parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Erkrankungen (paranoide Psychosen, wenn Sinnestäuschungen dazukommen paranoid-halluzinatorische<br />
Psychosen). Hier handelt es sich um die bereits erläuterten<br />
Störungen im Gehirn-Stoffwechsel (so genannte Botenstoffe oder Neurotransmitter).<br />
Immer häufiger werden auch die Kombinationen aus verschiedenen seelischen<br />
Störungen, z. B. Angst-Depressionen oder schizo-affektive Psychosen (bei denen<br />
Schizophrenie, Depression oder manische Hochstimmung zusammen bzw. kurz<br />
hintereinander belasten).<br />
Psychotische Episoden, also kurzfristige Verwirrtheitszustände mit Sinnestäuschungen<br />
und wahnhaften Reaktionen gehörten schon immer zu den schwierigsten<br />
Langzeitproblemen einer Parkinson-Krankheit, insbesondere bei älteren<br />
Patienten im Allgemeinen und solchen mit fortgeschrittenem Parkinson-<br />
Stadium im Speziellen. Seit Einführung der ja an sich segensreichen<br />
Parkinson-Behandlung mit L-Dopa und den Dopamin-Agonisten (siehe später)<br />
werden sie sogar vermehrt beobachtet (Fachbegriffe: pharmakogene, also<br />
medikamentös ausgelöste Psychosen).<br />
Eine verstärkte Psychose-Anfälligkeit droht durch zusätzliche Demenz (Geistesschwäche,<br />
z. B. Alzheimer-Krankheit, siehe diese), schwere körperliche<br />
Leiden, mangelnde Flüssigkeitszufuhr und fieberhafte Infekte.<br />
Wie äußert sich nun eine Psychose im Rahmen einer Parkinson-Krankheit?<br />
Meist beginnt es mit ängstlicher Unruhe, mit Schlafstörungen nachts und<br />
Dösigkeit am Tag (Fachbegriff: Umkehr des Tag-Nacht-Rhythmus) mit lebhaften<br />
Träumen, wenn schließlich einmal Schlaf sein darf, mit<br />
Stimmungsschwankungen u.a. Dann folgen illusionäre Verkennungen, d. h.<br />
die Fehldeutung realer Sinneseindrücke wie Fratzen im Tapetenmuster oder<br />
in der Wanduhr, Gestalten im Nebel usw. Schließlich brechen regelrechte<br />
psychotische Episoden mit Halluzinationen (Sinnestäuschungen) und<br />
paranoiden (wahnhaften) Vorstellungen aus.<br />
Gefährdet sind einerseits ältere Parkinson-Patienten und andererseits solche,<br />
bei denen schon früher seelische Auffälligkeiten bestanden, auch wenn es<br />
nicht unbedingt psychotische Krankheitszeichen gewesen sein müssen.<br />
Halluzinationen, also Sinnestäuschungen oder Trugwahrnehmungen treten<br />
bei Parkinson-Patienten vorwiegend optisch auf, seltener akustisch (also mehr<br />
Gesichts- als Gehörs-Halluzinationen). Gehäuft entwickeln sie sich in der<br />
Dämmerung, und zwar nicht nur wegen der dann eher erklärbaren Fehl-Interpretationen,<br />
sondern auch bei abnehmender Wachheit und damit schwindendem<br />
Überblick aus Gründen verminderter Gehirnaktivität – und damit in frühen<br />
Abend- oder Morgenstunden, seltener auch tagsüber.<br />
Im Gegensatz zu manchen schizophren Erkrankten wirken diese Sinnestäuschungen<br />
aber weniger bedrohlich, tauchen plötzlich auf und verschwinden<br />
Int.1-Parkinson.doc