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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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5. Diskussion 97<br />

aus Carex riparia <strong>und</strong> Glyceria max<strong>im</strong>a vor. Arten, die eine trophische Abstufung erlauben,<br />

sind dagegen vermutlich aufgr<strong>und</strong> der Kürze der Entwicklungzeit noch nicht eingewandert.<br />

Die sichere Ansprache der Vegetationsformen ist jedoch an das Vorhandensein mehrerer<br />

mittel- bis hochsteter Artengruppen geb<strong>und</strong>en (KOSKA 2001b). Die Einordnung dieses<br />

Datenmaterials ins Vegetationsformenkonzept ist <strong>des</strong>halb als hypothetisch zu betrachten.<br />

Nach LEIN (2001) werden wiedervernässte Standorte anhand ihrer Artengruppen oft reicher<br />

eingestuft als es die Bodenkennwerte zeigen. Sie führt dies darauf zurück, dass Arten, die<br />

nährstoffärmere Verhältnisse anzeigen noch nicht eingewandert sind. Beachtet werden sollte<br />

allerdings, dass die Vegetation durch die höhere Trophie <strong>des</strong> Überflutungswassers besser<br />

ernährt werden könnte als durch die Resttorfe (GREMER 1996). Auch <strong>im</strong> UG wird die<br />

Einwanderung weiterer, neuer Arten in artenarme Pflanzenbestände vermutlich noch<br />

Jahrzehnte andauern. KOSKA (2001b) weist auch darauf hin, dass junge Stadien <strong>im</strong><br />

Umschichtungsprozess hinsichtlich Bioindikation <strong>und</strong> typologischer Einordnung nur unter<br />

Vorbehalt interpretierbar sind. Ausgeprägte Dominanzbildungen werden oft von Störungen,<br />

Umschichtungen <strong>und</strong> Zufälligkeiten der Ausbreitung verursacht. Extreme<br />

Standortbedingungen, wie sie nach einer Wiedervernässung bestehen, stellen einen<br />

bedeutenden Sressfaktor dar, der sich in der z. T. sehr starken Faziesbildung widerspiegelt.<br />

Bis sich <strong>im</strong> gesamten UG stabile Vegetationstypen etabliert haben, wird noch einige Zeit<br />

vergehen. Daher stellt die Anwendung <strong>des</strong> Vegetationsformenkonzeptes einen Versuch dar,<br />

die eingetretene Vegetationsdynamik zu beschreiben <strong>und</strong> zu klassifizieren.<br />

Nach Ansicht <strong>des</strong> Autors ist die Aussagekraft über die Ausbreitung torfbildender Arten bei<br />

der Kartierung der Vegetationsformen wiedervernässter Moore begrenzt. Eine Ergänzung<br />

stellt daher die Kartierung der Vegetationsformen auf Fazies-Ebene in den Intensivflächen<br />

dar.<br />

5.6.3. Vegetationsentwicklung <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet<br />

In Abhängigkeit von der Geländehöhe <strong>und</strong> damit der potenziellen Überflutungshöhe <strong>und</strong> -<br />

dauer, der Trophie sowie der Zusammensetzung der Vegetation vor der Vernässung hat in<br />

den Poldern <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes eine differenzierte Vegetationsentwicklung<br />

eingesetzt. Nachfolgend soll die Vegetationsentwicklung <strong>des</strong> gesamten Gebietes hinsichtlich<br />

<strong>des</strong> vorhandenen hydrologischen Gradienten diskutiert werden.<br />

Einen zusammenfassenden Überblick über die Vegetationsentwicklung in den einzelnen<br />

Poldern <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes enthält Tabelle 37.<br />

Standorte der Wasserstufe 6+/+<br />

An Standorten der Wasserstufe 6+/+ sind fast alle Arten der Ausgangsvegetation<br />

abgestorben. Derzeit erfolgt eine massenhafte Ausbreitung von Ceratophyllum submersum<br />

<strong>und</strong> Ceratophyllum demersum. Die Arten bilden dichte Schwebematten, die meist das<br />

gesamte Wasservolumen ausfüllen. Nach MERTZ (2000) wird Ceratophyllum demersum<br />

durch mächtige Faulschlammablagerungen gefördert. Über vegetative Vermehrung durch<br />

Zerbrechen der Sprosse kann die Art Gewässer rasch besiedeln. Ceratophyllum<br />

submersum gilt dagegen als typische Art meso- bis eutropher, sauberer Kleingewässer, die<br />

sich <strong>im</strong> Sommer stark erwärmen (SCHUBERT et al. 1995, BERG et al. 2004). Auch<br />

Myriophyllum verticilliatum, Potamogeton natans, P. berchtoldii <strong>und</strong> Utricularia vulgaris<br />

siedeln sich allmählich an flach aquatischen Standorten an. Eine Ausbreitung von Utricularia<br />

vulgaris beschreibt auch VEGELIN (2003) für den Polder Randow-Rustow. Er führt dies auf<br />

eine Verbesserung der Wasserqualität zurück.

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