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parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

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Kreislaufregulation überprüft. Denn Parkinson-Kranke neigen bekanntlich zu<br />

Blutdruckabfall (vor allem beim Aufstehen oder nach Mahlzeiten). Bei einigen<br />

passt sich der Puls nicht flexibel genug dem Ausmaß der körperlichen Belastung<br />

an.<br />

- Deshalb sollte man mindestens zwei Mal in der Woche trainieren, optimal<br />

sind sogar drei Trainings-Einheiten. Mit spürbaren Leistungssteigerungen darf<br />

man allerdings erst nach ein bis zwei Monaten rechnen. Auch sollte man pro<br />

Übungseinheit nicht länger als 45 bis 60 Minuten trainieren. Bekanntlich ist<br />

vorher und nachher auch genügend Zeit zum Umkleiden einzuplanen.<br />

Intensität und Dauer der Übungen sollten langsam erhöht werden, damit sich<br />

der Organismus anpassen kann. Besonderer Wert ist auf Übungen zu legen,<br />

die Beweglichkeit, Gleichgewichtsvermögen, Kraft, Körperhaltung, Koordination<br />

unterschiedlicher Aufgaben sowie den Start und den Wechsel von Bewegungen<br />

(vorwärts, rückwärts, seitwärts Laufen) fördern. Das geht am besten<br />

durch dauerhaften Sport-Einsatz, da die Trainingserfolge sonst innerhalb weniger<br />

Wochen und Monate wieder komplett verloren gehen.<br />

- Günstig ist der Anschluss an eine Parkinson-Sportgruppe (die Adressen<br />

über Hausarzt, Neurologen oder die Deutsche Parkinson-Vereinigung – siehe<br />

im Anhang). Solche Gruppen werden meist von erfahrenen und speziell ausgebildeten<br />

Übungsleitern betreut. Wenn der behandelnde Arzt eine Verordnung<br />

über Rehabilitationssport ausstellt, kann der betreffende Sportanbieter<br />

die Kosten des Trainings teilweise der Krankenkasse in Rechnung stellen.<br />

Gruppen haben auch den Vorteil, dass sie vor sozialem Rückzug schützen,<br />

entsprechende Ängste nehmen und durch gemeinsame Sportspiele wieder<br />

Spaß an entsprechenden Aktivitäten ermöglichen. Gut wäre es, einer Gruppe<br />

anzugehören, deren Mitglieder ungefähr das gleiche Beeinträchtigungs-<br />

Ausmaß zu ertragen haben. So beugt man Über- oder Unterforderungen vor,<br />

von den resignativen, pessimistischen oder gar deprimierten Reaktionen ganz<br />

zu schweigen. Auch lassen sich dadurch leichter Partner-Übungen realisieren.<br />

- Die sportlichen Angebote sind aber nicht nur dazu da, um Beweglichkeit<br />

oder Fitness auf einem möglichst hohen Niveau zu halten. Sportliches<br />

Training verhindert auch Komplikationen als Folge von Bewegungsmangel.<br />

Beispiele: Haltungsschäden, Muskelschwund, Kreislaufschwäche,<br />

Übergewicht, Atemwegsprobleme.<br />

Neurophysiologische Erkenntnisse sprechen beispielsweise dafür, dass für<br />

das bekanntlich mühsame Aufstehen des Parkinson-Kranken eine besondere<br />

Schwäche der Hüftmuskulatur verantwortlich ist (wobei die Schwäche in den<br />

Kniegelenken weitaus weniger problematisch zu sein scheint). Offenbar ent-<br />

Int.1-Parkinson.doc

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