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Leitfaden für Elektro-Rollstühle

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18.99.05.1<br />

HMV<br />

HMV<br />

IV.7.2. Rollstuhl-Radnabenantriebe<br />

18.99.05.1<br />

Eigenschaften<br />

Radnabenantriebe sind Zusatzaggregate, die an handbetriebenen<br />

<strong>Rollstühle</strong>n befestigt werden. Mittels batteriegetriebener<br />

Motoren, die in die Radnaben der Antriebsräder des Rollstuhls<br />

integriert sind, wird der Rollstuhl angetrieben. Die Steuerung<br />

erfolgt über einen Joystick. Es ist eine sichere Kraftübertragung<br />

gewährleistet. Der Antrieb kann ausgekuppelt werden und ein<br />

Fortbewegen mittels Greifreifen ist dann möglich. Die Steuerung<br />

und die Batterien können vom Rollstuhl entfernt werden.<br />

Die Antriebsräder sind in der Regel mit Steckachsen versehen<br />

und können gegen Standardräder mit Greifreifen ausgetauscht<br />

werden. Alternativ erfolgt der Antrieb des umgerüsteten<br />

Rollstuhls bei einigen Modellen über eine kompakte<br />

Antriebseinheit, die anstelle der Greifreifenräder angebracht<br />

wird. Radnabenantriebe mit hinten angeordneten relativ großen<br />

Antriebsrädern weisen insbesondere bei der Überwindung von<br />

Hindernissen eine erhöhte Überschlagneigung auf. Eine<br />

Anwendung im Außenbereich ist daher nur bedingt sinnvoll und<br />

möglich.<br />

Der verwendete Rollstuhl muss mit Antikipprollen versehen, vollständig<br />

rückrüstbar sein und darf keine Einschränkungen bei seinen<br />

Nutzungsmöglichkeiten erfahren. Die Schiebemöglichkeit<br />

erfolgt durch Entriegelung des Antriebs- und Lenksystems, gegen<br />

unbeabsichtigtes Entriegeln durch Betätigung des<br />

Auslösemechanismus in zwei Freiheitsgraden geschützt. Die<br />

maximale Geschwindigkeit darf höchsten 6 km/h betragen, die<br />

Endgeschwindigkeit muss durch den Nutzer begrenzbar sein.<br />

Vor- und Rückwärtsfahrt mit Motorantrieb ist möglich, die<br />

Batterien sind wartungsfrei und wiederaufladbar.<br />

Indikationen<br />

Radnabenantriebe sind dann angezeigt, wenn normalerweise ein<br />

handbetriebener Rollstuhl ausreicht, die Restkräfte des<br />

Rollstuhlbenutzers aber zu gering sind, sich selbstständig in seinem<br />

näheren Wohnumfeld mittels Greifreifenantrieb fortzubewegen.<br />

Radnabenantriebe lassen sich auch mit Bedieneinheiten<br />

zur Benutzung durch eine Begleitperson ausrüsten. Eine solche<br />

Versorgung kommt dann in Frage, wenn der Rollstuhlbenutzer<br />

selbst nicht mehr in der Lage ist, sich selbstständig fortzubewegen<br />

und die Eigenkräfte der Begleitperson zu gering sind, um<br />

einen Rollstuhl zu schieben.

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