parkinson-krankheit - Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Gesundheit
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drängt aber diese offensichtlichen Störungen und vermeidet es (mehr oder<br />
weniger gezielt), sich entsprechenden Situationen auszusetzen.<br />
4. Mittelgradige Ausprägung der kognitiven Störung im Sinne einer beginnenden<br />
Demenz: Jetzt ist der Patient auf Hilfe angewiesen, vergisst zunehmend wichtige<br />
Dinge des täglichen Lebens (z. B. Namen naher Verwandter, Telefonnummern<br />
von Angehörigen, den Namen seiner Schule oder Universität, Ausbildungsstätte<br />
oder Firma u.a.). Räumlich und zeitlich wird er immer desorientierter, d. h. er<br />
weiß nicht wo er sich befindet und kann die Tageszeit nicht mehr einschätzen.<br />
Auch macht er inzwischen Fehler beim Ankleiden (z. B. Vertauschen von<br />
Schuhen, Handschuhen u.a.) oder beim Verrichten bisher problemlos gemeisterter<br />
Tätigkeiten.<br />
5. Schwere kognitive Störungen im Sinne einer mittleren Demenz: Selbst kurz zurückliegende<br />
Ereignisse können nicht mehr erinnert werden. Es besteht nur noch<br />
eine ungenaue Erinnerung an die eigene Vergangenheit. Sogar an die Namen<br />
seines Ehepartners oder seiner Kindern kann sich der Kranke nur noch schwer<br />
oder gar nicht mehr erinnern. Die Umwelt nimmt er nicht mehr bewusst wahr.<br />
Selbst einfache Rechenaufgaben lassen sich nicht mehr lösen. Jetzt treten auch<br />
Störungen des Tag-/Nacht-Rhythmus sowie Angstreaktionen, seelisch-körperliche<br />
Unruhezustände und ggf. Sinnestäuschungen (z. B. des Hörens, Sehens,<br />
Schmeckens, Fühlens) auf.<br />
6. Sehr schwere kognitive Störungen im Sinne einer fortgeschrittenen Demenz: Der<br />
Parkinson-Patient ist unfähig, ein sinnvolles Gespräch zu führen. Meist bestehen<br />
auch Geh-Unfähigkeit, Urin- und sogar Stuhl-Inkontinenz.<br />
Diese dementielle Entwicklung hört sich beunruhigend bis furchterregend an.<br />
Dies gilt nicht nur für eine Parkinson-Erkrankung, dies gilt auch für jeden ansonsten<br />
gesunden Menschen, der ja ab einem gewissen Alter ebenfalls mit<br />
einer solchen Geistesschwäche rechnen muss, zumindest rein statistisch gesehen.<br />
Einzelheiten dazu, insbesondere was die beiden Aspekte<br />
- „gutartige oder normale Altersvergesslichkeit“ anbelangt sowie die<br />
- so genannte „depressive Pseudo-Demenz“<br />
siehe die entsprechenden Kapitel über Alzheimer und Depressionen.<br />
Die Kenntnis über solche möglichen Einbußen ist nie falsch, überzogene<br />
Befürchtungen hingegen sehr wohl. Letztere können aber schlecht gesteuert<br />
werden, vor allem wenn man zu übertriebener Selbstbeobachtung oder gar<br />
hypochondrischen Befürchtungen neigt. Und so gibt es auch Parkinson-<br />
Patienten, die subjektiv das Gefühl geistiger Beeinträchtigung haben und<br />
schließlich in einer Art Teufelskreis auch immer häufiger jene Fehler machen,<br />
vor denen sie sich am meisten ängstigen – jedoch ohne dass man in einer<br />
neuropsychologischen Untersuchung entsprechende Hinweise findet. Hier gilt<br />
Int.1-Parkinson.doc