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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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2. Charakterisierung <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes 13<br />

gefährdeter Vegetationsformen (vgl. BERG et al. 2004) wie Pfeifengras-Birken-<br />

Stieleichenwälder, Astmoos-Birkenmoorwälder, Torfmoos-Birkenmoorwälder <strong>und</strong><br />

Schnabelseggen-Birkenmoorwälder in den inneren Bereichen <strong>des</strong> Stadtbruches<br />

(GRÜNBAUER & CHEUNG 1994). Ein großer zentraler Teil <strong>im</strong> Bereich <strong>des</strong> ehemaligen<br />

Torfstichgelän<strong>des</strong> wurde von zwischenmoorartigen Vegetationstypen beherrscht.<br />

Kennzeichnende Arten waren z. B. Oxycoccus palustris, Erica tetralix, Lycopodium<br />

annotinum, Eriophorum angustifolium, Drosera rot<strong>und</strong>ifolia, Ledum palustre, Vaccinium<br />

uliginosum, Valeriana dioica, Myrica gale <strong>und</strong> Osm<strong>und</strong>a regalis (GRÜNBAUER & CHEUNG<br />

1994). Außerhalb <strong>des</strong> Waldgebietes befanden sich bis zum Beginn der Einpolderung<br />

1932/33 die bedeutendsten Vorkommen seltener Pflanzenarten, wie Carex panicea,<br />

Polygala vulgaris, Pinguicula vulgaris, Galium boreale, Gentiana pneumonanthe,<br />

Dactylorhiza majalis <strong>und</strong> Serratula tinctoria <strong>im</strong> nordwestlichen Teil <strong>des</strong> Anklamer Stadtbruchs<br />

auf den besonders armen Durchströmungsmoorstandorten (NEUHAUS & PARTNER 1999).<br />

Nach PFAU (1962) war 1928 z. B. auch Pr<strong>im</strong>ula farinosa auf den Wiesen von Rosenhagen<br />

noch zahlreich anzutreffen.<br />

Auch die Fauna <strong>des</strong> Anklamer Stadtbruchs ist reich entwickelt. Vor allem die vielgestaltige<br />

Schmetterlingsfauna lieferte maßgebliche Gründe für die Unterschutzstellung erster Teile<br />

<strong>des</strong> Gebietes in den dreißiger Jahren (AUTORENKOLLEKTIV 1972). Rezent kommen<br />

beispielsweise Dukaten-Feuerfalter, Kaisermantel, Trauermantel, Kleiner Spiegelfleck,<br />

Schwarzfleckiger Dickkopffalter, Mä<strong>des</strong>üß-Perlmutterfalter <strong>und</strong> Grünlicher Perlmutterfalter<br />

vor (UMWELTMINISTERIUM MV 1999). Bei den Amphibien spielen Laubfrosch, Seefrosch,<br />

Moorfrosch, Kreuzotter, Waldeidechse <strong>und</strong> Ringelnatter eine wichtige Rolle. 27 der 100<br />

nachgewiesenen Brutvogelarten gehören zu den gefährdeten, 9 weist der Anhang der FFH-<br />

Richtlinie auf (ebd. 1999). Einige Beispiele sind Schreiadler, Seeadler, Rotmilan,<br />

Schwarzmilan, Habicht, Baumfalke, Mäusebussard, Wespenbussard, Schlagschwirl,<br />

Zwergschnäpper <strong>und</strong> Karming<strong>im</strong>pel. In den Röhrichten sind Schilfrohrsänger, Bekassine,<br />

Wachtel oder Rohrdommel behe<strong>im</strong>atet. Seit der Wiedervernässung ist auch eine<br />

zunehmende Ansiedlung von Bibern, Fischottern sowie zahlreichen L<strong>im</strong>ikolenarten <strong>und</strong><br />

Wasservögeln zu beobachten. „Die Entwicklung <strong>des</strong> Artenspektrums sowohl aus floristischer<br />

als auch aus faunistischer Sicht wird in absehbarer Zeit eine Neubewertung <strong>des</strong><br />

Naturschutzgebietes <strong>und</strong> der Behandlungsrichtlinien erfordern, wobei insgesamt mit einer<br />

deutlichen Verbesserung zu rechnen ist“ (ebd. MV 1999).<br />

Das NSG „Anklamer Stadtbruch“ unterliegt außerdem weiteren rechtsverbindlichen<br />

Naturschutzdeklarationen (Tabelle 1). Es gehört zum Bestand <strong>des</strong> Europäischen<br />

Vogelschutzgebietes „Peenetal“ sowie <strong>des</strong> FFH-Vorschlagsgebietes „Peenemünder Haken,<br />

Struck, Ruden, Peenestrom, Achterwasser <strong>und</strong> Kleines Haff“ <strong>und</strong> ist Teil der Kernzone <strong>des</strong><br />

„Naturschutzgroßprojektes mit gesamtstaatlich-repräsentativer Bedeutung Peenetal-<br />

Landschaft“. Darüber hinaus ist die Region in das Landschaftsschutzgebiet „Unteres<br />

Peenetal <strong>und</strong> Peene-Haff“ integriert. Das „Regionale Raumordnungsprogramm<br />

Vorpommern“ weist den Untersuchungsraum als „Vorranggebiet für Naturschutz <strong>und</strong><br />

Landschaftspflege“ aus.

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