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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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chende Reaktion. Oft zittern wir auch nur „innerlich“ (inneres Zittern und<br />

Beben), doch wenn es stärker wird, kann es nicht nur subjektiv, sondern auch<br />

objektiv, von anderen wahrgenommen werden. Ähnliches gilt für den<br />

Medikamentös und toxisch ausgelösten Tremor<br />

Auch manche Arzneimittel können als Nebenwirkung ein Zittern auslösen. Das<br />

wird besonders bei gespreizten Fingern deutlich (und wenn man die Handinnenfläche<br />

an die Fingerkuppen legt). Beispiele sind trizyklische Antidepressiva<br />

(stimmungsaufhellende Psychopharmaka der älteren Generation), antipsychotisch<br />

wirkende Neuroleptika, Lithiumsalze (gegen immer wieder auftretende<br />

Depressionen und manische Hochstimmungen), Valproat (ein Anti-<br />

Epileptikum mit gleicher Wirkung), Schilddrüsenhormone, einzelne Zytostatika<br />

(Krebsmittel) u.a.<br />

Am bekanntesten aber ist der Tremor nach Alkoholentzug, den die<br />

Betroffenen in ihrer Verzweiflung nicht selten mit erneuter Alkoholzufuhr<br />

„behandeln“. Ähnliches gilt auch für den Entzug von Beruhigungsmitteln vom<br />

Typ der Benzodiazepine (Tranquilizer), ja sogar von Nikotin und Kaffee, falls<br />

im Übermaß genossen oder darauf besonders empfindlich reagierend. Nikotin<br />

und Kaffee können nebenbei auch ohne Entzug ein Zittern auslösen.<br />

Weitere Beispiele, insbesondere was die toxische (Vergiftungs-)Tremorauslösung<br />

anbelangt sind Quecksilber, Blei, Mangan, Kohlenmonoxid und Cyanid.<br />

Der medikamentöse oder toxisch ausgelöste Tremor ist meist ein feinschlägiges<br />

Zittern, das zwar die normalen Funktionen weniger beeinträchtigt, den<br />

Betreffenden aber gesellschaftlich verunsichert, gleichgültig, ob man wirklich<br />

merkt, dass er ständig zittert oder ob er dies nur selber glaubt (in Einzelfällen<br />

können es auch die berühmten alltäglichen Banalitäten sein, die ein Zittern<br />

„entlarven“, z. B. die klappernde Tasse auf der Untertasse, wenn beides hochgehalten<br />

bzw. wieder abgesetzt wird).<br />

Tremor bei Stoffwechselstörungen<br />

Auch so genannte metabolische Erkrankungen (Stoffwechsel-Leiden) können<br />

ein Zittern auslösen, meist einen hochfrequenten (rasch zitternden) Halte-<br />

Tremor, seltener auch einen Intentions-(gezielte Bewegung) oder Ruhe-<br />

Tremor. Die wichtigsten metabolischen Störungen sind<br />

- Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse)<br />

- Hypokalziämie (zu wenig Kalzium im Blut)<br />

- Hypoglykämie („Unterzuckerung“).<br />

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