parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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verschiedener Muskelpaare, die gegensätzliche Funktionen haben (z. B. Arm,<br />
Finger u.a. beugen oder strecken).<br />
Betroffen sind vorwiegend die Hände und Füße, seltener Kopf oder Kinn. Die<br />
Einteilung erfolgt heute nach der Frequenz des Tremors, also der Bewegungshäufigkeit,<br />
aber auch nach der Amplitude, d. h. dem Ausschlag des Bewegungsumfanges,<br />
den Bedingungen, die zu einem verstärken Tremor führen<br />
und letztlich nach der Ursache bzw. dem Schädigungsort im Gehirn. Oder<br />
etwas konkreter:<br />
- Die Häufigkeit variiert zwischen hochfrequent (mehr als 7 Hz),<br />
mittelfrequent (4 bis 7 Hz) sowie niederfrequent (weniger als 4 Hz).<br />
- Die Amplitude wird nach grobschlägig oder feinschlägig beurteilt.<br />
- Die Aktivierung unterscheidet Ruhe-Tremor, Halte-Tremor, Aktions-Tremor<br />
und Intentions-Tremor.<br />
- Die Ursachen sind entweder „äußerlich“, beispielsweise medikamentös<br />
(z. B. hochpotente Neuroleptika, also antipsychotische Psychopharmaka)<br />
oder „innerlich“, d.h. durch eine Schädigung bestimmter Gehirnstrukturen<br />
bedingt.<br />
- Der Schädigungsort kann z. B. eine Störung im Kleinhirn sein (dann als<br />
Kleinhirn-Tremor bezeichnet).<br />
Am populärsten unter den Medizinern ist die frühere Bezeichnung des Finger-<br />
Tremors als „Pillendrehen“ (denn mit einer ähnlichen Bewegung formte der<br />
Apotheker früher seine Pillen). Später bevorzugte man die Bezeichnung<br />
„Münzenzähl-Tremor“. Am häufigsten aber spricht man heute in Abhängigkeit<br />
von den Aktivierungsbedingungen von Ruhe-, Halte- und Aktions- sowie kombiniertem<br />
Ruhe- und Halte-Tremor. Was heißt das?<br />
Ruhe-Tremor: Bei dreiviertel aller Parkinson-Patienten tritt der Tremor bei<br />
vollständig entspannter Muskulatur auf. Er hat gewöhnlich eine Frequenz von<br />
4 bis 6 Hz und beginnt meist an einer Hand. Seltener und erst im weiteren<br />
Verlauf sind auch Füße, Kopf oder gar Kinn betroffen. Ob grob- oder<br />
feinschlägig, das kann innerhalb kurzer Zeit wechseln.<br />
Meist tritt der Parkinson-Tremor zu Beginn der Erkrankung einseitig auf und<br />
bleibt auch lange Zeit einseitig betont, selbst wenn schließlich beide Seiten<br />
betroffen sind. Ein Ruhe-Tremor kann mitunter über Jahre vorkommen, ohne<br />
dass weitere Parkinson-Symptome auffallen. Dann bezeichnet man ihn als<br />
monosymptomatischen Ruhetremor (auch benigner, also zumindest bisher<br />
„gutartig“ Ruhetremor genannt). Dabei bleibt es aber leider nicht, zumindest<br />
Int.1-Parkinson.doc