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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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5. Diskussion 95<br />

5.6. Vegetationsentwicklung<br />

Da die Wiedervernässung intensiv genutzter Niedermoore überwiegend erst seit Mitte der<br />

1990er Jahre erfolgte, finden sich in der Literatur zur Vegetationsentwicklung dieser<br />

Standorte bisher nur wenige Darstellungen. Erste Entwicklungslinien der Vegetation <strong>im</strong><br />

Peenetal zeigen beispielsweise die Arbeiten von KOZULINA et al. (1998) <strong>und</strong> TIMMERMANN<br />

et al. (1999) für den Polder Pentin, von PRAGER (2000) für das Anklamer Stadtbruch, von<br />

LEIN (2001) <strong>und</strong> SCHULZ (2002) für den Polder Ziethen 2 <strong>und</strong> von VEGELIN (2003) sowie<br />

VEGELIN & SCHULZ (in Vorbereitung) für den Polder Randow-Rustow. Weitere<br />

Untersuchungen wiedervernässter Niedermoore geben EGGELSMANN (1989), HARTER &<br />

LUTHARDT (1996a, b, 1997), LANDGRAF (1998), MÜNICH (1998), ROTH (1999), SCHOPP-<br />

GUTH (1999), TIMMERMANN (1999, 2003a) <strong>und</strong> PFADENHAUER et al. (2000).<br />

5.6.1. Artenvielfalt der Gefäßpflanzen <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet<br />

Einen zusamenfassenden Überblick aller <strong>im</strong> UG vorhandenen Pflanzenarten einschließlich<br />

ihres Gefährdungs-Status zeigt die Gesamtartenliste in Anhang 7. Im UG ließen sich<br />

insgesamt 90 höhere Pflanzen nachweisen. Diese eher niedrige Artenzahl geht auf das<br />

weiträumige Vorherrschen relativ ähnlicher Standortbedingungen zurück. Die Artenvielfalt<br />

der einzelnen Polderflächen war allerdings sehr unterschiedlich. Im Polder Bugewitz waren<br />

mit 83 Arten nahezu alle der <strong>im</strong> Gebiet vorhandenen Pflanzenarten präsent. Dies liegt<br />

vermutlich v. a. daran, dass hier ein stärkerer standörtlicher Gradient ausgebildet ist als<br />

beispielsweise <strong>im</strong> Polder Rosenhagen, wo insgesamt nur 36 verschiedene Arten zu finden<br />

waren. Die sehr niedrige Gesamtartenzahl dieses Polders resultiert aus seiner geringen<br />

Größe <strong>und</strong> den für das Pflanzenwachstum eher ungünstigen Standortbedingungen.<br />

Besonders der flächenhafte <strong>und</strong> starke Dauerüberstau ermöglicht nur wenigen, speziell<br />

angepassten Arten ein Vorkommen.<br />

Tabelle 36: Gefährdete Pflanzenarten <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet <strong>und</strong> ihre Verbreitung nach<br />

FUKAREK (1992)<br />

Art Gefährdungskategorie Vorkommen<br />

Achilea ptarmica 3! ZS, Bug<br />

Carex disticha 3! ZS, Bug, Kamp, Ros<br />

Hippuris vulgaris 1!!! ZS<br />

Hydrocharis morsus-ranae 3! ZS, Bug, Kamp, Ros<br />

Myriophyllum verticilliatum 2!! Bug, Kamp<br />

Potamogeton berchtholdi 2!! Bug, Ros<br />

Thalictrum flavum 2!! ZS, Bug<br />

Utricularia vulgaris 3! Bug, Ros<br />

Acht der gef<strong>und</strong>enen Arten gelten nach der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen<br />

Mecklenburg-Vorpommerns (FUKAREK 1992) als gefährdet (Tabelle 36). Den höchsten<br />

Anteil gefährdeter Arten wies der Polder Bugewitz auf. Während einige gefährdete Arten wie<br />

Hydrocharis morsus-ranae oder Carex disticha bereits relativ häufig angetroffen werden<br />

konnten, waren andere Arten wie Thalictrum flavum oder Achilea ptarmica nur gering<br />

verbreitet. Als besonders gefährdet dürfte Hippuris vulgaris eingeschätzt werden. FUKAREK<br />

(1992) weist darauf hin, dass diese heute vom Aussterben bedrohte Art früher in den Prielen<br />

von Salzwiesen häufig vorgef<strong>und</strong>en werden konnte.

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