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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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7. Zusammenfassung 121<br />

Wassers mit Werten bis zu 2,84 mg/l nur noch 1/4 bis 1/7 der Konzentrationen von 1999<br />

betragen, sind die Orthophosphatgehalte lokal auf 1/7 zurückgegangen. Neben einem<br />

Austrag ins Haff findet eine zunehmende Festlegung in pflanzlicher Biomasse statt. Die pH-<br />

Werte <strong>des</strong> Wassers zeigen dagegen einen leichten Anstieg von sauer bis subneutral auf<br />

subneutral bis alkalisch.<br />

Zwischen der Nährstoffkonzentration <strong>des</strong> Überstauwassers <strong>und</strong> dem Trophie-Zeigerwert der<br />

Vegetation besteht ein Zusammenhang. Während bioindikatorisch polytroph eingestufte<br />

Standorte durch hohe Orthophosphat- <strong>und</strong> Sulfatgehalte charakterisiert sind, zeigen eutroph<br />

eingestufte Standorte wesentlich geringere Konzentrationen dieser Nährstoffe. Die<br />

Gesamtphosphorgehalte erlauben dagegen keine gesicherte Aussage zur Trophie, da ein<br />

Großteil <strong>des</strong> Gesamtphosphors in geb<strong>und</strong>ener Form vorliegen kann <strong>und</strong> damit nur<br />

eingeschränkt pflanzenverfügbar ist.<br />

Die Analyse der oberirdischen Biomasse von Carex riparia, Glyceria max<strong>im</strong>a <strong>und</strong> Typha<br />

latifolia ergibt mittlere Trockenmasseerträge von 540 g/m² bis 1484 g/m². Für Glyceria<br />

max<strong>im</strong>a <strong>und</strong> Typha latifolia wird eine positive Korrelation zwischen Zunahme der<br />

Bestandsbiomasse <strong>und</strong> dem Nährstoffgehalt <strong>des</strong> Überflutungswassers nachgewiesen. Die<br />

Nährstoffkonzentrationen der oberirdischen Biomasse lassen dagegen keinen<br />

Zusammenhang zum Nährstoffgradienten <strong>des</strong> Oberflächenwassers erkennen. Die P-<br />

Konzentratinen der Biomasse sind mit 2,18 g/kg - 3,15 g/kg sehr hoch. Die N-<br />

Konzentrationen sind mit 13,06 g/kg - 16,71 g/kg eher als niedrig einzuschätzen. Das N/P-<br />

Verhältnis der Biomasse zeigt außerdem eine N-L<strong>im</strong>itation <strong>des</strong> Gebietes an. Phosphor ist<br />

dagegen überschüssig <strong>und</strong> kann nicht vollständig geb<strong>und</strong>en werden. Die hohen K-Gehalte<br />

der Biomasse bis zu 23,7 g/kg verdeutlichen, dass kein K-Mangel besteht.<br />

Im Untersuchungsgebiet werden 5 verschiedene Vegetationsformen nachgewiesen, die z. T.<br />

durch starke Faziesbildungen gekennzeichnet sind. Die wichtigste Vegetationsform ist das<br />

Teichs<strong>im</strong>sen-Schilf-Wasserried. Daneben treten das Schmalblattrohrkolben-Wasserried, das<br />

Wasserschierling-Großseggen-Ried, das Wasserkressen-Rohrkolben-Schilf-Ried <strong>und</strong> die<br />

Nachtschatten-Schilf-Staudenflur auf. Jede Vegetationsform wird floristisch, standörtlich <strong>und</strong><br />

physiognomisch beschrieben.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der intensiven Standortveränderungen nach der Vernässung, vor allem der<br />

Anhebung der Wasserstufe, der Änderung <strong>des</strong> Wasserreg<strong>im</strong>es, der Trophie, <strong>des</strong> pH-Wertes<br />

<strong>und</strong> der Salinität sowie der Aufgabe der Nutzung, befindet sich das Gebiet noch in einem<br />

dynamischen Zustand, so dass die Vegetationsentwicklung noch nicht abgeschlossen ist. An<br />

flach aquatischen Standorten (Wasserstufe 6+) erfolgt neben der massenhaften Ausbreitung<br />

submerser Makrophyten wie Ceratophyllum demersum <strong>und</strong> Ceratophyllum submersum eine<br />

zunehmende Besiedlung durch Typha latifolia <strong>und</strong> Typha angustifolia. Nasse Standorte<br />

(Wasserstufe 5+) weisen neben der Dominanz von Rohrkolbenröhrichten bereits einen<br />

höheren Anteil potenziell torfbildender Arten auf, wobei vor allem Phragmites australis, Carex<br />

riparia, C. acuta oder C. acutiformis eine wichtige Rolle spielen. Wechselnasse Standorte<br />

(Wasserstufe 5+/4+) sind dagegen durch eine massive Ausbreitung von Glyceria max<strong>im</strong>a<br />

geprägt. Das ursprünglich vorherrschende Rohrglanzgras (Phalaris ar<strong>und</strong>inacea) kommt nur<br />

noch selten vor.<br />

Die Etablierung einer torfbildenden Vegetation ist vor allem von der Nutzungsintensität <strong>und</strong><br />

dem Ausgangszustand vor der Vernässung abhängig. Weniger stark entwässerte Bereiche<br />

mit geringerem Überstau, die bereits ein Mosaik potenzieller Torfbildner aufwiesen, tragen<br />

schon heute großflächig naturnahe Ried- <strong>und</strong> Röhrichtvegetation.<br />

Die Gebietsentwicklung kann insgesamt positiv bewertet werden. An allen sehr nassen<br />

Standorten (Wasserstufe 6+) wird zunächst eine Mud<strong>des</strong>ed<strong>im</strong>entation erwartet. An nassen

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