parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Wie so oft in der Medizin hat ein und dieselbe Krankheit mehrere Bezeichnungen,<br />
so auch hier. Früher hieß sie – wie erwähnt – „Schüttellähmung“, vor<br />
allem wegen des ganz offenkundigen Zitterns auf der einen und der Bewegungshemmung<br />
bis hin zur „Lähmung“ auf der anderen Seite.<br />
Der Fachbegriff dazu lautete deshalb auch folgerichtig „Paralysis agitans“ (mit<br />
Schüttellähmung am besten übersetzt). Beide Begriffe sind historisch und<br />
werden heute nicht mehr gebraucht.<br />
Bedeutungsgleich sind hingegen die Bezeichnungen Parkinson, Parkinson’sche<br />
Krankheit, Morbus (= Krankheit) Parkinson, idiopathisches Parkinson-Syndrom<br />
(IPS), was die überwiegende Mehrzahl ausmacht und primäres<br />
Parkinson-Syndrom.<br />
WEN TRIFFT DAS PARKINSON-SYNDROM?<br />
Die Parkinson-Krankheit zählt zu den häufigsten neurologischen Leiden (also<br />
jenem Fachgebiet der Humanmedizin, das sich mit Erkrankungen des zentralen,<br />
peripheren und vegetativen Nervensystems beschäftigt (Beispiele: Epilepsie,<br />
Multiple Sklerose, Hirn(haut-)entzündung, Tumoren, Muskelerkrankungen<br />
u.a.). Sie ist nicht zuletzt altersabhängig, weshalb mit der Zunahme der allgemeinen<br />
Lebenserwartung (überwiegend in den Industrienationen) mit einem<br />
weiteren Ansteigen zu rechnen ist (Weltgesundheitsorganisation – WHO:<br />
1997 = 380 Millionen, 2025 = 800 Millionen der über 65-Jährigen).<br />
– Die Prävalenz (Gesamtzahl der erkrankten Bevölkerung zu einem bestimmten<br />
Untersuchungszeitpunkt) der Parkinson-Krankheit streut breit, je nach<br />
Nation bzw. Region. Sie reicht von 18 als unterster Grenze (z. B. China) bis zu<br />
194 pro 100.000 Einwohner (Sizilien). Sie ist vor allem hoch in den USA und<br />
Europa, niedrig in Ländern wie dem erwähnten China, aber auch Japan sowie<br />
in Nigeria und – sonderbarerweise nicht weit entfernt vom Spitzenreiter<br />
Sizilien – in Sardinien.<br />
In Mitteleuropa sowie Nordamerika liegt die Häufigkeit mit 160 Erkrankten pro<br />
100.000 Einwohnern ähnlich wie in Deutschland. Allerdings gibt es auch bei<br />
uns regionale Unterschiede (mehr Betroffene in Schleswig-Holstein?).<br />
In nüchternen Zahlen heißt dies für Deutschland, dass wir mit rund 150.000<br />
Parkinson-Erkrankten rechnen müssen. Das ist aber nur die Zahl der<br />
erfassten Kranken. Geht man von einer Dunkelziffer (also nicht-erfasster<br />
Patienten, aus welchem Grund auch immer) von 30 bis 40% aus, dann sind es<br />
bereits rund 200.000 Parkinson-Kranke bei uns. Und wenn man das ja<br />
besonders bedrohte höhere Lebensalter herausgreift, dann entwickeln mehr<br />
als 700 von 100.000 Deutschen oberhalb des 65. Lebensjahres eine<br />
Parkinson-Krankheit.<br />
Int.1-Parkinson.doc