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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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82 5. Diskussion<br />

Nach KOPPISCH (2001b) erfolgt der Calciumeintrag in Mooren vor allem über das<br />

Gr<strong>und</strong>wasser. Die Abnahme der Calciumkonzentrationen <strong>im</strong> UG könnte auf einen Austrag<br />

mit dem Überflutungswasser hindeuten. Wie die Werte zeigen, dürfte dieser <strong>im</strong> weniger stark<br />

gepufferten Polder Zartenstrom größer sein als <strong>im</strong> Polder Bugewitz. Die höheren<br />

Calciumgehalte der IF Bugewitz könnten allerdings auch auf einen stärkeren<br />

Gr<strong>und</strong>wassereinfluss verweisen.<br />

Der Calciumgehalt n<strong>im</strong>mt auch einen wichtigen Einfluss auf die Phosphorverfügbarkeit. Be<strong>im</strong><br />

Übergang zu aeroben Bedingungen sind in Niedermooren mit kationenreichen Porenwasser<br />

Redox- <strong>und</strong> Fällungsreaktionen möglich, die zu einer intensiven sorptiven Festlegung<br />

gelöster Phosphate führen (GELBRECHT & KOPPISCH 2001).<br />

Chlorophyll-a<br />

Die Interpretation der Chlorophyll-a-Konzentrationen fällt schwer. Nach TGL (1982) <strong>und</strong><br />

LAWA (1999) weisen die Chlorophyll-a-Gehalte beider Intensivflächen auf hypertrophe<br />

Bedingungen hin. Im Haff betragen die Chlorophyll-a-Konzentrationen mit 81 µg/l dagegen<br />

nur 1/5 (StAUN UECKERMÜNDE 2004). Die hohe Nährstoffverfügbarkeit <strong>und</strong> die starke<br />

Erwärmung <strong>des</strong> Wasserkörpers bilden wahrscheinlich besonders günstige Vorraussetzungen<br />

für die Phytoplankton-Entwicklung. Außerdem drückt sich der Trophie-Zeigerwert der<br />

Vegetation beider Flächen nicht <strong>im</strong> Chlorophyll-a-Gehalt aus. Wahrscheinlich binden die<br />

verschiedenen Algenarten rasch freiwerdende Nährstoffe, was eine Ursache für diesen<br />

Widerspruch sein könnte.<br />

5.3.4. Identifikation der Trophie mittels Wasserinhaltsstoffe<br />

Die Identifikation der Trophie über Wasserinhaltsstoffe birgt <strong>im</strong> UG einige Probleme. Da die<br />

gängigen Bewertungsverfahren (TGL 1982, LAWA 1999) bislang nur für natürliche<br />

Standgewässer erarbeitet wurden, können sie <strong>im</strong> UG nur unter Vorbehalt angewendet<br />

werden. Für makrophytendominierte Gewässer, wie sie die Überflutungsflächen <strong>im</strong> ASB<br />

darstellen, müssen dagegen entsprechende Bewertungsverfahren erst weiter entwickelt<br />

werden (LAWA 1999).<br />

Anhand der eigenen Untersuchungen zeigt sich, dass Gesamtphosphor- <strong>und</strong> Chlorophyll-a-<br />

Gehalt für die Ableitung der Trophie wiedervernässter Moore eher ungeeignet sind. Die Höhe<br />

der Orthophosphat- <strong>und</strong> Sulfatgehalte stellen dagegen einen klareren Bezug zum Zeigerwert<br />

der aktuellen Vegetation her.<br />

Des Weiteren muss festgehalten werden, dass unterschiedliche Untersuchungsmethoden zu<br />

verschiedenen Ergebnissen führen (vgl. LANDGRAF 1998). Die Abgrenzung der einzelnen<br />

Trophiestufen nach der Konzentration best<strong>im</strong>mter Wasserinhaltsstoffe ist nicht mit der<br />

bioindikatorischen Grenzziehung kompatibel. Während Chlorophyll-a-Gehalt,<br />

Gesamtphosphor- <strong>und</strong> Orthophosphatkonzentration am Beprobungsort B2 auf einen<br />

hypertrophen bis polytrophen Status hinweisen (TGL 1982, LAWA 1999), verdeutlichen Arten<br />

wie Myriphyllum verticillatum, Spirodela polyrhiza oder Hydrocharis morsus-ranae nach dem<br />

bioindikatorischen Ansatz eutrophe Bedingungen.<br />

5.3.5. Zusammenfassung<br />

Im UG ist es seit 1999 zu einer deutlichen Reduzierung der für das Pflanzenwachstum<br />

notwendigen Hauptnährstoffe <strong>des</strong> Wassers gekommen (v. a. an Phosphat, Nitrat, Kalium<br />

<strong>und</strong> Calcium), obgleich an allen Beprobungsstellen eutrophe bis polytrophe Bedingungen<br />

vorherrschen. Die Schwankungen der gemessenen Parameter sind wesentlich geringer als<br />

1999, was für eine Stabilisierung <strong>des</strong> Stoffhaushalts spricht. Kennzeichnend für<br />

wechselfeuchte Standorte ist ein deutlicher Anstieg der Chloridgehalte <strong>und</strong> der elektrischen<br />

Leitfähigkeit in sommerlichen Trockenperioden. Während die Höhe der Sulfat- <strong>und</strong>

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