parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Sie sollte nicht mit dem früher gebräuchlicheren Begriff „Beschäftigungstherapie“<br />
verwechselt werden, zumal sie ein weitaus größeres Aufgaben-Spektrum<br />
wahrnimmt. Wichtigstes Ziel ist die größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag,<br />
d. h. zu Hause und – wenn noch im Berufsleben stehend – am Arbeitsplatz.<br />
Bei Parkinson-Patienten geht es vor allem um das Training der so genannten<br />
feinmotorischen Leistungsfähigkeit und die Aufrechterhaltung bzw. Koordination<br />
des Gleichgewichts. Stehen Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und Orientierungsstörungen<br />
im Vordergrund, nutzt die Ergotherapie neuropsychologisch<br />
orientierte Trainingsmethoden, z. B. ein Hirnleistungstraining. Wichtig ist auch<br />
die Motivation, d. h. Ermunterung, Zuspruch und vor allem Geduld (und die<br />
Fähigkeit, sich von einer möglicherweise negativen Sichtweise des<br />
Betroffenen nicht anstecken zu lassen, eine Empfehlung, die für alle im<br />
Umfeld der Parkinson-Erkrankten gilt).<br />
Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass der Leistungsgrad zwar kontinuierlich,<br />
aber angepasst gesteigert werden soll. Überforderungen führen rasch zu Resignation,<br />
Depressivität, Miss-Stimmung, Reizbarkeit, kurz: der Patient, seine<br />
Angehörigen und Therapeuten geben vielleicht auf. Das gilt es zu verhindern<br />
bzw. rechtzeitig zu erspüren, ob sich so eine Entwicklung anzubahnen droht.<br />
Die Alltags-Aktivitäten bzw. ihre entsprechenden Übungen umfassen vor allem<br />
Körperpflege, An- und Auskleiden, das selbstständige Essen und die Haushaltsführung.<br />
Dem dienen vor allem manuelle Therapieverfahren (vom lateinischen:<br />
manus = Hand), d. h. Malen, Plastilieren, Bastelarbeiten u.a. Sie<br />
mögen auf den ersten Blick schlicht, unterfordernd, vielleicht sogar<br />
diskriminierend einfältig wirken, sind aber äußerst nützliche Hilfsmittel und<br />
müssen – wie der Therapieverlauf rasch zeigen wird – in Einzelfällen<br />
überhaupt erst wieder erlernt werden, vom fortlaufenden Training und vor<br />
allem von der Erhaltung dieser Fähigkeiten ganz zu schweigen.<br />
Bei den kognitiven Störungen gibt es spezielle Übungsmaterialien zum Gedächtnistraining,<br />
auch als „Hirn-Jogging“ bekannt. Dabei kommen inzwischen<br />
auch verschiedene Computerprogramme zum Einsatz. Trainiert werden vor<br />
allem Gedächtnisleistung, Konzentrationsfähigkeit sowie Denk- und Handlungsabläufe.<br />
Und ein letzter Aspekt ist bedeutsam und fällt im erweiterten Sinne ebenfalls in<br />
den Aufgabenkatalog der Ergotherapie: Der Patient (und seine Angehörigen)<br />
müssen fortlaufend (Stichwort: leidenschaftslos, aber beharrlich) dazu ermuntert<br />
werden, die Geselligkeit weiterzuführen und die alten Hobbies zu pflegen.<br />
Sicherlich, der Kräfte- und vor allem Zeitaufwand sind ungleich größer geworden,<br />
aber das Ergebnis rechtfertigt jeglichen Einsatz und wirke er auf den<br />
ersten Blick noch so mühsam oder gar frustrierend.<br />
– Logopädie<br />
Int.1-Parkinson.doc