischen hochfrequent (mehr als 7 Hz),<br />

mittelfrequent (4 bis 7 Hz) sowie niederfrequent (weniger als 4 Hz).<br />

- Die Amplitude wird nach grobschlägig oder feinschlägig beurteilt.<br />

- Die Aktivierung unterscheidet Ruhe-Tremor, Halte-Tremor, Aktions-Tremor<br />

und Intentions-Tremor.<br />

- Die Ursachen sind entweder „äußerlich“, beispielsweise medikamentös<br />

(z. B. hochpotente Neuroleptika, also antipsychotische Psychopharmaka)<br />

oder „innerlich“, d.h. durch eine Schädigung bestimmter Gehirnstrukturen<br />

bedingt.<br />

- Der Schädigungsort kann z. B. eine Störung im Kleinhirn sein (dann als<br />

Kleinhirn-Tremor bezeichnet).<br />

Am populärsten unter den Medizinern ist die frühere Bezeichnung des Finger-<br />

Tremors als „Pillendrehen“ (denn mit einer ähnlichen Bewegung formte der<br />

Apotheker früher seine Pillen). Später bevorzugte man die Bezeichnung<br />

„Münzenzähl-Tremor“. Am häufigsten aber spricht man heute in Abhängigkeit<br />

von den Aktivierungsbedingungen von Ruhe-, Halte- und Aktions- sowie kombiniertem<br />

Ruhe- und Halte-Tremor. Was heißt das?<br />

Ruhe-Tremor: Bei dreiviertel aller Parkinson-Patienten tritt der Tremor bei<br />

vollständig entspannter Muskulatur auf. Er hat gewöhnlich eine Frequenz von<br />

4 bis 6 Hz und beginnt meist an einer Hand. Seltener und erst im weiteren<br />

Verlauf sind auch Füße, Kopf oder gar Kinn betroffen. Ob grob- oder<br />

feinschlägig, das kann innerhalb kurzer Zeit wechseln.<br />

Meist tritt der Parkinson-Tremor zu Beginn der Erkrankung einseitig auf und<br />

bleibt auch lange Zeit einseitig betont, selbst wenn schließlich beide Seiten<br />

betroffen sind. Ein Ruhe-Tremor kann mitunter über Jahre vorkommen, ohne<br />

dass weitere Parkinson-Symptome auffallen. Dann bezeichnet man ihn als<br />

monosymptomatischen Ruhetremor (auch benigner, also zumindest bisher<br />

„gutartig“ Ruhetremor genannt). Dabei bleibt es aber leider nicht, zumindest<br />

Int.1-Parkinson.doc

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!