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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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5. Diskussion 73<br />

5.3. Hydrochemie<br />

5.3.1. Veränderung <strong>des</strong> pH-Wertes nach der Wiedervernässung<br />

Das Säure-Basen-Verhältnis ist entscheidend für die Ökologie eines Moores. Viele<br />

Nährstoffumsetzungen hängen vom pH-Wert ab (KOPPISCH 2001b), denn er beeinflusst die<br />

Löslichkeit von Nährionen. Vor allem <strong>im</strong> neutralen <strong>und</strong> basischen Bereich treten oftmals<br />

hohe Nährstoffgehalte auf (KOSKA 2001b). Nach MARSCHNER (1995) sind hohe pH-Werte<br />

vor allem mit hohen Ca-Gehalten verb<strong>und</strong>en, jedoch nicht <strong>im</strong>mer mit einer hohen<br />

Verfügbarkeit an Hauptnährstoffen. So kann ein Nährstoffentzug oder ein Überangebot an<br />

Calcium bei hohem pH-Wert eine sehr geringe Nährstoffverfügbarkeit verursachen. In der IF<br />

Bugewitz, die nährstoffärmere Bedingungen aufweist, konnten bei hohen pH-Werten auch<br />

die höchsten Ca-Konzentrationen <strong>im</strong> Moorwasser festgestellt werden. Auch die geringeren<br />

Orthophosphatkonzentrationen dieser Fläche könnten einen Hinweis darauf geben, dass<br />

Phosphor verstärkt in geb<strong>und</strong>ener Form vorliegt <strong>und</strong> damit nur eingeschränkt<br />

pflanzenpferfügbar ist.<br />

Tabelle 28: pH-Werte am Zartenstrom <strong>und</strong> Bugewitz – zeitlicher Vergleich<br />

Fläche Jahr pH-Wert Autor/Jahr<br />

Zartenstrom 1997/98 5,2 (T) PRAGER (2000)<br />

Zartenstrom 1999 6,35 (W) GREMER (1999)<br />

Zartenstrom 2003 7,09 - 7,27 (W) eigene Werte<br />

DP Bugewitz 1999 7,19 (W) GREMER (1999)<br />

DP Bugewitz 2000 7,4 (W) NEUMANN (2001)<br />

IF Bugewitz 2000 6,8 - 7,4 (W) NEUMANN (2001)<br />

DP Bugewitz 2003 7,96 (W) eigene Werte<br />

IF Bugewitz 2003 7,16 - 8,12 (W) eigene Werte<br />

(fett = Mittelwerte, kursiv = Einzelwerte, T = pH-Messung <strong>des</strong> Torfs, W = pH-Messung <strong>des</strong> Oberflächenwassers, DP =<br />

Dauerpegel, IF = Intensivfläche,)<br />

Nach HARTER & LUTHARDT (1996a) zeigen die pH-Verhältnisse nach einer<br />

Wiedervernässung nicht gleich Veränderungen gegenüber dem Ausgangszustand. Der<br />

Vergleich mit früheren pH-Untersuchungen <strong>im</strong> ASB deutet jedoch darauf hin, dass seit 1999<br />

eine leichte Erhöhung der Säure-Basen-Stufe erfolgte (Tabelle 28). Am Zartenstrom konnte<br />

eine Zunahme <strong>des</strong> pH-Wertes von 6,35 (GREMER 1999) auf <strong>im</strong> Mittel 7,09 bis 7,27<br />

festgestellt werden. Am Dauerpegel Bugewitz erfolgte eine Erhöhung von 7,19 (GREMER<br />

1999) auf durchschnittlich 7,96. Hier fand großflächig eine Änderung der Säure-Basen-Stufe<br />

von subneutral zu alkalisch statt. Die Erhöhung der pH-Werte geht vor allem auf die<br />

veränderte Wasserspeisung zurück. Während die Flächen zur Zeit der intensiven<br />

Entwässerungen sehr stark vom Niederschlagswasser abhängig waren, unterliegen sie jetzt<br />

vornehmlich dem Haffwassereinfluss.<br />

Auch die Vegetation steht in enger Beziehung zum pH-Wert eines Gewässers. So kann die<br />

Ass<strong>im</strong>ilation auftretender Algenblüten, die für das UG typisch sind, zu einem Ansteigen <strong>des</strong><br />

pH-Wertes führen (KLAPPER 1992).<br />

5.3.2. Elektrische Leitfähigkeit, Salinität <strong>und</strong> Chloridgehalt infolge<br />

Wiedervernässung<br />

Die elektrische Leitfähigkeit drückt als Summenparameter den Gesamtgehalt der <strong>im</strong> Wasser<br />

gelösten Ionen aus. Sie wird <strong>im</strong> besonderen Maße vom Chloridgehalt beeinflusst, so dass<br />

eine Ableitung von Versalzungsstufen vorgenommen werden kann (SCHLICHTING 1995,<br />

ROWELL 1997, MINASCHINA 1979, PRAGER 2000). Abbildung 44 verdeutlicht, dass <strong>im</strong> UG

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