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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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90 5. Diskussion<br />

C/N-Verhältnissen fest. Sie führt dies auf artbedingte Unterschiede bezüglich <strong>des</strong> Anteils<br />

schwer zu mineralisierender Substanzen zurück.<br />

Die unterschiedlichen Produktivitäten der untersuchten Arten bedingen weiterhin die<br />

Gesamtmengen an Nährstoffen, die über die Biomasse festgelegt werden können. Im UG<br />

zeigt Typha latifolia beispielsweise das höchste Gesamtstickstoff-Bindungsvermögen mit<br />

durchschnittlich 212 kg/ha. Für Glyceria max<strong>im</strong>a <strong>und</strong> Carex riparia fällt die Gesamtstickstoff-<br />

Festlegung der Biomasse mit mittleren Werten von 128 kg/ha bzw. 101 kg/ha wesentlich<br />

geringer aus (Abbildung 55). SCHIEFERSTEIN (1997) gibt für eutraphente Schilfröhrichte eine<br />

jährliche N-Festlegung über die Biomasse von 220 kg/ha – 312 kg/ha an. In<br />

<strong>wiedervernässten</strong> Polder Ziethen 2 <strong>im</strong> Peenetals betrug das mittlere N-Bindungsvermögen<br />

für Typha latifolia 231 kg/ha (SCHULZ 2002). SCHRAUTZER (2001) fand außerdem heraus,<br />

dass zu Beginn der Vegetationsperiode noch der größte Teil <strong>des</strong> Stickstoffs in der Biomasse<br />

inkorporiert ist, wenn die Zersetzung der Nekromasse durch lange winterliche Überflutung<br />

gehemmt wird. Im ASB wurde unter anderem beobachtet, dass die Biomasse von Glyceria<br />

max<strong>im</strong>a an Standorten, die durch häufig schwankende Wasserstände (am Zartenstrom)<br />

gekennzeichnet waren, zu Beginn der Vegetationsperiode nahezu vollständig mineralisiert<br />

war. An Standorten mit winterlich hohen <strong>und</strong> ausgeglichenen Wasserständen (Polder<br />

Bugewitz) war die Streu dagegen noch fast vollständig erhalten.<br />

Phosphatgehalt<br />

Die Vegetation beeinflusst die Phosphordynamik <strong>im</strong> Moor. Einerseits erfolgt ein Einbau in<br />

pflanzliche Biomasse. Nachfolgend ist gegebenenfalls eine Umwandlung in Torf möglich,<br />

was zu einer P-Akkumulation führt (GELBRECHT & KOPPISCH 2001). Eine P-Freisetzung ist<br />

dagegen aus dem Abbau abgestorbener Biomasse über Mikroorganismen möglich. Wenn<br />

das C/P-Vehältnis der frischen Pflanzenstreu über 200 liegt, müssen die Mikroorganismen<br />

zusätzlich Phosphor aus der Bodenlösung aufnehmen. Ist es kleiner als 200, wird dagegen<br />

be<strong>im</strong> Abbau der Streu Phosphor freigesetzt (PATRICK 1990). Wie die Biomasseanalyse<br />

verdeutlicht, zeigen die untersuchten Arten an den verschiedenen Standorten sehr<br />

differenzierte C/P-Verhältnisse. Vor allem aus dem Streuabbau von Glyceria max<strong>im</strong>a<br />

resultiert eine deutliche P-Freisetzung. Dagegen weisen die Werte für Typha latifolia <strong>und</strong><br />

Carex riparia an einigen Standorten auch auf eine P-Immobilisierung hin. Gerade bei den<br />

beiden letzten Arten liegen die C/P-Werte einiger Standorte jedoch häufig <strong>im</strong><br />

Übergangsbereich, so dass die Frage einer Freisetzung bzw. Immobilisierung über<br />

Mikroorganismen nicht abschließend geklärt werden kann.<br />

Da zum Ende der Vegetationsperiode eine Nährstoffrückverlagerung in die Rhizome erfolgt<br />

(VELTY et al. 2004), könnte angenommen werden, dass die P-Konzentrationen der<br />

Biomasse absinken dürften, was zu höheren C/P-Verhältnissen führen würde. THERBURG &<br />

RUTHSATZ (1989) fanden bei Untersuchungen an verschiedenen Carex-Beständen jedoch<br />

heraus, dass die N- <strong>und</strong> P-Gehalte der Biomasse in der Hauptwachstumszeit sinken, dann<br />

jedoch bis zum Herbst konstant bleiben. Damit dürften die eigenen Werte ein realistisches<br />

Bild repräsentieren. Max<strong>im</strong>ale Konzentrationen an Phosphat, Stickstoff <strong>und</strong> Kalium in den<br />

Sprossen wurden dagegen zu Beginn der Vegetationsperiode best<strong>im</strong>mt, da die Aufnahme in<br />

den Spross der Produktion an organischer Substanz vorauseilt.<br />

Laut OSTENDORP (1997) enthalten Schilfhalme etwa 1 kg P/t TS. Carex acutiformis weist<br />

mittlere P-Gehalte von 0,7 kg/t TS auf (KOVACS 1976). Für Carex gracilis liegen die P-<br />

Konzentrationen <strong>im</strong> Mittel zwischen 0,9 kg/t TS <strong>und</strong> 2,1 kg/t TS (KVET & OSTRY 1986). Die<br />

vom Autor untersuchten Arten weisen mit Werten von 2,23 kg/t TS bis 2,78 kg/t TS dagegen<br />

wesentlich höhere mittlere P-Konzentrationen auf. Dies könnte an den hohen P-Gehalten<br />

<strong>des</strong> Überflutungswassers liegen.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass <strong>im</strong> UG durch Typha latifolia, Carex riparia <strong>und</strong> Glyceria max<strong>im</strong>a<br />

einerseits viel Phosphor geb<strong>und</strong>en werden kann. Andererseits ist be<strong>im</strong> Abbau der

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