parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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Gemeint sind quälende Missempfindungen, vorwiegend in den Beinen und ein<br />
ausgeprägter Bewegungsdrang – zur ungünstigsten Zeit, denn zumeist in<br />
Ruhe und vor allem verstärkt vor dem Einschlafen und gegen Mitternacht.<br />
Die Missempfindungen, vor allem in den Füße und Waden, werden als brennend,<br />
ziehend, kribbelnd, seltener auch als schmerzhaft oder gar krampfartig<br />
beschrieben. Gelindert werden sie, wenn auch unzureichend, durch ständiges<br />
Umdrehen und gymnastische Bewegungen, durch Aufstehen und Umherlaufen,<br />
durch Fußbäder und Massagen. Doch der Leidensdruck wächst und hat<br />
oftmals depressive Verstimmungen, Resignation, Hoffnungslosigkeit,<br />
Verzweiflung und sogar „dunkle Gedanken“ zur Folge (Suizidgefahr).<br />
Die Missempfindungen sind in der Mehrzahl der Fälle mit wiederholt auftretenden<br />
unwillkürlichen Muskelzuckungen in der Beinmuskulatur gekoppelt, und<br />
zwar sowohl im Schlaf als auch im entspannten Wachzustand. Sie gehen<br />
meist mit kurzen Bewegungen im Zehen-, Knie- und mitunter im Hüftgelenk<br />
einher. Deshalb nennt man sie auch periodische Extremitätenbewegungen.<br />
Sie dauern nur wenige Sekunden, wiederholen sich aber innerhalb kurzer Zeit<br />
(also periodisch) und treten mindestens 5 x pro Stunde auf (was dann die<br />
Diagnose sichert).<br />
Die Arme sind nur selten mitbetroffen. Doch es reichen auch die Beinbewegungen,<br />
denn sie stören den Nachtschlaf und führen durch vermehrte Tagesmüdigkeit<br />
zu einem Teufelskreis.<br />
Ursächlich unterscheidet man eine idiopathische sowie symptomatische Form.<br />
Die idiopathische, also ohne nachweisbaren Grund, scheint in etwa der Hälfte<br />
der Fälle auf eine erbliche Belastung zurückzugehen. Die zweite Gruppe<br />
beruht auf einer nachweisbaren Erkrankung, z. B. rheumatische Arthritis,<br />
Eisenmangel, chronische Lungenleiden, entzündliche Muskelerkrankungen,<br />
Schwangerschaft oder Dialyse (wohl eher Nierenleiden). Ähnliches gilt für das<br />
Schlaf-Apnoe-Syndrom, Vitamin B12-Mangel,<br />
Schilddrüsenfunktionsstörungen, die Einnahme von Antidepressiva,<br />
Neuroleptika und Lithium sowie eine Parkinson-Krankheit, die jedenfalls die<br />
unruhigen Beine verstärken können. Auch Alkohol und Koffein können das<br />
Beschwerdebild verschlimmern.<br />
Besonders riskant kann dieses – noch immer allzu lange verkannte – Leiden<br />
für bestimmte Berufsgruppen werden, nämlich Berufskraftfahrer,<br />
Berufspiloten, Lokführer, Arbeiter an gefährlichen Maschinen u.a. Hier kann<br />
sogar die Berufs- oder gar Erwerbsunfähigkeit diskutiert werden.<br />
Die Therapie ist nicht einfach, d.h. bei bekannter Ursache hängt die Linderung<br />
davon ab, wie man das auslösende Krankheitsbildes in den Griff bekommt.<br />
Bei idiopathischen Formen bieten sich jene Arzneimittel an, die auch beim<br />
Int.1-Parkinson.doc