Leitfaden für Elektro-Rollstühle

VI.3. Rückenlehnen
Rückenlehnen gibt es in verschiedenen Varianten und Verstellmöglichkeiten.
Bei kleinen, kompakten Elektrorollstühlen (z.B.
Clou) sind sie ähnlich gestaltet wie bei manuellen Rollstühlen,
als Standard, Anpassrücken, 30° verstellbar oder abklappbar.
Bei der Allround- oder Champfamilie, Touring 928 und
Optimus 2 unterscheiden wir die Varianten Standard, Ergopor,
Ergoform und anatomischer Sitz (z.B die Auswahl unter verschiedenen
Recarositzen). Ausstattung und therapeutischer
Nutzer siehe Sitzeinheiten (Abschnitt VI.4).
VI.3.1. Standardrückenlehne
Einfache Bespannung und Rückenrohr mit Lumbalknick, d.h. im
Bereich der unteren Brustwirbelsäule ist das Rückenrohr ca. 10°
nach hinten gebogen.
Therapeutischer Nutzen:
• Der Lumbalknick unterstützt eine physiologische Sitzhaltung
und schafft Raum für die Kyphose der Brustwirbelsäule.
VI.3.2. Einstellbarer Anpassrücken
(z.B. Ortoflex)
Individuelle Anpassung der Rückenbespannung an die Form
der Wirbelsäule
Therapeutischer Nutzen:
• Unterstützung der Rumpfaufrichtung
• Unterstützung der Beckenaufrichtung
• Bessere Druckverteilung am Rücken
• Bessere seitliche Abstützung
• Anpassbar an Deformitäten wie z.B. verstärkte Kyphose
• Anpassung der Sitztiefe
VI. 3.3. 30°-winkelverstellbare Rückenlehne
(mechanisch oder mit Gasdruckfeder)
Mechanisch in mehrern Stufen bis 30° verstellbar durch
Hilfsperson. Dabei muss der Bediener das Oberkörpersgewicht
des Benutzers mit eigener Kraft halten und/oder heben können.
Sinnvoll in Kombination mit höhenverstellbaren
Beinstützen.
Therapeutischer Nutzen:
• Entlastung des Oberkörpers durch Positionswechsel
• Bei Kontrakturen, Bewegungseinschränkungen etc. in der
Hüfte
• Bei mangelnder Rumpfkontrolle, d.h. der Benutzer kann
nicht aufrecht sitzen
• Zum Einnehmen von Ruhepositionen
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