parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Und schließlich noch etwas, das den Angehörigen vielleicht manchmal schwer fällt<br />
oder im langwierigen Verlauf „wegschmilzt“, nämlich die Vermittlung von Hoffnung:<br />
Dass sich dieser Zustand unter der modernen Medikation bessern wird (neue Substanzen<br />
sind in Entwicklung), damit vor allem die Neigung zu Rückzug und Isolation<br />
gebremst wird, was am Ende nicht nur seelische und psychosoziale, sondern auch<br />
körperliche Konsequenzen haben kann. Beispiele: nicht ausreichend Flüssigkeit und<br />
Nahrung zu sich nehmen, erhöhte Verletzungsgefahr, Vernachlässigung wenn nicht<br />
gar Verwahrlosung mit allen Folgen. Also: Hoffnung aufrechterhalten und damit einer<br />
gefährlichen Resignation und Gleichgültigkeit entgegen wirken.<br />
� Angststörungen<br />
Angststörungen sind im Begriff die andere Form der Gemütsstörungen, die<br />
Depressionen zahlenmäßig einzuholen. Einzelheiten siehe das spezielle<br />
Kapitel über Angststörungen (Generalisiertes Angstsyndrom, Panikattacken<br />
sowie Phobien, z. B. Agoraphobie, Sozialphobie, spezifische Phobien u.a.).<br />
So nimmt es nicht Wunder, dass Angststörungen auch beim Parkinson-<br />
Syndrom immer häufiger diagnostiziert und glücklicherweise auch erfolgreich<br />
therapiert werden (können).<br />
Man vermutet, dass sowohl im Gefolge einer Depression als auch unabhängig<br />
davon bis zu 40% der Parkinson-Patienten eine Angststörung entwickeln. Sie<br />
kann an eine Off-Phase (also einen plötzlichen Wechsel von ausreichender<br />
Beweglichkeit zu schockierender Unbeweglichkeit) gebunden sind oder auch<br />
unabhängig von Fluktuationen (Schwankungen der Beweglichkeit – siehe<br />
später) auftreten.<br />
Wenn sich die Angststörungen ganz besonders qualvoll verdichten, handelt es<br />
sich um eine Panikattacke, also eine überfallartige Angststörungen extremen<br />
Ausmaßes (s. u.).<br />
Dabei gilt es zwischen Angst und Furcht zu unterscheiden:<br />
– Furcht hat man vor etwas, also Krankheit, Schicksalsschlag, sonstige<br />
Belastungen. Furcht kann quälend werden, aber man weiß wenigstens,<br />
wovor man Furcht hat (im Volksmund der Einfachheit halber auch als Angst<br />
bezeichnet).<br />
– Angst hingegen ist ein unangenehmer gemütsmäßiger Zustand mit meist<br />
physiologischen Begleiterscheinungen (Zittern, Schweißausbrüche, Herzrasen,<br />
weiche Knie), hervorgegangen aus einem Gefühl der Bedrohung,<br />
dass entweder konkret oder nicht objektivierbar ist.<br />
Int.1-Parkinson.doc