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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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5. Diskussion 71<br />

Wasserspiegel bis zu 6 cm stärker abfällt. Diese Bedingungen dürften sich wiederum günstig<br />

auf die Ke<strong>im</strong>ung verschiedener Ried- <strong>und</strong> Röhrichtarten auswirken, da sonst dauerhaft<br />

überstaute Bereiche kurzzeitig trocken fallen können. Insgesamt wird dieser Polder nur<br />

selten von Hochwasserereignissen erreicht. Diese dauern dann jedoch hier länger an als in<br />

den anderen Poldern, da dass Wasser nur über Umwege abfließen kann. Ist der<br />

Wasserspiegel bis auf eine Höhe von etwa +10 cm HN abgesunken, tritt eine Stagnation ein,<br />

da der Rosenhäger Damm <strong>und</strong> das nachgelagerte Stadtbruch dann hydrologisch trennend<br />

wirken. Mit Werten bis max<strong>im</strong>al +30 cm HN fallen die Hochwasserspitzen <strong>des</strong> Haffs deutlich<br />

geringer aus als in den anderen Poldern. Die max<strong>im</strong>ale Amplitude der<br />

Wasserstandschwankungen ist mit 55 cm bei einer starken Pufferung allerdings ziemlich<br />

hoch, da die Anbindung ans Haff sehr lang unterb<strong>und</strong>en sein kann <strong>und</strong><br />

Transpirationsverluste nicht ausgeglichen werden. Über das Jahr verteilt ist die Anzahl der<br />

Schwankungen bei hoher Pufferung jedoch nur sehr gering, so dass die Dynamik insgesamt<br />

als ausgeglichen charakterisiert werden muss. Die hohe sommerliche Wechselfeuchte <strong>des</strong><br />

Polders spiegelt sich auch deutlich in der Vegetation wieder. Wechselfeuchtezeiger wie<br />

Eleocharis palustris, Carex acuta, Carex disticha, Agrostis stolonifera, Rumex marit<strong>im</strong>us oder<br />

verschiedene Bidens-Arten treten z. T. mit hoher Stetigkeit auf.<br />

Polder Rosenhagen<br />

Auch der Polder Rosenhagen weist noch eine deutliche Pufferung auf. Allerdings treten<br />

mäßige Wasserstandsschwankungen vergleichsweise häufiger ein als <strong>im</strong> Polder Bugewitz.<br />

Hochwasserereignisse weisen außerdem eine geringere zeitliche Verzögerung auf,<br />

erreichen allerdings keine höheren Werte als <strong>im</strong> Polder Bugewitz. Dagegen sind Hochwässer<br />

hier nur von kürzerer zeitlicher Dauer. Diese Beobachtungen weisen für diesen Polder einen<br />

geringeren Pufferungsgrad aus. Die Fließstrecke <strong>des</strong> Überflutungswassers ist insgesamt<br />

kürzer, da es nur den Polder Kamp-Ost durchqueren muss. Ein relevanter Wassereinstrom<br />

erfolgt allerdings meist nur entlang <strong>des</strong> Bahndamms. Aufgr<strong>und</strong> seiner tiefen Lage ist der<br />

Polder Rosenhagen ganzjährig hoch überstaut, auch bei entsprechenden<br />

Niedrigwasserständen. Zudem besitzt diese Fläche eine wannenartige Form (PRAGER<br />

2000), so dass einem Auslaufen bei anhaltenden Niedrigwässern entgegengewirkt wird. Auf<br />

anhaltende Sommertrockenheit reagiert der Polder nur bedingt mit einer Erniedrigung der<br />

Wasserstände. Bereits mäßige Haffhochwässer können zu einer Bewässerung <strong>und</strong> somit zu<br />

einem Ausgleich sommerlicher Transpirationsverluste sorgen. So betrug der Wasserstand<br />

während der sommerlichen Trockenperiode nur -10 cm HN <strong>und</strong> lag damit 14 cm über dem<br />

Wasserstand <strong>des</strong> Polders Bugewitz. Der Wechselfeuchte-Einfluss ist damit geringer, was<br />

sich auch in einer verminderten max<strong>im</strong>alen Schwankungsamplitude von 49 cm ausdrückt.<br />

Max<strong>im</strong>ale Niedrigwasserstände von bis zu -19 cm HN treten dagegen nur auf, wenn <strong>im</strong> Haff<br />

über einen längeren Zeitraum tiefe Wasserstände vorherrschen.<br />

Polder Kamp-Ost<br />

Auch dieser Polder ist nur noch mäßig gepuffert <strong>und</strong> weist damit Parallelen zum Polder<br />

Rosenhagen auf. Allerdings zeigt sich ein weiter abnehmen<strong>des</strong> Pufferungsvermögen. Gr<strong>und</strong><br />

dafür ist die dichtere Lage zum Haff, so dass die Fließstrecke <strong>des</strong> Überflutungswassers nur<br />

kurz ist. Begünstigend wirkt außerdem, dass das Haffwasser über mehrere Wege in den<br />

Polder gelangen kann. Der größte Wassereinstrom erfolgt über die Plattenstraße vom<br />

Forsthaus bis zum Abzweig Rosenhäger Damm. Bei größeren Hochwasserereignissen kann<br />

das Wasser sogar in breiter Front eintreten. Ein weiterer Einstrom ist an der ehemaligen<br />

Schleuse <strong>des</strong> Flutgrabens möglich. Zusätzlich ist ein dauerhafter Wasseraustausch<br />

unterirdisch über Grabenverbindungsrohre gegeben. Charakteristische Erosionsrinnen<br />

entlang <strong>des</strong> Haffdeichs verdeutlichen weiterhin, dass bei entsprechenden Haffhochwässern<br />

auch eine Überspülung <strong>des</strong> Deichsystems stattfinden kann. Über den Pufferungsgrad der<br />

Polder kann außerdem der max<strong>im</strong>al erreichbare Wasserstand Auskunft geben. Im Polder<br />

Kamp-Ost wurden beispielsweise 7 cm höhere Max<strong>im</strong>a festgestellt als <strong>im</strong> Polder<br />

Rosenhagen. Im Jahresmittel lag auch der mittlere jährliche Wasserstand mit einem Betrag<br />

von +5,2 cm HN deutlich höher. Für eine geringere Pufferung spricht weiterhin, dass<br />

Wasserspiegelschwankungen insgesamt häufiger <strong>und</strong> mit höherer Intensität eintreten.

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