parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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- Früher wurde die Diagnose „arteriosklerotisches“ oder „vaskuläres<br />
Parkinson-Syndrom“ sehr häufig gestellt. Ohne die heutigen Untersuchungstechniken<br />
(Computertomographie, Kernspintomographie, Ultraschalldiagnose<br />
u.a.) nahm man allzu zu oft degenerative Hirnerkrankungen an, insbesondere<br />
was ein mögliches „gefäßbedingtes Parkinson-Syndrom“ anbelangt. Heute<br />
weiß man, diese Form ist eher selten.<br />
Auch treten Schlaganfälle beim Parkinson-Patienten nicht häufiger auf wie im<br />
statischen Mittel und selbst der wichtigste Risikofaktor für die Arteriosklerose,<br />
der Bluthochdruck, ist bei diesen Patienten seltener. Oder kurz: Bei den meisten<br />
Parkinson-Kranken mit selbst ausgeprägten Parkinson-Symptomen findet<br />
man kaum gröbere Hinweise auf eine „Verkalkung“ der Hirngefäße.<br />
Etwas anderes ist hingegen die subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie,<br />
die auf eine degenerative Hirngefäßerkrankung zurückgeht. Wichtige<br />
Risikofaktoren sind dabei Bluthochdruck, ausgeprägte<br />
Herzrhythmusstörungen und eine Zucker<strong>krankheit</strong>. Diese Patienten entwickeln<br />
in der Tat mehrere kleinere Schlaganfälle in Gehirnbereichen unterhalb der<br />
Großhirnrinde (= subkortikal), was auch jene Gehirnteile einbezieht, die mit<br />
einer Gang- und Standstörung reagieren. Das erinnert dann durch die<br />
breitbeinigen, unbeholfenen und schlurfenden Schritten an ein Parkinson-<br />
Syndrom. Die heutigen Untersuchungsverfahren sowie weitere neurologische<br />
Ausfallserscheinungen und Zeichen lassen die richtige Diagnose jedoch<br />
relativ rasch zu.<br />
- Hirntumor und Parkinson-Syndrom: Je nach Lokalisation (Ort) eines<br />
raumfordernden Prozesses, ob Blutung, vor allem aber Hirntumor, kann es zu<br />
bestimmten Krankheitszeichen und Ausfallserscheinungen kommen. So<br />
lassen sich auch Parkinson-Hinweise durch Hirnabszesse,<br />
Gefäßmissbildungen, Verkalkungen und Blutergüsse finden, wenn auch<br />
selten. So etwas führt mit den heutigen Untersuchungsmöglichkeiten (s. o.)<br />
nicht mehr lange zu Fehl-Diagnosen und damit Fehl-Therapien. Das gilt im<br />
Übrigen nicht nur für Tumore im Gehirn, sondern auch für bösartige<br />
Geschwülste in anderen Bereichen des Körpers, die durch ihre Metastasen<br />
(Tochtergeschwülste) auch im Gehirn Ausfallserscheinungen auslösen<br />
können.<br />
- Parkinson-Syndrom bei Hirnentzündung: Früher sah man ein Parkinson-Bild<br />
bei Enzephalitis (Hirnentzündung) öfter (Beispiel: Encephalitis lethargica).<br />
Heute gibt es so etwas nur noch selten, wenngleich nicht ausschließbar<br />
(durch Viren, Pilze, Tuberkulose, nach Schutzimpfungen). Ähnliches gilt für<br />
erworbene Immunschwächen (AIDS mit Toxoplasmose), für Multiple Sklerose<br />
(MS) und sogar für die Borreliose, was vorübergehende Parkinson-Zeichen<br />
anbelangt.<br />
Int.1-Parkinson.doc