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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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2. Charakterisierung <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes 17<br />

Während der spätlitorinazeitlichen Stagnations- <strong>und</strong> Regressionsphase (4000 – 3000 BP)<br />

blieb der Meeresspiegel relativ konstant (LIEDTKE & MARCINEK 1995). Die per<strong>im</strong>arinen<br />

Flachgewässer, welche jedoch nur kleinflächig in kesselartigen Vertiefungen mit größerer<br />

Moormächtigkeit verbreitet waren, süßten aus <strong>und</strong> der Verlandungsprozess wurde<br />

eingeleitet. Kennzeichnend hierfür ist die Ablagerung von Detritusmudden.<br />

Am Ende der ersten Litorina-Transgression ab etwa 4600 BP setzte in vielen Gebieten ein<br />

stärkerer Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hangwasserzustrom ein, der zur Ausbildung sek<strong>und</strong>ärer<br />

Durchströmungsmoore führte (MICHAELIS 2002).<br />

Im Subatlantikum (2500 BP bis Gegenwart) nahmen forcierte anthropogene Aktivitäten<br />

Einfluss auf die Entwicklung der Moore. Großflächige Rodungen <strong>im</strong> 12. <strong>und</strong> 13. Jh.<br />

verursachten ein rasches Ansteigen <strong>des</strong> Gr<strong>und</strong>wasserspiegels <strong>und</strong> einen vermehrten<br />

Wasserzufluss, infolge<strong>des</strong>sen das Wachstum der Durchströmungsmoore forciert wurde. Das<br />

elektrolytreiche Quellwasser durchströmte die Torfschichten bis hin zum tiefer liegenden<br />

Haff. Mit zunehmender Entfernung zum Talrand erfolgte eine Verarmung der Standorte.<br />

Dadurch konnten sich <strong>im</strong> Laufe von Jahrh<strong>und</strong>erten braunmoosreiche Seggenriede<br />

entwickeln. In Talrandnähe wuchsen die Torfe erheblich über den Meeresspiegel hinaus, in<br />

Haffnähe erreichten sie jedoch nur das Niveau <strong>des</strong> Meeresspiegels, so dass hier ein<br />

periodischer Küstenüberflutungseinfluss wirksam blieb. Kennzeichnend hierfür sind<br />

sed<strong>im</strong>entierte Tonmudden sowie erhöhte mineralische Be<strong>im</strong>engungen in den Torfen<br />

(LEHRKAMP 1970).<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der enormen Ausdehnung <strong>des</strong> Durchströmungsmoores <strong>und</strong> der dadurch<br />

bedingten Nährstoffverarmung sowie günstiger kl<strong>im</strong>atischer Bedingungen konnte sich in<br />

seinem zentralen Teil ein von Niederschlägen gespeistes Regenmoor entwickeln.<br />

Kennzeichnend hierfür sind Wollgras-Torfmoostorfe.<br />

Infolge tiefgreifender Meliorationsmaßnahmen <strong>im</strong> 20. Jh., vor allem in den Polderflächen,<br />

kam es zu einer <strong>im</strong>mer stärkeren Absenkung <strong>des</strong> Moorwasserspiegels <strong>und</strong> zu einer<br />

Unterbindung <strong>des</strong> Durchströmungseinflusses. Bodenbildungsprozesse wie Moorsackung,<br />

Schrumpfung <strong>und</strong> oxidativer Torfverzehr (vgl. STEGMANN & ZEITZ 2001) verursachten eine<br />

Absenkung der Mooroberfläche, teilweise bis weit unter den rezenten Meeresspiegel.<br />

Mit der Wiedervernässsung der Polderflächen hat eine neue Phase in der Geschichte <strong>des</strong><br />

Moores begonnen. Transformationsprozesse mit Schlammablagerung <strong>und</strong><br />

Streused<strong>im</strong>entation führen zum wieder wachsenden Moor.<br />

2.3. Geschichte der Landnutzung<br />

Einen Überblick über die Entwicklung der Landnutzung <strong>im</strong> ASB <strong>und</strong> Umgebung geben PFAU<br />

(1962), GRÜNBAUER & CHEUNG (1994), NEUHAUS & PARTNER (1999) PRAGER (2000)<br />

sowie der Moorstandortkatalog (GEOLOGISCHES LANDESAMT MV 1993a, b). Weitere<br />

Informationen liefern die Schwedische Matrikelkarte von 1695, das Urmesstischblatt von<br />

1829 <strong>und</strong> das Messtischblatt von 1925 sowie die Anklamer Stadtchronik. Der folgende<br />

Abschnitt bezieht sich, soweit nicht anders gekennzeichnet, auf Aussagen der eingangs<br />

genannten Autoren.

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