Leitfaden für Elektro-Rollstühle
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HMV<br />
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IV.7.2. Rollstuhl-Radnabenantriebe<br />
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Eigenschaften<br />
Radnabenantriebe sind Zusatzaggregate, die an handbetriebenen<br />
<strong>Rollstühle</strong>n befestigt werden. Mittels batteriegetriebener<br />
Motoren, die in die Radnaben der Antriebsräder des Rollstuhls<br />
integriert sind, wird der Rollstuhl angetrieben. Die Steuerung<br />
erfolgt über einen Joystick. Es ist eine sichere Kraftübertragung<br />
gewährleistet. Der Antrieb kann ausgekuppelt werden und ein<br />
Fortbewegen mittels Greifreifen ist dann möglich. Die Steuerung<br />
und die Batterien können vom Rollstuhl entfernt werden.<br />
Die Antriebsräder sind in der Regel mit Steckachsen versehen<br />
und können gegen Standardräder mit Greifreifen ausgetauscht<br />
werden. Alternativ erfolgt der Antrieb des umgerüsteten<br />
Rollstuhls bei einigen Modellen über eine kompakte<br />
Antriebseinheit, die anstelle der Greifreifenräder angebracht<br />
wird. Radnabenantriebe mit hinten angeordneten relativ großen<br />
Antriebsrädern weisen insbesondere bei der Überwindung von<br />
Hindernissen eine erhöhte Überschlagneigung auf. Eine<br />
Anwendung im Außenbereich ist daher nur bedingt sinnvoll und<br />
möglich.<br />
Der verwendete Rollstuhl muss mit Antikipprollen versehen, vollständig<br />
rückrüstbar sein und darf keine Einschränkungen bei seinen<br />
Nutzungsmöglichkeiten erfahren. Die Schiebemöglichkeit<br />
erfolgt durch Entriegelung des Antriebs- und Lenksystems, gegen<br />
unbeabsichtigtes Entriegeln durch Betätigung des<br />
Auslösemechanismus in zwei Freiheitsgraden geschützt. Die<br />
maximale Geschwindigkeit darf höchsten 6 km/h betragen, die<br />
Endgeschwindigkeit muss durch den Nutzer begrenzbar sein.<br />
Vor- und Rückwärtsfahrt mit Motorantrieb ist möglich, die<br />
Batterien sind wartungsfrei und wiederaufladbar.<br />
Indikationen<br />
Radnabenantriebe sind dann angezeigt, wenn normalerweise ein<br />
handbetriebener Rollstuhl ausreicht, die Restkräfte des<br />
Rollstuhlbenutzers aber zu gering sind, sich selbstständig in seinem<br />
näheren Wohnumfeld mittels Greifreifenantrieb fortzubewegen.<br />
Radnabenantriebe lassen sich auch mit Bedieneinheiten<br />
zur Benutzung durch eine Begleitperson ausrüsten. Eine solche<br />
Versorgung kommt dann in Frage, wenn der Rollstuhlbenutzer<br />
selbst nicht mehr in der Lage ist, sich selbstständig fortzubewegen<br />
und die Eigenkräfte der Begleitperson zu gering sind, um<br />
einen Rollstuhl zu schieben.