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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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2. Charakterisierung <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes 21<br />

Überflutungen bezeichnend. Dort wo das Relief in westlich-südwestlicher Richtung allmählich<br />

auf 10 m HN ansteigt, befindet sich der Anschluss zu den mineralischen Böden. Der<br />

mineralische Untergr<strong>und</strong> wurde überwiegend als Fein-, Mittel- <strong>und</strong> Grobsand charakterisiert.<br />

Südwestlich <strong>des</strong> Stadtbruches wurden flachgründige Randlagen mit lehmigem Sand <strong>und</strong><br />

sandigem Lehm sowie teilweise ausgefällten Eisenverbindungen gef<strong>und</strong>en (LEHRKAMP<br />

1970).<br />

Die rezenten Bodenverhältnisse sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen anthropogenen<br />

Überprägung <strong>des</strong> Gebietes, vor allem der tiefgründigen Entwässerung. Die Torfe sind<br />

<strong>des</strong>halb schwach bis sehr stark zersetzt, wobei die oberen Schichten höhere<br />

Zersetzungsgrade aufweisen. Die Torfe der oberen 1-2 dm sind vererdet. Die<br />

darunterliegenden Torfe sind bis in eine Tiefe von 2-3 dm aggregiert. Die pedogene<br />

Veränderung <strong>des</strong> Torfkörpers reicht bis zu einer Tiefe von 3-7 dm. Bis in 7 dm Tiefe kann<br />

Torfschrumpfung auftreten (GEOLOGISCHES LANDESAMT MV 1993a, b, PRAGER 2000). Die<br />

Bodenentwicklung befindet sich danach überwiegend auf der Stufe <strong>des</strong> Erdfens <strong>und</strong><br />

Fenmulms.<br />

Gegenwärtig sind alle Grünlandstandorte die meiste Zeit <strong>des</strong> Jahres überflutet, so dass die<br />

Netto-Torfmineralisation gestoppt sein dürfte. Zeitgleich mit der Wiedervernässung setzt der<br />

Prozess der Rückquellung ein.<br />

2.5. Kl<strong>im</strong>a <strong>und</strong> Witterung<br />

2.5.1. Kl<strong>im</strong>a <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes<br />

Die kl<strong>im</strong>atischen Gegebenheiten Mecklenburg-Vorpommerns sind nach Osten durch<br />

zunehmende Kontinentalität gekennzeichnet. Weiterhin bestehen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern kl<strong>im</strong>atische Unterschiede zwischen dem Binnenland <strong>und</strong> den Küstenbereichen.<br />

Zunehmende Kontinentalität bedeutet, dass sich die Niederschläge insgesamt in östliche<br />

Richtung verringern bei Verschiebung der Hauptniederschlagszeiten in die wärmere<br />

Jahreszeit. Außerdem nehmen die Temperaturschwankungen zu. Nach KOPP (1982) kann<br />

das UG dem Großkl<strong>im</strong>abereich <strong>des</strong> Östlichen Küstenkl<strong>im</strong>as χ (Usedom-Kl<strong>im</strong>a) zugeordnet<br />

werden. Ferner zeichnen sich die großen Niederungen, wie das ASB, durch ein besonderes<br />

Kl<strong>im</strong>areg<strong>im</strong>e aus, dass vom Kl<strong>im</strong>a der umliegenden Moränenplatten abweicht.<br />

Abbildung 8 verdeutlicht das langjährige kl<strong>im</strong>atische Mittel der Station Ueckermünde. Im<br />

Referenzzeitraum 1961-1990 betrug die durchschnittliche Jahrestemperatur 8,2 °C<br />

(DEUTSCHER WETTERDIENST 2004). Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge lag bei<br />

505 mm. Auch die Wasserstände <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes unterliegen neben dem<br />

Wasseraustausch mit dem Haff den kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen. Messungen von GREMER &<br />

EDOM (1994) ergaben, dass die kl<strong>im</strong>atische Wasserbilanz <strong>im</strong> ASB mit 9 mm/a bei mittleren<br />

korrigierten Niederschlägen von 652 mm <strong>und</strong> einer potenziellen Grasverdunstung von<br />

643 mm als nur sehr schwach positiv gekennzeichnet ist. In der Vegetationsperiode ist sie<br />

allerdings mit -142 mm deutlich negativ. Das bedeutet, dass es ab dem Herbst bis ins zeitige<br />

Frühjahr mehr regnet als verdunstet wird. Demzufolge kann sich <strong>im</strong> Gebiet ein<br />

Wasserüberschuss ansammeln. Im Sommer ist das Gebiet durch ein Wasserdefizit<br />

charakterisiert, da die Verdunstung die Niederschlagsmenge übersteigt. Dieses lässt die<br />

Wasserstände rasch absinken, wenn kein Zustrom vom Haff bzw. von den Talrändern<br />

erfolgt.

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