28.11.2012 Aufrufe

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 95 -<br />

gefordert, zumal ja neben der Sprechstörung auch noch eine verminderte<br />

Mimik und Gestik das Gesamtbild beeinträchtigt (und das weiß der Patient –<br />

und der Teufelskreis ist programmiert).<br />

Die Logopädie beim Parkinson-Syndrom zielt deshalb auf eine bessere Koordination<br />

von Atmung und Stimmproduktion, auf die Beeinflussung der<br />

Sprachmelodie, auf die Motivation, sich dem zwischenmenschlichen Kontakt<br />

zu stellen und sei es noch so mühsam oder frustrierend und auf die Behandlung<br />

von Kau- und Schluckstörungen ab. Beteiligt sind neben Logopäden auch<br />

Sprachtherapeuten (z. B. Sonderpädagogen mit Schwerpunkt Sprachtherapie)<br />

und Neurolinguisten (Sprechwissenschaftler), die – jeder auf seinem Gebiet –<br />

unterschiedliche Methoden und Techniken zur Förderung zwischenmenschlicher<br />

Kontakte erarbeitet haben, was sich dann auch für den Parkinson-<br />

Betroffenen auszahlt.<br />

Allerdings ist ein länger anhaltender Erfolg nur bei sehr motivierten und geistig<br />

nicht (allzu sehr) eingeschränktenn Patienten zu erwarten. Und wenn das<br />

Umfeld einbezogen wird und aktiv mitmacht.<br />

Aktiv heißt aber für die anderen: Sich ständig daran erinnern, dass man sich<br />

beim Kontakt mit Parkinson-Patienten für ein Gespräch Zeit lassen muss,<br />

dass man lernen sollte zuzuhören, auch wenn es noch so „stockend daher<br />

kommt“. Und dass man vor allem vermeiden sollte, die ja offensichtlich<br />

mühsam formulierten Sätze ständig abzuschneiden um sie selber zu Ende zu<br />

führen. Beziehungsweise in jeder Hinsicht spüren zu lassen, dass das<br />

Gespräch als mühsam, zeitraubend oder gar wenig ergiebig empfunden wird.<br />

Denn auch hier gilt der Satz: Die Form ist ein Teil des Inhalts.<br />

Deshalb müssen Parkinson-Patienten ihre verbliebenen Sprechfunktionen<br />

auch ständig trainieren, vor allem was die alltägliche Kommunikation anbelangt.<br />

Dazu gehören so genannte mund-motorische Übungen (z. B. vor dem<br />

Spiegel), Sprechübungen mit lautem Sprechen sowie die Kontrolle der<br />

Sprechgeschwindigkeit und Sprachmelodie (evtl. mit akustischer Taktgebung).<br />

Und natürlich Atem- und Schluck-Übungen.<br />

Die zusätzlichen Mimik-Übungen (Fachbegriff: Innervations-Übungen der<br />

mimischen Muskulatur) unterstützen diese Bemühungen, woraus diejenigen,<br />

die gesund bleiben durften ersehen können, was alles im<br />

zwischenmenschlichen Bereich gleichsam anatomisch-„automatisch“ und<br />

damit weitgehend unbewusst-mühelos abläuft.<br />

Darüber hinaus gibt es noch Unterstützungsmöglichkeiten, die immer häufiger<br />

genutzt werden, z. B. „Sprechbrett“, Biofeed-back-Verfahren sowie Tonkassetten<br />

zu Übungszwecken.<br />

Int.1-Parkinson.doc

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!