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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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70 5. Diskussion<br />

5.2. HYDROLOGIE<br />

5.2.1. Veränderung der Wasserstufen nach der Wiedervernässung<br />

Tabelle 27: Vergleich der Wasserstufen 1994 (GREMER et al. 2000) <strong>und</strong> 2003/04 <strong>im</strong><br />

Untersuchungsgebiet<br />

Polder Wasserstufe 1994 Wasserstufe 2003/04<br />

Bugewitz 2+ (165 ha), 3+ (20 ha)<br />

5+/4+ (30 ha), 5+/+ (20 ha), 6+/5+ (35 ha),<br />

6+/+ (100 ha)<br />

Rosenhagen 3+ (61 ha) 6+/5+ (2 ha), 6+/+ (59 ha)<br />

Kamp-Ost 3+ (112 ha)<br />

4+/+ (< 0,5 ha), 5+/+ (15 ha), 6+/5+ (7 ha),<br />

6+/+ (90 ha)<br />

Zartenstrom 3+ (56 ha)<br />

4+/+ (< 1 ha), 5+/+ (35 ha), 6+/5+ (5 ha),<br />

6+/+ (15 ha)<br />

(Flächenanteil der Wasserstufen geschätzt)<br />

Die Gegenüberstellung der Wasserstufen zeigt, dass <strong>im</strong> UG nach der Wiedervernässung<br />

eine Wasserstufenerhöhung um 2 bis 4 Stufen erfolgt ist (Tabelle 27). Im<br />

Moorstandortkatalog (GEOLOGISCHES LANDESAMT MV 1993a, b) werden für die Polder<br />

Kamp <strong>und</strong> Zartenstrom für 1993 Gr<strong>und</strong>wasserstände von 30 cm - 40 cm unter Flur<br />

angegeben, was in etwa der Wasserstufe 3+ entspricht. Für die Polder Rosenhagen <strong>und</strong><br />

Bugewitz werden etwas tiefere Gr<strong>und</strong>wasserstände von 30 cm - 60 cm unter Flur<br />

beschrieben. Dies entspricht den Wasserstufen 3+ <strong>und</strong> 2+. Auch GREMER et al. (2000)<br />

geben für den Polder Bugewitz für 1994 überwiegend die Wasserstufe 2+ an. In den Poldern<br />

Rosenhagen, Kamp-Ost <strong>und</strong> Zartenstrom betrug die Wasserstufe durchgängig 3+. Demnach<br />

ist die Wasserstufenerhöhung <strong>im</strong> Polder Bugewitz mit großflächig 4 Stufen am größten. In<br />

den Poldern Rosenhagen <strong>und</strong> Kamp-Ost stiegen sie um 3 Stufen. Begünstigt durch seine<br />

höhere Lage ist die Erhöhung der Wasserstufen um überwiegend 2 Stufen <strong>im</strong> Polder<br />

Zartenstrom am geringsten.<br />

5.2.2. Der Einfluss der Haffwasserdynamik <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet<br />

Das Wasserreg<strong>im</strong>e der Untersuchungsflächen wird vor allem durch die Dynamik <strong>des</strong> Haffs<br />

best<strong>im</strong>mt. Die Intensität der Wasserstandsschwankungen, Überflutungshäufigkeiten <strong>und</strong><br />

Wasserspiegelhöhe sind weiterhin vom Ausmaß der Pufferung der einzelnen Flächen<br />

abhängig, dass neben dem Zustand <strong>des</strong> umschließenden Deichs auch von<br />

Fließmöglichkeiten <strong>im</strong> Gebiet geprägt wird. Damit ergeben sich für die verschiedenen<br />

Polderflächen <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Polder Bugewitz<br />

Der Polder Bugewitz stellt gegenwärtig die Fläche mit dem stärksten Pufferungsgrad dar.<br />

Hochwasserereignisse <strong>des</strong> Haffs treten hier mit max<strong>im</strong>aler zeitlicher Verzögerung auf. Damit<br />

das Überflutungswasser diesen Polder erreichen kann, muss es zunächst die Polder Kamp-<br />

Ost <strong>und</strong> Rosenhagen bzw. das gesamte Stadtbruch durchqueren. Außerdem muss der<br />

Haffwasserspiegel eine best<strong>im</strong>mte Höhe erreichen <strong>und</strong> das Hochwasserereignis eine<br />

gewisse Zeit andauern. Kleinere <strong>und</strong> kürzer währende Hochwässer zeigen dagegen keine<br />

Wirkung auf diese Fläche. Wenn der Polder Rosenhagen aufgefüllt ist, kann das<br />

Überflutungswasser großflächig über den Rosenhäger Damm einströmen. Da <strong>im</strong> Haff <strong>im</strong><br />

Sommerhalbjahr i. d. R. Hochwässer geringerer Intensität <strong>und</strong> Dauer vorherrschen, ist die<br />

Wasserauffüllung <strong>des</strong> Polders vor allem von Herbst- <strong>und</strong> Winterhochwasserereignissen<br />

abhängig. Im Sommer kommt es dagegen aufgr<strong>und</strong> der starken Pufferung <strong>und</strong> damit<br />

unzureichender Wassernachlieferung zu einem transpirationsbedingten Wasserdefizit, was<br />

den Wasserspiegel bis auf -24 cm HN absinken lässt. Besonders hoch ist dieser Verlust in<br />

geschlossenen Röhrichtbeständen, wo <strong>im</strong> Vergleich zu offenen Wasserflächen der

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