28.11.2012 Aufrufe

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 55 -<br />

Und schließlich noch etwas, das den Angehörigen vielleicht manchmal schwer fällt<br />

oder im langwierigen Verlauf „wegschmilzt“, nämlich die Vermittlung von Hoffnung:<br />

Dass sich dieser Zustand unter der modernen Medikation bessern wird (neue Substanzen<br />

sind in Entwicklung), damit vor allem die Neigung zu Rückzug und Isolation<br />

gebremst wird, was am Ende nicht nur seelische und psychosoziale, sondern auch<br />

körperliche Konsequenzen haben kann. Beispiele: nicht ausreichend Flüssigkeit und<br />

Nahrung zu sich nehmen, erhöhte Verletzungsgefahr, Vernachlässigung wenn nicht<br />

gar Verwahrlosung mit allen Folgen. Also: Hoffnung aufrechterhalten und damit einer<br />

gefährlichen Resignation und Gleichgültigkeit entgegen wirken.<br />

� Angststörungen<br />

Angststörungen sind im Begriff die andere Form der Gemütsstörungen, die<br />

Depressionen zahlenmäßig einzuholen. Einzelheiten siehe das spezielle<br />

Kapitel über Angststörungen (Generalisiertes Angstsyndrom, Panikattacken<br />

sowie Phobien, z. B. Agoraphobie, Sozialphobie, spezifische Phobien u.a.).<br />

So nimmt es nicht Wunder, dass Angststörungen auch beim Parkinson-<br />

Syndrom immer häufiger diagnostiziert und glücklicherweise auch erfolgreich<br />

therapiert werden (können).<br />

Man vermutet, dass sowohl im Gefolge einer Depression als auch unabhängig<br />

davon bis zu 40% der Parkinson-Patienten eine Angststörung entwickeln. Sie<br />

kann an eine Off-Phase (also einen plötzlichen Wechsel von ausreichender<br />

Beweglichkeit zu schockierender Unbeweglichkeit) gebunden sind oder auch<br />

unabhängig von Fluktuationen (Schwankungen der Beweglichkeit – siehe<br />

später) auftreten.<br />

Wenn sich die Angststörungen ganz besonders qualvoll verdichten, handelt es<br />

sich um eine Panikattacke, also eine überfallartige Angststörungen extremen<br />

Ausmaßes (s. u.).<br />

Dabei gilt es zwischen Angst und Furcht zu unterscheiden:<br />

– Furcht hat man vor etwas, also Krankheit, Schicksalsschlag, sonstige<br />

Belastungen. Furcht kann quälend werden, aber man weiß wenigstens,<br />

wovor man Furcht hat (im Volksmund der Einfachheit halber auch als Angst<br />

bezeichnet).<br />

– Angst hingegen ist ein unangenehmer gemütsmäßiger Zustand mit meist<br />

physiologischen Begleiterscheinungen (Zittern, Schweißausbrüche, Herzrasen,<br />

weiche Knie), hervorgegangen aus einem Gefühl der Bedrohung,<br />

dass entweder konkret oder nicht objektivierbar ist.<br />

Int.1-Parkinson.doc

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!